E-Transporter-Vergleich: Fiat E-Scudo vs. Mercedes eVito

Elektroautos sind bereits weit verbreitet und auch Elektrotransporter konnten sich erfolgreich unter den Elektrofahrzeugen etablieren. Deswegen geht der E-Fahrzeugvergleich zwischen Fiat und Mercedes in die nächste Runde. In der höheren Gewichtsklasse konnte sich der Fiat E-Ducato im Vergleich zum Mercedes eSprinter erfolgreich beweisen. Jetzt stellen wir die kleineren Modelle gegenüber und verraten dir alles über den Fiat E-Scudo und den Mercedes eVito.

Technische Daten des E-Scudo und eVito

Fangen wir mit dem Mercedes eVito an, denn diesen Kastenwagen gibt es ausschließlich in den Modellvarianten L2 und L3. Zu betonen ist hierbei, dass sich die technischen Daten beim größeren Modell nicht verändern und du somit keine Auswahl bei der Motorisierung und der Leistung erhältst. Der Fiat E-Scudo bietet hier weitaus mehr und ermöglicht in seinem L2 Modell die Auswahl zwischen einer Batterie mit 50 oder 75 kWh und ist darüber hinaus in denselben Abmessungen wie die Diesel-Variante erhältlich. Du hast also die Wahl zwischen klassischem Kastenwagen, Kombi, Multicab oder Flachbodenfahrgestell. In diesem Vergleich testen wir beide L2-Transporter und stellen die Vor- und Nachteile beider Modelle vor.

Die Vorteile des E-Scudo

  • Vielseitig und variantenreich
  • Höhere Motorleistung und Reichweite
  • Größere Batterie und Nutzlast 
  • Besseres Preis-Leistungs-Verhältnis

Die Vorteile des eVito

  • Objektiv kürzere Ladedauer (bei kleinerer Batterie)
  • Leicht höheres Gesamtgewicht
  • Mehr Laderaumvolumen

Motorleistung und Reichweite

Testsieger: Guter Start und klarer Vorsprung für den E-Scudo von Fiat in allen Bereichen.

Motor/ Reichweite: Fiat E-Scudo [ ★★★★★ ] vs. Mercedes eVito [ ★★★☆☆ ]

Während der eVito 312 Kilometer zurücklegt und eine Maximalgeschwindigkeit von 80 km/h vorweisen kann, schafft der E-Scudo bis zu 330 Kilometer und eine Geschwindigkeit von 130 km/h. Optional lässt sich die Höchstgeschwindigkeit des eVito auf bis zu 120 km/h erhöhen, was sich in der Regel negativ auf die ohnehin schon kleinere Reichweite des eVito auswirkt. Die Kombination aus der größeren Reichweite, dem Geschwindigkeitsvorteil und einer verhältnismäßig schnelleren Ladung ermöglicht Fiat mit dem E-Scudo einen deutlichen Vorsprung im Vergleich zu seinem Mitbewerber von Mercedes.

Akku- & Ladeleistung

Testsieger: Der E-Scudo baut seinen Vorsprung durch seine größere Batterie und der Schnelllade-Zeiten weiter aus.

Akku: Fiat E-Scudo [ ★★★★★ ] vs. Mercedes eVito [ ★★★★☆ ]

Rein objektiv betrachtet gewinnt der eVito um eine Stunde das Ladezeiten-Duell. Dabei ist jedoch zu beachten, dass wir die 75 kWh E-Scudo Batterie mit der weitaus schwächeren 60 kWh Batterie des eVito vergleichen. Die Schnelllade-Zeiten geben hier einen weitaus realistischen Einblick. Mit 45 Minuten Ladezeit beim E-Scudo ist der eVito mit 35 Minuten im Vergleich nur einen Katzensprung schneller und das, obwohl der Akku des eVito mit 15 kWh ein gutes Stück kleiner ist. Grund für die nahezu gleiche Ladezeit: Der eVito lässt sich nur mit bis zu 80 kW am Schnelllader laden, während der E-Scudo mit bis zu 100 kW geladen werden kann. Verhältnismäßig bedeutet das eine weitaus schnellere Ladung für den E-Scudo.

Geschwindigkeit

Testsieger: Klarer Sieg für den E-Scudo mit ganzen 50 km/h Unterschied. 

Geschwindigkeit: Fiat E-Scudo [ ★★★★★ ] vs. Mercedes eVito [ ★★★☆☆ ]

Die geringere Maximalgeschwindigkeit des eVito ist unter anderem auf die schwächere Motorleistung des Transporters zurückzuführen, die bei 116 PS liegt. Fiat legt hier bei beiden Modellen 20 PS obendrauf und ermöglicht so eine Geschwindigkeit von 130 km/h, während der eVito serienmäßig 80 km/h erreicht. Eine optionale Erhöhung der Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h oder 120 km/h zieht gleichzeitig Abzüge in der Reichweite mit sich. Dieser Unterschied macht sich vor allem in der Transportlogistik und im Flottenmanagement bemerkbar. Für Schnellfahrstrecken oder als Nutzfahrzeug ist der eVito somit auf Dauer nicht zu empfehlen. 

Mehr zu der vermehrten Nutzung von E-Transportern im Flottenbetrieb in unserem KARABAG Magazin erfahren.

Preis-Leistung – Bauweise, Laderaum und Komfort

Testsieger: Der Fiat E-Scudo überzeugt auch in der letzten Kategorie durch mehr Komfort und ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis.
Punkteverteilung: Fiat E-Scudo [ ★★★★☆] vs. Mercedes eVito [ ★★★☆☆ ]

Optisch fällt vor allem das Fahrerhaus direkt ins Auge. Der E-Scudo kommt standardmäßig bereits mit einer Dreier-Sitzbank vorne, während die Sitzplätze im eVito nur gegen Mehrkosten auf drei erhöht werden können. Bei den Laderäumen unterscheiden sich die beiden Kastenwagen anhand ihrer Länge: Der eVito hat eine längere und breitere Ladefläche, was zu einem allgemein größeren Ladevolumen führt. Der kompaktere E-Scudo ist dabei jedoch nicht zu unterschätzen, da er trotz längerer Ladefläche eine hohe Wendigkeit bietet. Das ist vor allem von Vorteil, wenn es um die Nutzung in Städten oder begrenzten Räumen geht. 


In Sachen Komfort gewinnt eindeutig der E-Scudo. Während hier bereits die meisten Assistenzsysteme wie eine Lenkradbedienung, eine manuelle Klimaanlage, elektrische und beheizbare Außenspiegel oder eine Einparkhilfe serienmäßig inkludiert sind, müssen diese Features beim Mercedes-E-Transporter separat und mit deutlichem Preisanstieg dazu gebucht werden. Die Individualisierung schlägt somit stark auf den Geldbeutel und erhöht den ohnehin schon höheren Preis des Mercedes eVito.

Hard Facts: Alles Rund um die beiden E-Transporter

Marke

FIAT

Citroën

Modell

E-Scudo

eVito

Größe

L2H1 3,0 t

L2H1 3,2 t

Leistung in kW (PS)

100 (136)

85 (116)

max. Drehmoment (Nm)

260

360

Batterieleistung (kWh)

75

60

Ladedauer 0 - 100 %

7,5 h (AC 11 kW)

6,5 h (AC 11 kW)

Schnell-Ladezeit (0 - 80 %)

45 min

35 min

max. Gesamtgewicht (kg)

3.027

3.200

max. Nutzlast (kg)

927

913

Reichweite (km)

330

312

Laderaumlänge (mm)

2.512

2.830

Laderaumbreite (mm)

1.628

2.290

Laderaumhöhe (mm)

1.397

1.390

Barpreis ohne MwSt. (Stand 03/2023)

43.300 EUR

45.990 EUR

Unser Fazit

Auch wenn sich die beiden Modelle zu Beginn ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert haben, konnte der E-Scudo den eVito klar übertrumpfen. Ausschlaggebend für das Ergebnis sind in erster Linie die extremen Unterschiede im Wechselspiel der Geschwindigkeit und Reichweite, die den Mercedes eVito außerhalb von Großstädten unbrauchbar machen. Gepaart mit dem Preisvorteil von rund 3.000 Euro des Fiat E-Scudo, schlägt Fiat seine Konkurrenz ganz klar im Preis-Leistungs-Verhältnis.

 

Fiat E-Scudo

Mercedes eVito

Motor/ Reichweite

★★★★★

★★★☆☆

Akku

★★★★★

★★★★☆

Geschwindigkeit

★★★★★

★★★☆☆

Ausstattung

★★★★☆

★★★☆☆

Kosten

★★★★☆

★★★★☆

Ergebnis

23/25

17/25

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