Diesel-Alternativen für’s Wohnmobil: Antriebsarten im Überblick

Im privaten Sektor geht der Trend schon lange in Richtung umweltfreundliche Antriebe. Besonders Elektroautos sind immer gefragter und es kommen ständig neue Modelle auf den Markt. So ziemlich jeder Fahrzeughersteller zieht mit und entwickelt Fahrzeuge, die unsere Umwelt weniger belasten sollen, als es bisher mit fossilen Brennstoffen der Fall war. Sogar im beruflichen Sektor ist der Hype spürbar. Hersteller wie Fiat kündigen sogar Elektrotransporter wie den E-Ducato an. Aber wie sieht es eigentlich bei Wohnmobilen aus, die ja in der Regel mit Diesel betrieben werden? Wir zeigen dir, was für Alternativen der Markt für dich zu bieten hat.

Diesel-Antrieb: Der Klassiker

Die überwiegende Mehrheit der Wohnmobile fährt klassisch mit einem Dieselantrieb. Die durchzugsstarken Motoren aus dem Nutzfahrzeug-Bereich sind geradezu ideal für ebenso große und schwere Wohnmobile. Mit ihrer Laufruhe eignen sie sich perfekt für das entspannte Langstrecken-Fahren, wie man es mit einem Wohnmobil gerne macht. Hinzu kommt, dass Diesel als Kraftstoff selbst, aber auch im Verbrauch vergleichsweise günstig ist und nahezu überall verfügbar ist. 

So viel zu den Vorteilen. Für die Umwelt ist Diesel allerdings aufgrund des hohen Schadstoffausstoßes bei der Verbrennung der denkbar schlechteste Kraftstoff. Einige große Städte und Regionen haben daher in den letzten Jahren Fahrverbote erlassen. Dort darfst du komplett oder teilweise mit älteren Diesel-Fahrzeugen, die noch nicht der Euro-5-Abgasnorm entsprechen (mancherorts sogar Euro 6) nicht mehr hineinfahren. Zeit also, umweltfreundliche und alternative Antriebsarten zu entdecken.

Benzin: Ungewöhnlich, aber gibt es

Benziner sind auf dem Wohnmobil-Markt zugegebenermaßen eine Rarität. Amerikanische Modelle haben in dem Bereich eine größere Auswahl, aber ein Import ist aufwändig und teuer. Wer also ein Wohnmobil, das mit Benzin betrieben wird, fahren möchte, sollte auf Umbau eines Benziner-Transporters zum Wohnmobil setzen.

Benzin ist zwar nicht ganz so umweltschädlich wie Diesel und auch das Dieselfahrverbot wird dadurch irrelevant, wer aber tatsächlich der Umwelt zuliebe einen alternativen Antrieb auswählen möchte, sollte komplett auf Verbrenner verzichten.

 

Erdgas: Die Kraft der Erde

Erdgas gilt als effizientester und umweltfreundlichster fossiler Energieträger. Tankst du Bio-Erdgas, bewegst du dich sogar klimaneutral. In der Zwischenzeit ist CNG (Compressed Natural Gas) an fast 900 Tankstellen in Deutschland zu bekommen, weshalb du dir hierzulande auch keine Sorgen um die Versorgung zu machen brauchst. Europa- oder weltweit sieht das natürlich schon wieder anders aus.

Wenn du einen Camper mit Erdgas-Antrieb fahren möchtest, empfiehlt sich ebenfalls der Umbau eines Transporters. Fiat hat mit dem Ducato Natural Power sogar ein Erdgas-Modell als Kastenwagen für dich im Angebot, den du dir zu deinem Traumcamper ausbauen lassen kannst. Der Um-/Ausbau eines Kastenwagens ist allerdings nicht bei KARABAG möglich.

Hybrid: Altes mit Neuem verbunden

Ein Hybrid-Fahrzeug vereint beides: einen Motor, der elektrisch betrieben wird und einen Verbrennermotor. Je nachdem, wie es gerade passt, kann man den entsprechenden Antrieb wählen. Keine Ladestation in der Nähe? Steig’ einfach vorübergehend auf den Verbrenner um. Akku voll geladen? Cool, fahr der Umwelt zuliebe mit Strom und spar dabei noch ein bisschen Geld. Sei dir aber bewusst, dass der Elektroantrieb meist für nur etwa 50 km reicht und du kaum drumrum kommst, hauptsächlich den Verbrenner-Motor laufen zu lassen. Der Vorteil eines Hybrids liegt natürlich vor allem im Anfahren, das rein elektrisch laufen kann und den Spritverbrauch sonst in die Höhe treiben würde. Diese kleine Verbesserung zugunsten der Umwelt ist aber immerhin besser als gar keine. Derzeit gibt es allerdings bis auf einige Studien oder Umbauten quasi keine Hybrid-Wohnmobile auf dem Markt. Weder FIAT Professional noch KARABAG bieten derzeit Hybridfahrzeuge im Wohnmobilbereich an.

Elektro: Voll Modern und umweltfreundlich

Der Trend geht ohne Zweifel in Richtung Elektromobilität. Auch Fiat ist mit dem E-Ducato ganz vorne mit dabei. Der Elektrotransporter taugt mit seiner Reichweite von bis zu 360 km und Schnelllade-Fähigkeit sogar als Langstrecken-taugliches Wohnmobil. Bislang gibt es zwar noch keine fertigen Camper auf E-Ducato-Basis, aber wir sehen definitiv einen Markt dafür. Ansonsten gilt auch hier: Dem Umbau eines E-Ducato zum Kastenwagen-Wohnmobil sind (fast) keine Grenzen gesetzt. Der Um-/Ausbau eines E-Ducato zum Wohnmobil ist allerdings nicht bei KARABAG möglich.

Lohnen sich alternative Antriebe für Wohnmobile?

Grundsätzlich ja, die Sache hat aber einen Haken: Bislang sind kaum Wohnmobil-Hersteller auf den Zug der alternativen Antriebsarten aufgesprungen. Zudem ist es wichtig, auch die eigenen Reisegewohnheiten gut zu analysieren: Wer nur in Deutschland und dem nahen Ausland auf Stell- und Campingplätzen unterwegs ist, sollte mit Elektroantrieb oder Erdgas kaum Versorgungsengpässe bekommen. Wer jedoch autark durch abgelegene Regionen fahren möchte, kommt mit dem Universal-Treibstoff Diesel sicherlich immer noch am besten voran.

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