Interview mit Wohnmobil-Fahrer & Karabag-Kunde Bernd Willeke

In unserer Interview-Reihe „Ein Wohnmobil ist kein Fahrzeug, sondern ein Lebensgefühl“ befragen wir regelmäßig Wohnmobilisten zu ihrer Leidenschaft, dem Reisen mit dem Wohnmobil. Bernd Willeke, selbständiger Fotograf, ist durch und durch ein begeisterter Wohnmobilist und hat sich ebenfalls unseren Fragen gestellt. Mit seiner Frau erlebt er schon seit Jahren unvergessliche Wohnmobil-Reisen, sei es in den USA, in Skandinavien oder Italien. Dass das Wohnmobil auch mal in die Werkstatt muss, versteht sich von selbst. Was Herr Willeke vor allem an Karabag schätzt und warum er in Mailand auf die Polizeiwache musste, hat er uns gemeinsam mit seiner Frau im Interview verraten.

Was ist für dich das Besondere am Urlaub mit dem Wohnmobil?

Das Besondere am Urlaub mit dem Wohnmobil ist für mich und meine Frau die Unabhängigkeit und Flexibilität. Wir brauchen uns nicht allzu früh auf einen bestimmten Reisetermin festlegen, sondern können je nach Belieben einfach losfahren. Zudem können wir bei schlechtem Wetter, oder wenn uns der Campingplatz nicht gefällt, einfach weiterfahren.

Als unser Sohn noch klein war, sind wir auch viel mit dem Wohnmobil unterwegs gewesen. Das Tolle war, dass wir immer so vieles mitnehmen konnten, auch das damals geliebte Bobby-Car. Es gibt keine wirkliche Platzeinschränkung – die Wohnung ist sozusagen immer mit dabei. Hinzukommt aber auch, dass ein Familienurlaub im Wohnmobil viel preiswerter ist als ein Hotelurlaub.

Fährst du immer zu deinem Lieblings-Campingplatz oder bist du eher Welterkunder?

Sowohl als auch. Wir fahren oft an einen vulkanischen See in Italien. Dieser befindet sich etwa 90 km nördlich von Rom. Dort gibt es so gut wie kaum Tourismus und dementsprechend auch keine Hotels. Es gibt eine tolle mittelalterliche Stadt, die etwa 300 Meter hoch im Gebirge liegt. Wir finden es sehr schön dort. Es ist zudem nicht ganz so heiß und der See hat eine angenehme Temperatur. Ansonsten fahren wir gerne in unterschiedliche Länder. Letztes Jahr waren wir zum Beispiel mit dem Wohnmobil auf Island. Die Insel zählt definitiv zu unseren Lieblingsreisezielen. Die sechswöchige Tour durch Island habe ich auf meinen Blog mit vielen Bildern festgehalten.

Auch die Ostküste von Amerika sind wir schon entlanggefahren – aber in dem Fall haben wir das Wohnmobil dort gemietet.

Kommt für dich nur noch ein Wohnmobil-Urlaub in Frage oder wäre auch ein Pauschalurlaub denkbar?

Eine Pauschalreise kommt für uns eher nicht in Frage. Es ist uns unvorstellbar, beispielsweise nach Mallorca zu fliegen, um nur zwei Wochen am Strand zu liegen. Während unserer Amerika-Reise waren wir zuerst sieben Tage in einem Hotel in New York. Die Woche hat mir dann aber auch gereicht. Man muss immer Essen gehen und kann sich nie etwas selber zubereiten. Ich war hinterher ganz froh, dass wir das Wohnmobil hatten und ich wieder selbst über alles bestimmen konnte – keine Frage, dass Hotel war sehr gut, aber ich würde wohl das nächste Mal eher eine Airbnb-Unterkunft buchen.

Auf welchem Wohnmobilstellplatz sollte jeder Wohnmobil-Fahrer einmal gewesen sein?

Es gibt viele schöne Wohnmobilstellplätze. Wir sind eine Zeitlang immer auf die italienische Halbinsel Gargano gefahren. Diese ragt etwa 65 km weit ins Adriatische Meer hinein. Es ist traumhaft dort, aber man muss schon eine Weile dorthin fahren – über 2.000 km von Hamburg aus. 

In Norwegen gibt es auch einen super Campingplatz, direkt am Fjord. Dort liegen die Schiffe direkt vor dem Campingplatz. Das ist wirklich sehr beeindruckend, aber auch sehr idyllisch.

Wann begann deine Leidenschaft für das Reisen mit dem Wohnmobil?

Meine Leidenschaft für das Reisen mit dem Wohnmobil entfachte so im Jahr 1978. Ich habe mir einen Fridolin, also ein altes Postauto, gekauft und habe ihn ausgebaut. Einen Herd, eine Waschgelegenheit sowie ein paar Schränke habe ich selbst eingebaut. Das Bett bestand aus zwei Spanplatten und zum Schlafen mussten wir die beiden Sitze am Abend immer zurückklappen. Man schlief zwar etwas schräg, aber fürs erste war das super.

Als ich später meine Frau kennenlernte, haben wir zunächst einen Probeurlaub in einem alten geliehenen alten VW-Bus gemacht. Meine Frau hatte zu dem Zeitpunkt ja noch keine Vorstellung vom Reisen mit dem Camper und sie wollte das erst einmal ausprobieren. Ihr hat die Reise sehr gut gefallen und so begann auch ihre Leidenschaft für das Reisen mit dem Wohnmobil.

Wir haben uns dann selbst einen VW-Bus gekauft und ein feststehendes Hochdach darauf montieren lassen. Den sind wir sehr lange gefahren, doch meine Frau hatte irgendwann den Wunsch geäußert, gerne ein Fahrzeug mit Dusche und Toilette haben zu wollen. Es passierte uns öfters, dass wir keinen Platz mehr auf einem Campingplatz bekommen hatten, sodass wir etwas Außerhalb stehen mussten. Mal eben auf die Toilette gehen oder zu duschen, war dann nicht so einfach. Zudem regnete es bei dem VW-Bus leider auch etwas rein. Als der VW-Bus komplett den Geist aufgegeben hat, haben wir uns das erste Wohnmobil mit Alkoven gekauft.

Was ist deine schönste Anekdote, wenn du an deine Wohnmobil-Urlaube zurückdenkst?

Die nachfolgende Anekdote ist zwar nicht schön, aber es ist eine Geschichte, die wir definitiv nie vergessen werden. Und mittlerweile können wir sogar darüber lachen.

Als unser Sohn noch jünger war, waren wir mit dem Wohnmobil in Italien. Er wollte unbedingt das Mailänder Stadion besichtigen und diesen Wunsch konnten wir ihm natürlich nicht abschlagen. In Mailand angekommen, wollten wir das Wohnmobil auf einen bewachten Parkplatz abstellen, bei dem sich dann aber herausstellte, dass dieser nur für PKWs zugelassen war. Wir haben das Wohnmobil schließlich direkt davor abgestellt und sind mit der U-Bahn in die Innenstadt weitergefahren.

Als wir nach ein paar Stunden wiederkamen, ist uns fast das Herz stehen geblieben: Unser Wohnmobil war weg! Zuerst dachten wir, es wäre vielleicht abgeschleppt worden, aber die Polizisten auf der nächsten Polizeiwache verneinten dies. Obwohl sie leider auch kein Englisch konnten. Sie haben uns immer nur einen Zettel hingeschoben und „Denuncia“ (Anzeige) gesagt. Parallel riefen wir den ADAC an – die waren letztendlich unsere große Rettung. Sie sagten, wir sollen Ruhe bewahren, die Zettel ausfüllen und darauf achten, dass wir alle Stempel für die Versicherung in Deutschland bekämen. Der ADAC hat uns sogar noch ein Hotel besorgt, denn wir hatten ja auch wirklich nichts mehr. Nur das, was man bei 35 Grad im Schatten dabei bzw. anhat – ein T-Shirt, eine dünne Hose, ein Rucksack mit Wasser, den Ausweis und etwas Geld. Der ganze Rest war im Fahrzeug.

Die Zettel auszufüllen erschien auch schwerer als gedacht, denn wir waren in Mailand und haben dementsprechend bei Ort des Geschehens „Mailand“ hingeschrieben. Nur das haben die Polizisten leider nicht verstanden, denn Mailand ist ja nur die deutsche Übersetzung für Milano und das sollte dort auch stehen. Wir mussten dann alles noch einmal ausfüllen.

Wenige Monate später, kurz vor Weihnachten bekamen wir den Bescheid, dass unser Wohnmobil abseits von Mailand wiedergefunden worden wäre. Uns wurde allerdings davon abgeraten, nach Italien zu fahren: Die Täter hatten das komplette Wohnmobil leergeräumt und alle Sachen längst verkauft. Im Prinzip gehörte uns das Wohnmobil auch nicht mehr, denn wir hatten glücklicherweise das Geld von der Versicherung wiederbekommen.

Jetzt können wir immerhin unser Wohnmobil immer offenlassen, denn statistisch passiert einem so etwas wohl nur einmal im Leben…

Was für ein Wohnmobil fährst du und was ist das Besondere daran?

Wir fahren einen Knaus Sport Traveller, der auf einem Fiat Ducato Fahrgestell rollt. Diesen haben wir uns mal auf einer Messe angeschaut und waren sofort begeistert. Der ist auch nur 5,20 Meter lang und man findet in der Stadt so gut wie immer einen Parkplatz. Mit dem Sport Traveller kann man auch sehr gut in kleine Orte fahren und das Befahren von schmalen Straßen ist in der Regel kein Problem. Das war unser Vorteil auf den kleinen Schotterstraßen in Island.

Da wir gerne nach Skandinavien reisen, genießen wir zudem den Vorteil, dass für uns die Fähren innerhalb des Landes günstiger sind. Ab sechs Metern Fahrzeuglänge ist beispielsweise in Norwegen schon mit dem Doppelten zu rechnen.

Der Fiat hat auch mehr PS und das macht sich insbesondere an langen Steigungen wie den Kasseler Bergen bemerkbar. Mit unserem alten Wohnmobil konnte man da Kirschen pflücken. Ansonsten lässt es sich im Alkoven sehr gut zu zweit schlafen und zwei weitere Personen können unten schlafen, wenn man den Tisch runterklappt. 

Was ist dir an einer Wohnmobil-Werkstatt wichtig?

Wichtig ist für mich, dass eine Wohnmobil-Werkstatt zuverlässig sowie vertrauenswürdig ist. Mir ist es schon mal in einer anderen Werkstatt passiert, dass ich viel zu viel Geld für Reparaturen zahlen musste. Gefühlt habe ich da allen Mitarbeitern den Urlaub finanziert.

Was macht Karabag aus deiner Sicht zum Wohnmobil-Experten?

Als wir mit dem Wohnmobil in Island einen Unfall hatten, hat Karabag extreme Pluspunkte bei mir gesammelt. Den Unfall hatten wir auch gleich der Versicherung gemeldet, aber der Prozess dauerte einfach sehr lange. Der Unfall war einst im Juli passiert, mittlerweile war es November und ich musste mit dem Fahrzeug beruflich bald wieder los. Letztlich kam die Bestätigung der Kostenübernahme – aber nur auf Isländisch! Das musste natürlich erst einmal auf deutsch für die Versicherung übersetzt werden.

Parallel hatte ich bei Karabag angerufen und mitgeteilt, dass ich zwar die Bestätigung über die Schäden bekommen hätte, allerdings das Geld von der Versicherung noch nicht ausgezahlt wurde. Karabag hat dennoch alle Ersatzteile bestellt und ich durfte das Geld später zahlen. Das war wirklich super und somit war unser Wohnmobil wieder rechtzeitig fahrbereit.

Bei Karabag habe ich immer einen Ansprechpartner und ich kann mich auf jeden dort verlassen. Das ist echt toll. Wir sind sehr zufrieden und haben die Werkstatt auch schon oft weiterempfohlen.

Wir danken Herrn Willeke für das Interview und wünschen ihm und seiner Frau weiterhin tolle Urlaube und Erlebnisse mit dem Wohnmobil.

Zum Seitenanfang