Interview mit Wohnmobil-Fahrer & Karabag-Kunde Herr Piethe

In unserer Interview-Reihe „Ein Wohnmobil ist kein Fahrzeug, sondern ein Lebensgefühl“ befragen wir regelmäßig Wohnmobilisten zu ihrer Leidenschaft, dem Reisen mit dem Wohnmobil.

Herr Piethe, ehemaliger Polizeibeamter aus Schleswig-Holstein, ist ein begeisterter Wohnmobilist und erzählt uns, wann seine Leidenschaft für das Reisen mit dem Wohnmobil begann und was das Besondere an seinem Fahrzeug ist.

Was ist für dich das Besondere am Urlaub mit dem Wohnmobil?

Das Besondere am Urlaub mit dem Wohnmobil ist für meine Frau und mich, dass wir immer unser Bett dabei haben. Wenn wir beispielsweise auf Feiern eingeladen sind, haben wir es nie weit zu unserem Schlafplatz.

Außerdem sind wir mit dem Wohnmobil sehr flexibel. Wir wollen unsere Urlaube in vollen Zügen genießen und möchten dementsprechend auch gutes Wetter haben. Sollte es an einem Ort mal regnen, fahren wir einfach der Sonne entgegen. Das vermittelt einem auch ein gewisses Gefühl an Freiheit. 

Fährst du immer zu deinem Lieblings-Campingplatz oder bist du eher Welterkunder?

Wir haben zwar nicht die Welt erkundet, dafür aber Europa. Die Länder in Südeuropa waren dabei unsere Highlights. In Spanien und Portugal haben wir beispielsweise auch schon ein halbes Jahr überwintert. Besonders gut gefallen hat es uns an der Algarve. Die Menschen sind dort so herrlich unbeschwert. Da wir sechs Monate dort waren, haben wir auch den Jahreswechsel miterlebt. Das Feuerwerk ist, wie wir finden, super organisiert. Man selber darf an Silvester keine Feuerwerkskörper zünden, darum kümmert sich die Gemeinde. Dementsprechend fühlten wir uns dort auch sehr sicher.

Seit 10 Jahren erkunden wir nun Deutschland, denn wir finden es hier sehr schön. Da meine Frau und ich gerne Wein trinken, fahren wir im Frühjahr immer in die Pfalz. Und da bei unserem Wohnmobil eine Zuladung von bis zu 600 kg erlaubt ist, müssen wir uns beim Weinkaufen nicht zurückhalten.

In den Sommermonaten waren wir bisher viel in Bayern unterwegs und als nächstes fahren wir wieder zu unserem Lieblings-Campingplatz zur Perle in Büsum. 

Kommt für dich nur noch ein Wohnmobil-Urlaub in Frage oder wäre auch ein Pauschalurlaub denkbar?

Pauschalurlaube machen wir eigentlich nie. Wir mieten uns in den Wintermonaten wenn, dann eine Ferienwohnung. Dort sind wir dann aber nie länger als fünf Tage. Mit dem Hotelleben können wir uns nicht wirklich anfreunden – für uns ist das Reisen mit dem Wohnmobil das Nonplusultra!

Auf welchem Wohnmobilstellplatz sollte jeder Wohnmobil-Fahrer einmal gewesen sein?

Es gibt einen ganz tollen Campingplatz bei einem Bauernhof in Kollmar. Kollmar ist ein kleiner Ort in der Nähe von Glückstadt. Der Campingplatz wird von einem ganz sympathischen Ehepaar geführt, welches Landwirtschaft betreibt. Die beiden wissen so viel über ihr Land Schleswig-Holstein – das ist immer wieder beeindruckend. Wenn wir auf anderen Campingplätzen Leute kennenlernen, empfehlen wir den Bauernhof in Kollmar immer gerne weiter. Es ist der perfekte Ort, um zu entspannen.

Es gibt dort allerdings keine Supermärkte und sonst ist dort auch nicht viel los. Nur sonntags treffen sich die Motorradfahrer am Hafen. Wenn man ein Wochenende auf dem Bauernhof plant, sollte man sich also dementsprechend vorbereiten und alle notwendigen Lebensmittel vorher einkaufen. Sollte man etwas vergessen haben, kann man natürlich auch ins 10 km entfernte Glücksstadt fahren und dort einkaufen.

Wann begann deine Leidenschaft für das Reisen mit dem Wohnmobil?

Die Leidenschaft für das Reisen mit dem Wohnmobil entfachte Mitte der 70er Jahre. Wir sind mit unserem Sohn viel mit dem PKW nach Spanien oder Portugal gefahren. Übernachtet haben wir meist auf Raststätten. Dort haben wir dann viele Reisende mit VW-Bussen gesehen. Wir fanden diese Art des Reisens viel besser als mit dem PKW, vor allem weil man in einem VW-Bus viel entspannter schlafen kann. Im Jahr 1989 haben wir uns dann einen VW-Bus gekauft.

Bei den ersten Reisen mit dem VW-Bus haben wir vermehrt Leute gesehen, die ein Wohnmobil fuhren. Die schienen sogar noch bequemer zu reisen! Da sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass wir uns eines Tages auch ein Wohnmobil gönnen wollen.

Im Jahr 1995 war es dann soweit und wir haben uns unser erstes Wohnmobil gekauft. Wir waren begeistert – plötzlich hatten wir eine Toilette, zwei Betten und sogar einen kleinen Fernseher mit einer Satellitenschüssel! Von diesem Moment an, kam nichts Anderes mehr für uns in Frage als ein Wohnmobil. 

Was ist deine schönste Anekdote, wenn du an deine Wohnmobil-Urlaube zurückdenkst?

Vor zwei Jahren waren wir in Koblenz, direkt am Rhein. Wir waren auf dem Campingplatz, als ein riesengroßes Wohnmobil mit einem fast genauso großen Anhänger an uns vorbeifuhr und stoppte. Es stieg ein verwegener Typ meines Alters mit langen grauen Haaren aus, ging zu seinem Anhänger und holte ein Trike heraus. Seine Frau und er haben sich ihre Helme aufgesetzt und sind mit dem Trike losgedüst.

Später sind wir auf dem Campingplatz dann ins Gespräch gekommen und haben unter anderem erfahren, dass die beiden aus Ulm kamen. Leider hatten wir es dann verpasst uns richtig voneinander zu verabschieden. Meine Frau hat vor unserer Abreise einen Zettel an deren Wohnmobil geklebt – mit den Worten: Tschüß, alles Gute, die Hamburger.

Zwei Monate später waren meine Frau und ich mit dem Wohnmobil in einem kleinen Ort in Oberbayern unterwegs. Wir hatten eine Fahrradtour gemacht und hörten plötzlich wie jemand hinter uns brüllte: „Ey!“

Ich habe mich gewundert wer da so schrie und drehte mich um. In einem Straßencafé saßen tatsächlich die Ulmer! Wir haben uns sehr gefreut, dass wir uns in diesem kleinen Ort zufällig wieder trafen. Wir unterhielten uns und erfuhren, auf welchem Campingplatz die beiden ihren Urlaub verbrachten. Am nächsten Tag wollten wir sie dort besuchen, allerdings waren sie nicht dort. Wir haben lediglich ihr großes Wohnmobil mit dem großen Anhänger vorgefunden. Ich habe mir also das Kennzeichen aufgeschrieben, meine Beziehungen spielen lassen und so die Adresse der Ulmer herausgefunden.

Zu Weihnachten hatten meine Frau und ich den beiden eine Weihnachtskarte und die Textausgabe der Straßenverkehrsordnung geschickt. Er hatte erwähnt, dass er leichte Schwierigkeiten mit den erlaubten Geschwindigkeiten hatte. Er wusste nie genau, wie schnell er eigentlich mit dem Wohnmobil und dem Anhänger fahren darf. Ich fand, es wäre eine lustige Idee, ihm die Straßenverkehrsordnung zu schicken.

Ein paar Tage später bekamen wir von dem Ulmer-Ehepaar eine E-Mail. Sie hatten sich so gefreut, dass wir ihnen geschrieben hatten.

Was für ein Wohnmobil fährst du und was ist das Besondere daran?

Wir fahren einen Hymer B 534, der auf einem Fiat Ducato Fahrgestell rollt. Das Besondere an unserem Wohnmobil ist, dass wir eine gemütliche Rundsitzgruppe im Heck des Hymers haben. Am besten kommt die Rundsitzgruppe zum Einsatz, wenn wir entlang der Elbe fahren und hinten hinausgucken können. Wir haben unser Wohnmobil mit einer Klimaanlage und einem Tempomat nachrüsten lassen. Das macht das Reisen noch angenehmer.

Was ist dir an einer Wohnmobil-Werkstatt wichtig?

An einer Werkstatt ist uns wichtig, dass das Personal kompetent ist und schnell Ersatzteile besorgen kann. Wir Wohnmobilfahrer sind ja teilweise etwas ungeduldig, da wir immer schnell weiterfahren wollen. Daher ist es wichtig, dass in einer Werkstatt immer alles schnell über die Bühne geht.

Was macht Karabag aus deiner Sicht zum Wohnmobil-Experten?

Wir finden, dass die Mitarbeiter von Karabag äußerst kompetent und freundlich sind. Wir werden immer sehr gut beraten und das macht uns zu sehr zufriedenen Kunden.

Wir danken Herrn Piethe für das Interview und wünschen ihm und seiner Frau weiterhin tolle Urlaube und Erlebnisse mit dem Wohnmobil.

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