Was kostet es, ein Wohnmobil zu mieten – oder sollte man das Wohnmobil doch lieber kaufen?

Wohnmobil kaufen: Lohnt sich das überhaupt? Wohnmobile sind der Inbegriff von Freiheit und Flexibilität, perfekt für Alleinreisende, Paare oder Familien. Mit einem eigenen Wohnmobil entgeht ihr überfüllte Hotels und genießt stattdessen individuelle Traumtouren quer durch Europa – oder über die Landesgrenze hinaus. Aber lohnt sich der Kauf wirklich? Wir klären auf, was finanziell sinnvoller ist: Mieten oder Kaufen? Wir nehmen die Kosten genau unter die Lupe und helfen euch, die richtige Entscheidung zu treffen.

Wohnmobil mieten oder Camper-Sharing: Was ist der Unterschied?

Bevor ihr eure Reise beginnt, steht die große Frage im Raum: Wohnmobil mieten oder Camper-Sharing? Das Prinzip des Miet-Wohnmobils sollte den meisten bekannt sein. Hier gibt es verschiedene Plattformen, bei denen ihr einen Camper für einen bestimmten Zeitraum ausleihen könnt. Genau wie beim Miet-Auto, solltet ihr hier auf einen ausreichenden Versicherungsschutz des Wohnmobils, einen sorgfältigen Umgang während der Nutzung und den vorgegebenen Rückgabebestimmungen achten. Ein gemietetes Wohnmobil bietet euch oft eine breitere Auswahl und professionellen Service. Camper-Sharing hingegen ermöglicht es euch, direkt von Privatpersonen zu mieten, was oft kostengünstiger und persönlicher ist. Der Prozess für euch ist ähnlich wie beim Miet-Wohnmobil, außer, dass ihr das Wohnmobil von einer Privatperson “ausleiht”. Aber auch hier solltet ihr unbedingt auf einen ausreichenden Versicherungsschutz und einen detaillierten Mietvertrag achten. Der Vorteil beim Sharing ist, dass die Wohnmobile in der Regel etwas individueller eingerichtet sind als die Basis-Wohnmobile, zudem werden sie regelmäßig durch die Besitzer genutzt und verfügen daher bereits über die nötige Grundausstattung, wie Besteck, Handtücher, Seife oder Spülmittel, die bei Wohnmobilvermietungen oft gegen einen Aufpreis dazugebucht werden müssen. Zu guter Letzt werden Wohnmobile über Sharing-Portale im Vergleich zu den Miet-Wohnmobilen, etwas preiswerter angeboten. Beide Optionen haben in jedem Fall ihren Reiz.

Wie viel kostet es, ein Wohnmobil zu mieten?

Die Preise variieren je nach Modell, Ausstattung und Saison. Im Durchschnitt liegen die Kosten zwischen 70 und 170 Euro pro Nacht. In Deutschland seid ihr daher mit rund 120 Euro pro Nacht gut dabei, während man in Nordeuropa deutlich tiefer in die Tasche greifen muss. Die Wohnmobilvermietung “CamperDays Blog” hat die Mietkosten für Wohnmobile im internationalen Raum zusammengetragen und dabei einen beeindruckenden Preisunterschied festgestellt. Mit einer Tagesmiete von 292 € ist Island die teuerste Anlaufstelle, wenn es um das Mieten von Wohnmobile geht, aber auch Norwegen und Schweden sind ganz oben mit dabei. 

KARABAG-Tipp: Plant ihr eine Reise durch Norwegen, kann es sich lohnen, das Wohnmobil in Schweden oder sogar in Deutschland anzumieten, denn mit einem Tagessatz von 218 € ist ein Miet-Wohnmobil in Norwegen knapp 45 € teurer als in Schweden und knapp 100 € teurer als in Deutschland– und das pro Tag!

Nicht vergessen: Die Nebenkosten beim Miet-Wohnmobil

Wenn ihr ein Wohnmobil mietet, solltet ihr neben dem Mietpreis auch an die Nebenkosten denken. Dazu gehören Versicherungen, Servicegebühren und eventuelle Extras wie Campingausrüstung. Diese Kosten können sich schnell summieren, also plane weise!

Neben den reinen Mietkosten müsst ihr ebenfalls die Servicekosten und mögliche Ausstattungskosten beim Mieten eines Wohnmobils beachten. Während ihr die Kaution bei vernünftiger Nutzung zurückerhaltet, berechnen viele Vermieter eine zusätzliche Bereitstellungsgebühr. Diese Servicepauschale umfasst die Übergabe des Wohnmobils und die serienmäßige Fahrzeugausstattung. Darüber hinaus könnt ihr Campingausrüstung, wie Campingstühle, Markisen oder Fahrradträger für einen Aufpreis erwerben. Diese Kosten können sich schnell summieren, also plant in jedem Fall weise! 

Folgende Zusatzkosten sind beim Mieten eines Wohnmobils zu beachten:

Nebenkosten

Preis

Bereitstellungsgebühr

ca. 99 €

Kaution

ca. 1.500 €

Bettwäsche-Set

ca. 29 €

Campingstühle (2x)

ca. 25 €

Mobile Campingtoilette

ca. 35 €

Fahrradträger an der Heckklappe

ca. 56 €

Campingtisch (1x)

ca. 25 €

Kinderautositz

ca. 35 €

Wann sind Wohnmobile am günstigsten zu mieten?

Generell sind Miet-Wohnmobile am günstigsten im Spätherbst bis Winter. Zwischen Oktober und März könnt ihr daher einen richtigen Glücksgriff landen. In den Sommermonaten und der Ferienzeit steigen natürlich die Preise und ihr müsst euch ebenfalls auf eine längere Mindestmietdauer gefasst machen.

Was kostet ein Urlaub mit dem Miet-Wohnmobil?

Die Kosten für einen Wohnmobilurlaub hängen natürlich von verschiedenen Faktoren wie dem Reiseziel, der Saison und den persönlichen Anforderungen und der individuellen Ausstattung ab. Ein Wohnmobilurlaub in Osteuropa ist zudem weitaus günstiger als der Wohnmobil-Urlaub in skandinavischen Ländern. Zum einen aufgrund der geringeren Lebenshaltungskosten, aber auch aufgrund der Erreichbarkeit des Landes. Während Polen mit dem Wohnmobil nur einen Katzensprung von Deutschland entfernt ist, ist der Weg von Deutschland nach Schweden sehr viel aufwendiger. Entscheidet ihr euch beispielsweise für die Fähre, darf man gerne mal bis zu 400 € Fährkosten bezahlen – gar nicht mal so günstig!
Ihr seid das erste Mal mit dem camper unterwegs und wisst noch nicht genau, worauf ihr alles achten müsst. Wir haben euch die besten Tipps für den ersten Wohnmobil-Urlaub zusammengefasst. 

Kosten für Campingplätze oder Stellplätze im Wohnmobil-Urlaub

Kosten für Campingplätze variieren je nach Art des Platzes und der Saison. In der Hochsaison sind die Preise dementsprechend deutlich höher. Auf einem modernen Campingplatz zahlt man im Schnitt etwa 38 € pro Nacht. Es lohnt sich in jedem Fall zu prüfen, ob Strom und Wasser bereits inkludiert sind, denn auf manchen Campingplätzen wird Elektrizität nach Verbrauch abgerechnet. Für die Waschräume und Waschmaschinen fällt in der Regel immer eine kleine Gebühr an.

Karabag-Fun-Fact: Viele Regionen bieten ebenfalls kostenlose Campingplätze an. Informiert euch also immer vor der Reise und spart so ein wenig für die Reisekasse.

Kraftstoffkosten im Wohnmobil-Urlaub

Kraftstoffkosten in Europa variieren zwischen 1,30 und 1,80 € pro Liter. Natürlich hängen die Gesamtkosten am Ende von der tatsächlich gefahrenen Strecke ab. Der Kraftstoffverbrauch für einen Roadtrip wird demnach wesentlich höher ausfallen als bei einem Campingurlaub auf einem Campingplatz. Ein kleiner Camper verbraucht dabei ca. 8 Liter auf 100 km. Bei einem Kraftstoffpreis von 1,60 € und einer Fahrt von ca 500 km sind das 64 €.
Für ein großes Wohnmobil darf man allerdings mit 20-30 Litern auf 100 km rechnen. Bei einem Kraftstoffpreis von 1,60 €, 25 Litern auf 100 km und einer Fahrt von 500 km sind das bereits 200 €, die von der Urlaubskasse abgezogen werden müssen.

KARABAG-Fun-Fact: Wenn ihr eure Strecke bereits im Kopf habt, könnt ihr den tatsächlichen Verbrauch mithilfe der folgenden Formel berechnen:
Geplante Kilometer / 100 x Durchschnittsverbrauch x Preis pro Liter.

Verpflegungskosten im Campingurlaub

Ein oft unterschätzter Kostenpunkt ist die Verpflegung. Obwohl das Kochen im Wohnmobil günstiger ist als das Essen in Restaurants, solltet ihr ein angemessenes Budget für Lebensmittel einplanen. Neben den Besorgungen für Essen und Trinken zählen hier nämlich ebenfalls die Kosten für den allgemeinen Lebensunterhalt wie Seife, Klopapier oder Servietten hinzu. Pro Person sollten hier mindestens 15 bis 20 € pro Tag eingeplant werden.

Weitere Nebenkosten im Wohnmobil-Urlaub

  • Maut: Besonders in Südeuropa sollte man die Maut nicht vergessen. Ein Mautrechner kann helfen, die Kosten von vornherein einzuschätzen.
     
  • Fährfahrten: Preise variieren je nach Route und Land. Eine Fährfahrt nach Schweden kostet beispielsweise 400 €.
     
  • Aktivitäten und Eintrittspreise: Wir raten, frühzeitiges Planen und Buchen, um mögliche Rabatte zu nutzen und so etwas Geld zu sparen.
     
  • Zug- oder Flugkosten: Falls die Reise nicht in Deutschland beginnt, sollten Sie früh buchen und Vergleichsportale nutzen. 

Wohnmobil günstig kaufen – Ab wann lohnt sich der Kauf eines Wohnmobils?

Wie viel kostet ein Wohnmobil im Durchschnitt? Das ist eine Frage, die nicht so leicht zu beantworten ist, denn ein gebrauchtes Wohnmobil aus zweiter Hand erhaltet ihr bereits für 15.000 bis 20.000 Euro. Hier solltet ihr allerdings auch ein Budget für anfallende Sanierungs- und Reparaturarbeiten einplanen. Ein neues Wohnmobil erhaltet ihr dann für 20.000 bis 80.000 Euro – obwohl die Grenze nach oben natürlich offen steht, je nachdem, für welche Ausstattungen ihr euch in eurem Wohnmobil entscheidet.

Kosten für Zubehör und Ausstattung in einem Wohnmobil

Die Ausstattung kann einen enormen Einfluss bei der Anschaffung eines Wohnmobils haben. Wie auch beim Miet-Wohnmobil beeinflussen Kosten für einen Fahrradträger am Wohnmobil, eine Markise, eine Klimaanlage oder eine zusätzliche Dachluke den Preis eures Traum-Wohnmobils. Die gewünschte Campingausstattung kann dann noch zusätzlich auf den Geldbeutel schlagen. Wir haben dir die 10 besten Wohnmobil-Gadgets zusammengefasst, auf die du beim Wohnmobil kaufen oder mieten nicht verzichten solltest.

Jährliche Zusatzkosten beim Kauf eines Wohnmobils

Wohnmobil günstig kaufen: Aber niemals an der Versicherung sparen!

Wie auch beim Wohnmobil mieten ist auch beim Kauf eines Wohnmobils die richtige Versicherung unerlässlich. Sie schützt euch vor unvorhergesehenen Kosten und gibt euch mehr Sicherheit auf euren Reisen. Im Vergleich zum Auto kommt es bei Wohnmobilen viel öfter zu kleineren Unfällen, wie dem Streifen anderer Fahrzeuge. Auch die Höhe wird gerne mal unterschätzt, sodass es öfter mal vorkommt, dass Wohnmobilfahrer herabhängende Äste oder Eingänge von Parkgaragen unterschätzen. Kfz-Haftpflicht-Versicherungen für Wohnmobile beginnen bei 500 Euro und liegen bei einem größeren Wohnmobil schon bei 750 €. Für eine Kaskoversicherung für euer Wohnmobil, müsst ihr wesentlich tiefer in die Tasche greifen. Bis zu 2.000 € kann eine Teilkasko-/ Vollkasko-Versicherung für euer Wohnmobil kosten.

Kosten für die Kfz-Steuer eures Wohnmobils

Die Kfz-Steuer für Wohnmobile ist ein weiterer Kostenpunkt, den ihr beim Kauf eines Wohnmobils bedenken solltet. Sie richtet sich nach dem Gewicht und der Schadstoffklasse des gekauften Wohnmobils. Im Durchschnitt könnt ihr mit ca. 480 € im Jahr rechnen. Die Ausnahme sind Wohnmobile mit H-Kennzeichen. Für Wohnmobil-Oldtimer gilt ein pauschaler Steuersatz von 191,73 Euro pro Jahr.

Instandhaltungskosten eines Campervans

Regelmäßige Wartung und Reparaturen sind notwendig, um euer Wohnmobil in Schuss zu halten. Diese Kosten variieren je nach Fahrzeugzustand und Nutzungshäufigkeit. Ihr solltet allerdings um die 500 € pro Jahr einplanen, um auf Nummer sicher zu gehen. Beachtet immer, dass Instandhaltungskosten auf Dauer günstiger sind als Reparaturen. Zögert ihr Inspektionen heraus, können nämlich Folgeschäden entstehen, die euch ordentlich auf den Geldbeutel schlagen.

Kosten für den Stellplatz eures Campers

Wenn ihr bei euch vor der Tür keinen separaten Parkplatz für euren Camper habt, dann kommen zusätzlich Stellplatz-Gebühren auf euch zu. Die Kosten für das Abstellen eures Wohnmobils betragen dann ca. 600 Euro im Jahr. 

Achtung! Während Wohnwagen nur bis zu zwei Wochen ohne Zugfahrzeug am Straßenrand abgestellt werden dürfen, ist das Abstellen eures Wohnmobils bis 7,5 Tonnen an der Straße uneingeschränkt möglich – vorausgesetzt, es ist zugelassen. Wohnmobile ab 7,5 Tonnen dürfen zwischen 6 Uhr morgens und 22 Uhr in Wohngebieten parken – ausgenommen sind Sonntage und Feiertage.

So hoch ist der Wertverlust für euer Wohnmobil und die Ausstattung

Wie bei jedem Fahrzeug ist der Wertverlust in den ersten Jahren am höchsten, denn neuere Modelle verlieren schneller an Wert, was bei einem Weiterverkauf berücksichtigt werden sollte. Beim Neukauf könnt ihr mit bis zu 15 Prozent Wertverlust pro Jahr rechnen.

Der Kostenunterschied zwischen Wohnmobil und Wohnwagen

Zu guter Letzt solltet ihr den Unterschied zwischen Wohnmobil und Wohnwagen bedenken. Wohnwagen sind oft günstiger in der Anschaffung und Unterhaltung, bieten aber weniger Flexibilität als ein Wohnmobil. Wenn es euch um einen Urlaub auf dem Campingplatz geht, ist es allerdings eine Überlegung wert, denn einen Wohnwagen könnt ihr bereits ab 9 € die Nacht mieten. 

Ob Mieten oder Kaufen – jede Option hat ihre Vor- und Nachteile. Überlegt euch also gut, was zu eurem Reisestil und Budget passt.

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