Du bist mit deinem Wohnmobil auf dem Weg in den Urlaub in eines unserer Nachbarländer oder dir steht eine geschäftliche Reise ins EU-Ausland bevor? Informiere dich über die dortigen Bestimmungen der Parkvorschriften, Tempolimits und nötige Sicherheitsausstattung, um Probleme zu vermeiden. Denn auf Europas Straßen gibt es viele Verkehrsregeln, die von denen in Deutschland abweichen. Teilweise aus unserer Sicht auch sehr kuriose Regeln und Vorschriften, die mit hohen Bußgeldern verbunden sind.

Spätestens dann, wenn ein Verkehrsunfall im Ausland passiert, ist Ärger vorprogrammiert. In manchen Ländern wird eine Unfallaufnahme durch die Polizei verlangt. Fehlt diese bei der Rückreise, kann an der Grenze die Ausreise verweigert werden. In solchen Situationen und in allen anderen Polizeikontrollen solltest du stets gelassen und kooperativ bleiben. Bei einem (Verkehrs-)Unfall im Reiseland gilt übrigens in allen Ländern der Europäischen Union, aber auch in vielen anderen Ländern wie Norwegen, Russland und Israel, die kostenlose Notrufnummer 112. In den USA und Kanada wird, wer die 112 wählt, gar auf die Notrufnummer 911 weitergeleitet. Fiat-Kunden haben außerdem die Möglichkeit die Easy Drive Mobilitätsgarantie abzuschließen und sich so 24-Stunden-Kundenhotline, Abschleppservice, Ersatzwagen und mehr zu sichern.

In vielen Ländern in ganz Europa muss für die Benutzung der Straßen eine Gebühr in Form der Maut entrichtet werden. Um unangenehme Überraschungen zu vermeiden, haben wir für dich zusammengetragen, wo du in Europa Mautgebühren entrichten musst.

Fahren mit Alkohol im Blut solltest du unterlassen, egal wie hoch die Promillegrenze letztendlich ist. In Tschechien und Ungarn liegt diese beispielsweise bei 0, in Großbritannien bei 0,8 Promille. Eine komplette Übersicht über die Promillegrenzen in Europa findest du im Bußgeldkatalog 2019.

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah. Aber auch in unseren Nachbarländern unterscheiden sich die Verkehrsregeln zuweilen von den deutschen. Für die beliebtesten drei Reiseziele Italien, Frankreich und Österreich haben wir einmal durchs Regelwerk geblättert.

In Italien wird langsamer Auto gefahren als in Deutschland. Die Höchstgeschwindigkeit innerorts liegt zwar bei 50 km/h, außerhalb von Ortschaften aber bei 90 km/h und auf Schnellstraßen dürfen nicht mehr als 110 km/h gefahren werden. Auf den Autobahnen ist bei 130 km/h das Maximum erreicht. Außerorts muss auch tagsüber mit Abblendlicht gefahren werden. Sollte das Auto einmal liegen bleiben, sollte ein offizieller Abschleppdienst helfen. Privates Abschleppen ist in Italien verboten.

Wer zu stark aufs Gaspedal getreten ist oder sich anderweitig einen Strafzettel eingefangen hat, tut gut daran, diesen wenn möglich direkt zu bezahlen. Ansonsten wird der Bußgeldbescheid postal an den Fahrzeughalter gesandt. Wird die Strafe nicht innerhalb von 60 Tagen beglichen, verdoppelt sich die Summe. Wer in Italien mit 1,5 Promille Alkohol im Blut hinterm Steuer angehalten wird, läuft Gefahr, dass sein Auto beschlagnahmt und versteigert wird. Der Erlös fließt in die Staatskasse.

Für den Bereich um die Mautstelle gelten in Italien besondere Vorschriften. Bei falscher Einordnung ist es empfehlenswert die Taste "Help" oder "Assistenza" zu drücken und sich vom Kontrollpersonal einen Quittungsstreifen ausdrucken zu lassen, den man an der nächsten Mautstelle vorlegen kann, um gegebenenfalls offene Beträge zu klären.

In vielen Ländern, wie zum Beispiel Kroatien, muss bei einem Unfall die Polizei gerufen werden. Fahrzeuge, die beschädigt wurden, dürfen das Land nur verlassen, wenn eine polizeiliche Schadensbestätigung vorliegt. Anders ist es in Österreich: Hier solltest du den Anruf bei der Polizei sein lassen, wenn dies nicht unbedingt nötig ist. Wer bei einem Verkehrsunfall mit Sachschaden die Polizei ruft, obwohl die Unfallbeteiligten ihre Daten auch untereinander austauschen könnten, muss eine sogenannte "Blaulichtgebühr" in Höhe von 36 Euro bezahlen.

Besonders bekannt unter den Verkehrsregeln in Österreich ist die Vignette. Vignetten dürfen nur auf der Windschutzscheibe aufgeklebt und nicht von Tönungsstreifen verdeckt werden. Bei Verstößen gegen diese Klebevorschrift droht eine Ersatzmaut in Höhe von 120 Euro. Wenn der Betrag nicht vor Ort bezahlt wird, droht sogar eine Geldstrafe von mindestens 300 Euro. Fahrer ohne Vignette haben eine Geldstrafe zwischen 300 und 3.000 Euro zu erwarten. Nicht aufgeklebte oder manipulierte Vignetten werden mit 240 Euro Ersatzmaut oder einer Strafe von mindestens 400 Euro geahndet.

Wer mit einem Motorrad oder anderem Kraftrad in Österreich unterwegs ist, ist dazu verpflichtet, einen Verbandskasten mitzuführen. Auch in Österreich gilt auf den Autobahnen eine Maximalgeschwindigkeit von 130 km/h. Rauchen verboten: In Österreich darf hinter dem Steuer nicht geraucht werden (das betrifft auch E-Zigaretten), wenn Minderjährige im Auto mitfahren.

In jedem europäischen Reiseland gibt es besondere Verkehrsbestimmungen, die es zu beachten gilt. Nicht nur bezüglich der Höchstgeschwindigkeit oder Promillegrenze, sondern auch bei Sonderregelungen für Fahranfänger, Schlechtwetter-Fahrten oder Wohnwagen-Gespanne gibt es erhebliche Unterschiede zu den Verkehrsregeln in Deutschland. Die obigen Angaben sind ohne Gewähr von Vollständigkeit. Weitere Informationen und aktuelle Änderungen findest du auf der Seite des ADAC unter dem Punkt Verkehrsregeln in Europa.