Reifenwechsel: So gefährlich kann die falsche Bereifung sein

Spricht man über Transporter oder Autos, werden in erster Linie spannende Fakten ausgetauscht: Wer hat mehr unter der Haube? Wie hoch ist der Verbrauch? Wie viel kann transportiert werden? Die Bereifung und die Räder werden dabei oft hinten angestellt, obwohl sie einen großen Einfluss auf das Fahrgefühl, den Verbrauch, aber vor allem auf deine Sicherheit haben. Was du beim Räder- und Reifenwechsel beachten solltest und warum Fehler einen so großen Einfluss auf deine Sicherheit haben, erfährst du hier.

Winterreifen im Sommer: Die unerwartete Gefahrenquelle

Der Räderwechsel zweimal im Jahr ist nicht nur aufwändig, sondern wird oft mit hohen Kosten in Verbindung gesetzt. Winterreifen sind zwar ab einer Profiltiefe von 4 Millimetern nicht mehr wintertauglich, aber Sommerreifen dürfen noch bis zu einem Mindest-Profil von 1,6 Millimetern genutzt werden. Da scheint es also verlockend, die Winterreifen im Sommer einfach drauf zu lassen. Die Nutzung von Winterreifen im Sommer ist rechtlich gesehen ja auch erlaubt und Winterreifen sind im Winter essenzieller als die Sommerreifen im Sommer – oder nicht? 

Im Reifentest hat der ADAC die Nutzung von Winterreifen im Sommer auf die Probe gestellt und Schockierendes aufgedeckt. Die verhältnismäßig größere Profiltiefe wirkt sich stark auf den Bremsweg aus – und zwar negativ. Bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h betrug der Bremsweg mit Winterreifen ganze 16 Meter mehr als mit Sommerreifen. Je kleiner das Profil der Winterreifen, desto näher kommen sich auch die Werte – der Winterreifen schneidet allerdings auch mit kleinem Profil deutlich schlechter ab und birgt somit ein enormes Sicherheitsrisiko.

Allwetterreifen: Alternative oder Geldverschwendung?

Allwetterreifen sind auf minus 30 bis plus 40 Grad ausgelegt, werden, wie die Winterreifen, mit dem M + S- oder Alpine-Symbol gekennzeichnet und können daher in der Theorie das ganze Jahr genutzt werden. Warum rät der ADAC dennoch davon ab? Es ist wichtig zu wissen, dass Allwetterreifen nie die Leistung der spezialisierten Sommer- beziehungsweise Winterreifen erreichen können und du für ausnahmslose Sicherheit auf jeden Fall die Stärken und Schwächen deiner Reifen kennen solltest. Ob Ganzjahresreifen für dich eine gute Alternative darstellen, hängt daher davon ab, wie und wo du dein Fahrzeug nutzt. 

Die perfekten Voraussetzungen für Ganzjahresreifen:

  • Du fährst in gleichmäßigen Klimaregionen ohne Ausflüge in den wärmeren Süden oder in kalte Schneegebiete. 
  • Du nutzt dein Fahrzeug hauptsächlich als Zweitwagen und bist vor allem auf kurzen Strecken innerstädtisch unterwegs.
  • Du möchtest Geld sparen, da du dein Fahrzeug bei starken Wetterschwankungen in der Regel stehen lässt.

Du bist dir unsicher, welche Sommerreifen die Richtigen sind? Im großen Transporter-Sommerreifen-Vergleich haben wir die beliebtesten Modelle verglichen und verraten dir, welcher Sommerreifen der Beste ist.

Reifenwechsel: Auf welche Achse die besten Reifen?

Je nachdem, wo du deine Räder montierst, nutzen sie auch unterschiedlich ab. Es ist also ratsam, sich bei der Montage mit den beiden Achsen auseinanderzusetzen, denn unterschiedliche Profiltiefen wirken sich negativ auf die Fahrstabilität und somit auf deine Sicherheit aus. Vor allem die Reifen auf der Antriebsachse verschleißen dabei in der Regel am schnellsten und sollten alle 10.000 km achsweise getauscht werden. Die Reifen mit dem besten Profil gehören in der Regel auf die Hinterachse – egal ob Front- oder Heckantrieb, denn sie ist die spurführende Achse.

Aufgepasst beim Allradantrieb! Hier ist besondere Vorsicht geboten, denn eine sich stark unterscheidende Profiltiefe könnte beim Ausgleichen des Drehmoments zwischen Vorder- und Hinterachse zu Schäden führen.

Mischbereifung: Sicher oder Gefahrenquelle?

Vor allem bei einer Reifenpanne scheint es am einfachsten, ausschließlich den geplatzten oder kaputten Reifen auszutauschen, aber auch hier ist Vorsicht geboten. Zum einen ist der Zustand des Reifens und die Profiltiefe zu beachten. Um eine einwandfreie Fahrstabilität und Sicherheit zu gewährleisten, sollte der neue Reifen sich also nicht allzu sehr von den anderen Reifen unterscheiden. Im Vergleich zu drei gebrauchten Reifen, weist ein neuer Ersatz ein sehr viel tieferes Profil und somit Reifenhöhe vor. Auch die Mischbereifung durch den Ersatz eines Reifens einer anderen Marke oder eines anderen Herstellers kann zu Problemen führen und sich negativ auf die Stabilität und Sicherheit auswirken. 

Das bedeutet für dich: 

  • Kaufe pro Achse den gleichen Reifentyp
  • Achte auf eine ähnliche Profiltiefe der Reifen 
  • Der Mix aus Sommer- und Winterreifen ist in keinem Fall zu empfehlen

Die richtige Reifenlagerung: Langlebigkeit für deine Autoreifen

Du hast dich nun über die richtige Bereifung deines Fahrzeugs informiert und dich für den Reifenwechsel entschieden – wohin mit den Reifen für die letzte Saison? Die Einlagerung solltest du in keinem Fall unterschätzen, denn auch die Lagerung beeinflusst die Qualität deiner Reifen. Wir verraten dir worauf du achten sollst: Übergibst du uns deine Reifen zur Einlagerung, durchlaufen wir bei KARABAG folgenden Ablauf:

  • Beschädigte Reifen identifizieren und nach Absprache mit dir entsorgen
  • Reifen vorbereiten und kennzeichnen (Bsp.: VR – vorne rechts)
  • Luftdruck erhöhen 
  • Kompletträder, Reifen und Felgen entsprechend der Voraussetzungen lagern 

 

Aber auch die Entsorgung der Alt-Reifen ist nicht zu vernachlässigen, sie dürfen nämlich nicht einfach in den Hausmüll geworfen werden. Wenn du bei uns neue Reifen kaufst, kümmern wir uns natürlich um die fachgerechte Entsorgung, sodass die Reifen dem Recycling zugeführt werden. Ansonsten nehmen auch die meisten Wertstoffhöfe ggfs. gegen eine geringe Gebühr die ausgemusterten Pneus an.

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