Wintercamping 2024: Unsere 10 besten Tipps

Beim Stichwort Camping denkst du vielleicht in erster Linie an Sommer, Sonne, Strand und Meer, oder? Aber auch das Wintercamping hat seinen ganz besonderen Zauber: Ob in bergigen Landschaften, an idyllischen Seen oder in prächtigen Waldregionen. Beim Wintercamping kann man wunderbar die Ruhe an der klaren Luft genießen oder den Schnee bestaunen, der in der Sonne glitzert. Für Ruhesuchende ist das Wintercamping also genau das Richtige!

1. Diese Regeln sind Pflicht, beim Fahren auf Schnee

Zieh‘ vor dem Winter-Trip unbedingt die passenden Winterreifen für dein Wohnmobil auf und prüfe auch die Profiltiefe der Reifen. Auch wenn die Mindesttiefe bei 1,6 Millimetern liegt, empfehlen Experten bei einer Reise in den Schnee eine Profiltiefe von mindestens 4 – besser sogar 5 Milimetern. Auch neue Reifen können eine gute Investition sein, falls deine aktuelle Bereifung älter als 6 Jahre ist oder du sogar kleine Risse und Beulen erkennen kannst.

Noch zwei wichtige Tipps!

  • Wenn du dich für dein Wintercamping für eine bergige Region entschieden hast, solltest du unbedingt Schneeketten mitnehmen. Auch wenn Schneeketten in Deutschland nicht allgemein vorgeschrieben sind, sind sie in vielen Alpengebieten Pflicht. Erkennen kannst du diese gebiete an einem runden, blauen Straßenschild, was den örtlich vorgeschriebenen Einsatz von Schneeketten ankündigt.
  • Seit diesem Jahr ist das M+S Symbol auf deinen WInterreifen nicht emhr ausreichend und du benötigst das Alpin Symbol oder eben neue Reifen. 

2. Aufpassen, sonst friert die Handbremse fest

Beim Wintercamping in Schneeregionen wird empfohlen, die Handbremse auf ebenen Flächen nicht anzuziehen, weil sie bei sehr niedrigen Temperaturen einfrieren kann. Natürlich gilt das nur, wenn dein Fahrzeug anderweitig sicher steht und dein Wohnmobil zum Beispiel aufgebockt ist. Aber warum friert die Handbremse fest? Die Rest-Feuchtigkeit die sich in der Bremsmechanik oder den Bremsleitungen befindet, reicht tatsächich aus, um dort bei Kälte zu gefrieren und so die ganze Handbremse zu blockieren. Um einer gefrohrenen Handbremse entgegenzuwirken, kannst du ein Fahrzeug mit Gangschaltung in den ersten oder Rückwärtsgang legen oder bei einem Automatik-Fahrzeug auf Parken („P“) stellen. So verhinderst du auch, dass dein Fahrzeug wegrollt.

3. Wintercamping: Informiere dich über die Wetterlage

Mache dir vor der Abfahrt unbedingt ein Bild von der aktuellen Wetter- und Straßenlage und informiere dich über die aktuellen Gegebenheiten deiner geplanten Route.

  • Musst du eventuell mit vereisten Fahrbahnen oder Schnee rechnen?
  • Zieht ein Unwetter auf und die Straßen werden gesperrt? 
  • Gibt es überhaupt eine Tankstelle, wo ich langfahre? 
  • Habe ich bereits Winterdiesel getankt oder riskiere ich, dass mir der Tank einfriert? 
  • Der ADAC bietet dir aktuelle Informationen über die Zustände von Alpenstraßen in Deutschland, Österreich, Italien, Frankreich und der Schweiz. 

4. Buche den Stellplatz rechtzeitig und genieße dein Wintercamping stressfrei

Da Wintercamping immer beliebter wird, sind viele Campingplätze auch in der kalten Jahreszeit ausgebucht. Daher solltest du deinen Stellplatz rechtzeitig buchen! Vor allem über die Feiertage wollen viele im Wohnmobil ihre Weihnachtsgans verspeisen oder auf das neue Jahr anstoßen. Auf der Webseite camping.info findest du zahlreiche Wintercampingplätze und kannst dich von den Bewertungen anderer Camper inspirieren lassen. Hier zwei unserer Lieblings-Wintercampingplätze:  

Wintercamping auf dem Wohnmobil- und Caravanpark Litzelau

Inmitten des Chiemgaus, umgeben von Bergen, Wäldern und Seen, befindet sich der Wohnmobil- und Caravanpark Litzelau, der ganzjährig geöffnet hat. Der Platz bietet neben 80 Stellplätzen für Wohnwagen, Zelte und Wohnmobile auch einen eigenen Wohnmobil- und Caravanpark mit 20 Übernachtungsplätzen und darüber hinaus einen Stellplatz ausschließlich für Rollstuhlfahrer. Das Hochtal von Reit im Winkl ist ein kleines Winterparadies mit zahlreichen Loipen, Winterwanderwegen und Schneeschuh-Trails.

Adresse: Litzelau 4, 83246 Oberwössen bei Unterwössen

Webseite:camping-litzelau.de

Campingpark Oberammergau

Mit einem vielseitigen Freizeitangebot, dem abwechslungsreichen Skigebiet und internationalem Flair besticht der Olympiaort Garmisch-Partenkirchen. Besonders sehenswert und bekannt ist natürlich Deutschlands höchster Berg, die Zugspitze, mit dem schneesicheren Zugspitzplatt. Am südlichen Ortsrand von Oberammergau befindet sich der Campingpark Oberammergau. Der Campingplatz ist besonders für Familien, Sportler und auch für Kulturbegeisterte ein beliebtes Ziel. Sämtliche Wander- und Radwege sowie Langlaufloipen starten direkt am Campingplatz.

Adresse: Ettaler Str. 56b, 82487 Oberammergau
Webseite:campingpark-oberammergau.de

Weitere tolle Orte für den Winterurlaub mit dem Wohnmobil findest du auch in unserer Übersicht mit den 5 beliebtesten Wintercamping-Plätzen.

Die besten Campingplätze für Weihnachten im Wohnmobil

Statt Wintercamping doch lieber Weihnachten im Wohnmobil feiern? Das verstehen wir nur zu gut! Deswegen haben wir dir auch die besten campingplätze für deinen Wohnmobil-Weihnachtstraum vorbereitet und in einem Artikel zusammengefasst. Schnell buchen lohnt sich!

 

*(Keine Werbung; unsere persönliche Empfehlung)

5. Urlaubskasse geplündert? Was kostet eigentlich Wintercamping?

Wintercamping ist in der Regel kostspieliger als das Campen im Sommer. Aufgrund der kälteren Wetterbedingungen musst du mehr heizen und somit mit höheren Gas- und Stromkosten rechnen. Da es auch früher dunkel wird, verbringt man eventuell mehr Zeit im Wohnmobil und verwendet Licht, Radio, Fernseher oder den Laptop eben etwas mehr.

Kassensturz: 
Das Campen in Deutschland kostet im Durchschnitt 38 Euro pro Nacht und ist damit im Vergleich zu Dänemark, wo eine Übernachtung etwa 49 Euro kostet, noch relativ günstig. Die Kosten für den Stellplatz können dabei im Winter etwas günstiger sein, als in der Sommersaison. Das ist aber auch stark abhängig von Region und Reisezeit. Zusätzlich musst du die Kosten für ein Wohnmobil und die Ausstattung berücksichtigen. Je nachdem, wie oft du campen gehst, kann es sinnvoll sein, abzuwägen, ob du ein Wohnmobil mieten oder kaufen möchtest. Die Entscheidung liegt ganz bei dir.

6. Vorsicht mit Wasser- und Abwassertank im Wohnmobil

Während des Wintercampings können die Außentemperaturen natürlich schnell mal unterhalb des Gefrierpunkts sinken. In dem Fall solltest du dich vergewissern, dass die Wasserleitungen nicht einfrieren können. Mit beheizten Wassertanks kannst du dem Einfrieren und möglichen Frostschäden an der Wasseranlage vorbeugen.

Oftmals ist der Abwassertank im Wohnmobil nicht beheizbar. Hierfür kannst du aber einen einfachen Trick anwenden: Lass‘ den Abwassertank direkt ablaufen und sammle die Flüssigkeit in einem Eimer. Gib zusätzlich etwas Frostschutzmittel in den Eimer, damit das Wasser darin nicht gefriert. Auch vor dem Abstellen deines Reisemobils im Winter ist es ein guter Trick, etwas Frostschutzmittel in die Waschbecken zu schütten. So kann das Wasser in den Leitungen nicht einfrieren.

7. Die meisten Stromkabel brechen im Wohnmobil – So verhinderst du es!

Wenn der Campingplatz es hergibt, solltest du dein Wohnmobil im Winter an den Landstrom anschließen und diese drei Tipps befolgen:

  • Ist die Bordbatterie kalt bringt sie weniger Leistung mit und hält nicht so lange, wie gewohnt.
  • Spare Gas zum Heizen, indem du auch den Kühlschrank an den externen Strom anschließt, denn auch das kann die Bordbatterie sehr schnell überfordern. 
  • Spare nicht bei der Kabel-Qualität: Verwende frostsichere und wetterfeste Stromkabel für den Außenbereich. Normale Kabel können bei Kälte nämlich spröde werden oder sogar brechen.

8. Das Wintervorzelt: Ein Muss für jeden Wintercamper

Ein Wohnmobil-Vorzelt bietet Wintercampern unschlagbare Vorteile. Zum einen dient ein Vorzelt als praktische Kälte- und Schmutzschläuse im Eingangsbereich, denn du kannst hier deine schnee-nasse Kleidung lassen oder deine Sportgeräte säubern und lagern ohne dein Wohnmobil direkt am ersten Tag zu verunstalten. Obendrauf dient das Vorzelt auch als eine Klimaschleuse, wodurch du weniger Warmluft aus dem Camper verlierst. Natürlich, ist es im Vorzelt immernoch kalt, aber es sorgt dafür dass du windgeschützt sitzen kannst ohne eingeschneit zu werden. Besonders gemütlich wird es mit einer Petroleum-Zusatzheizung fürs Vorzelt. So schaffst du dir blitzschnell eine kleine Terasse im Skigebiet. 

Übrigens: Gut ausgestattete Wintercampingplätze bieten (teilweise auch beheizte) Trockenräume für Skikleidung, Schuhe und Zubehör an. Falls du die Möglichkeit hast, nutze dieses Angebot. So entsteht weniger Luftfeuchtigkeit in deinem Wohnmobil!

 

9. Die richtige Wohnmobil-Heizung: Standheizung aufrüsten

Jedes Campingfahrzeug, das auch im Winter genutzt werden soll, benötigt eine Standheizung an Bord. Kontrolliere vor der Abfahrt, ob die Heizung in deinem Wohnmobil funktioniert und durchgehend volle Power bringt. Um zu vermeiden, dass die Wärme über die sogenannten Wärmebrücken nach Außen gelangt, bieten sich Thermohauben und Thermomatten an. Diese halten die Wärme langfristig im Inneren des Fahrzeuges und die Kälte draußen. Das Anbringen der Hauben ist einfach und problemlos möglich, sofern man die richtigen Größen fürs Wohnmobil besorgt hat. 

Die Gasheizung für das Wintercamping: Das solltest du wissen!

  • Selbstverständlich musst du mit einem höheren Gasverbrauch als im Sommer rechnen. Im Durchschnitt kannst du etwa 3 kg Gas pro Tag einplanen.

  • Im Winter ist Propangas zu empfehlen, weil es auch bei Minustemperaturen noch verdampft.

  • Ein Umschaltventil sorgt dafür, dass die Gasversorgung nicht unterbrochen wird. Sollte die Hauptflasche leer sein, wird automatisch auf die Reserveflasche umgeschaltet.

  • Mit einer Thermohaube lässt sich das Zufrieren des Deichselkastens verhindern.

  • Für Aufenthalte im Ausland ist es ratsam, sich einen Euro-Adapter für die Gasanschlüsse vor Ort zuzulegen.

  • Gut ausgestattete Wintercampingplätze bieten sogar einen direkten Gasleitungsanschluss an. Informiere dich im Vorfeld über diese komfortable Option.

So heizt du dein Wohnmobil schnell auf!

  • Beim ersten Einheizen öffnest du am besten alle Klappen und Schranktüren im Inneren des Fahrzeugs. Somit kann sich die Wärme gleichmäßig verteilen.

  • Damit die Wärmeversorgung gewährleistet ist, müssen der Kamin sowie die Ansaugöffnungen unter dem Wohnmobil schnee- und eisfrei sein. Besonders bei starkem Schneefall lohnt sich die Investition in eine Dachkaminverlängerung.

  • Für die Fensterscheiben eignen sich spezielle Thermomatten. Auf diese Weise lässt sich die Kältezufuhr bereits von Außen verringern.

  • Mindestens zweimal am Tag solltest du das Wohnmobil stoßlüften und aufheizen. Dies gilt vor allem nach dem Kochen, Duschen oder Schlafen. Dadurch vermeidest du eine zu hohe Luftfeuchtigkeit und Schwitzwasserniederschlag an Scheiben und Außenwänden, wodurch auch das Schimmelrisiko sinkt.

  • Lege die Heizschläuche entlang der Wasserleitungen. Auf diese Art verteilt sich die warme Luft gleichmäßiger und die Wasserleitungen bleiben frostfrei.

  • Aufgrund von Erstickungs- oder Vergiftungsgefahr dürfen die Öffnungen für die Zwangsentlüftung nicht abgedichtet werden.

  • Wer es besonders muckelig haben möchte, kann sich mit Heizteppichen ausstatten. Da bleibt kein Fuß mehr kalt! Rüste dich für den Notfall mit einem zusätzlichen Heizungslüfter aus.

10. Nicht vergessen: Wintercamping-Checkliste für dein Wohnmobil

Das solltest du bei deinem Wintercamping-Urlaub auf jeden Fall dabei haben:

  • Schneeketten
  • Besen
  • Leiter
  • (Schnee-)Schaufel
  • Streugut
  • Starthilfekabel
  • Frostschutzmittel
  • Enteiserspray
  • Ersatzgasflasche
  • Heizungslüfter

Wann hast du dein WOhnmobil das letzte Mal durchchecken lassen? Wir machen das für dich!

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