Surfspots in Europa: Mit dem Wohnmobil von Frankreich bis Portugal

Immer der Welle hinterher! In Frankreich, Spanien, Baskenland und Portugal gibt es einige der besten Surfspots der Welt. Entlang der Atlantikküste finden sich unzählige weite Strände und einsame Buchten, die dazu einladen, sich aufs Surfbrett zu werfen. Ob blutiger Anfänger oder Profi auf dem Brett: Dort gibt es für jeden den richtigen Ort und eine befahrbare Welle. 

Guide zu Surfspots von Frankreich bis Portugal

Surfbrett aufs Wohnmobil gepackt und ab auf die Straße zum Surfspot-Hopping an die Atlantikküste. Wer richtig viel Zeit mitbringt, fährt von Frankreich bis Portugal, testet das Surfen in Europa an den einzelnen Spots und kombiniert Surfurlaub mit Roadtrip. Muss aber nicht sein. Wir haben für dich eine kleine Auflistung unserer Top-Surfspots inklusive Plätze fürs Camping von Frankreich bis Portugal zusammengefasst.

Surfen in Frankreich: Mit Wohnmobil, Surfbrett und Savoir-vivre

Wellenreiten wie Gott in Frankreich. Wer nach Surfspots in Europa sucht, landet über kurz oder lang an der französische Atlantikküste. Und das kommt nicht von ungefähr. Dort, bei Salzwasser und Pinienduft, liegt, könnte man sagen, die Wiege der deutschen Surfkultur. Dort nahm einst, in den 80er-Jahren, die Surf-Pilgerschaft in Europa ihren Anfang. In dieser Zeit war es, als sich die ersten Wellenreiter ins französische Savoir-vivre verliebten und zwischen Bordeaux und Pyrenäen ihre Bretter in die Wellen warfen. Heute ist der Küstenabschnitt weltbekannt für seine Wellen und gilt als das beste, was Europa zu bieten hat.

Was das Surfen in Frankreich so besonders macht

Die französische Atlantikküste ist unfassbar vielseitig und auch wohlwollend. Die breiten Sandbänke und Weißwasserwalzen bieten optimale Bedingungen für erste Stehversuche auf dem Brett. Während anderswo tagelang auf gute Wellen gewartet werden muss, sind gute Surfbedingungen in Frankreich ein fixes Gut. In ganz Europa gibt es im Sommer keine bessere Wellengarantie, zumal in Frankreich, anders als beispielsweise auf den Kanaren, keine Tradewinds den Wellen zusetzen. So finden auch Erfahrene und Profi-Surfer an den Surfspots in Frankreich ihre perfekten Wellen. Außerdem erhitzt sich der Atlantik, besonders in der Bucht der Biskaya, auf eine so angenehme Temperatur, dass mancherorts gar auf den Neoprenanzug verzichtet werden kann. 

Wann lohnt es sich zum Surfen an die Atlantikküste zu fahren?

In Frankreich kann das ganze Jahr über gesurft werden – theoretisch. Selbst zwischen November und März schmeißen sich Surfer in die Brandung. Möglich ist es, aber auch ordentlich kalt und ohne dicklagige Ausrüstung nicht auszuhalten. Wechselhaft bleibt das Wetter bis Juni und auch der Atlantik erwärmt sich nur langsam. In den Sommermonaten bis September herrscht an den Stränden Hochkonjunktur. Die Sonne knallt vom Himmel und die Wellen sind gediegen. Nicht unbedingt der größte Spaß für Pro-Surfer, aber gut genug für Anfänger. Im Herbst geht’s mit dem Surfen in Frankreich richtig los. Aus der ganzen Welt reisen sie mit ihrem Wohnmobil nach Frankreich, wenn sich die Küsten zu den optimalen Beachbreaks entwickeln. Und auch im Oktober, wenn es vielen Urlaubern schon zu rau wird, sind die Wellen noch ordentlich, wenn auch unruhiger und eher für erfahrene Surfer.

Camping in Frankreich: Wohnmobil fertig, los!

Die Qualität der französischen Wellen ist kein Geheimnis, die Surf-Spots entsprechend frequentiert. Den besten Platz für die eigene Qualifikation zu finden, ist gar nicht so einfach.

Carcans Plage

An Frankreichs Küste kann es gerade im Sommer richtig voll werden. Es ist gar nicht so einfach sein Plätzchen am Strand und im Wasser zu behaupten. Anders ist es in Carcans Plage. Das liegt, Bordeaux noch in Schlagweite, unweit der Partyhochburg Lacan-Océan idyllisch am Rande eines Naturschutzgebietes. Carcans selbst bekommt vom Trubel ringsherum wenig mit. Das Örtchen ist zwar im Sommer gut besucht, hat allerdings so gut wie nichts mit den überlaufenen Surfspots Frankreichs gemein und kann auch nicht mit besonderen Attraktionen aufwarten. Genau das macht den Ort aber so besonders. Mit etwas Glück findet man hier eine Stelle ganz für sich allein. Die Wellen sind super für Anfänger und Fortgeschrittene, Pros werden dort eher nicht auf ihre Kosten kommen.

Camping de l’Océan in Carcans Plage

Wenn du es gern ein wenig ruhiger angehst, wirst du dein Wohnmobil mit Freuden auf diesem kleinen, beschaulichen Campingplatz parken. Dort findest du zwar keinen Luxus, bist aber inmitten der Natur – die Kronen des Pinienwaldes erstrecken sich dort über dich und der Strand ist nur knapp 200 Meter entfernt. Hinter der Sanddüne findest du Wellen, die für Anfänger und Fortgeschrittene taugen. Hier geht’s zur Webseite von Camping de l’Océan.

Die Gegend um Hossegor

Im Süden Frankreichs gibt es kaum eine beliebtere Gegend bei Surfern als die um Hossegor. Dort sind die Wellen einzigartig und sehr kraftvoll, was an dem Tiefseegraben liegt, der vor der Küste endet. Im Sommer gibt’s hier nur selten die richtigen Brecher, das heißt auch Anfänger können sich unbeschwert mit dem Surfbrett ins Wasser trauen. Spätestens im Herbst tummelt sich um Hossegor die Surf-Elite und auch die Surf-Meisterschaften werden an dem Küstenstreifen ausgerichtet. Die Hossegor-Wellen haben einen Ruf wie Donnerhall und so gut wie jeder, der ein Surfbrett besitzt, will dort einmal aufs Wasser. In anderen Worten: Es ist voll. Wenn du keine Lust hast, für deine Wellen Schlange zu stehen, ist Hossegor eher nicht der richtige Surfspot in Frankreich und du solltest mit dem Wohnmobil einfach weiter gen Süden fahren.

Camping Les Tourterelles, Saint-Girons

Kein Geheimtipp, aber immer wieder schön, sein Wohnmobil auf dem Stellplatz in Saint- Girons abzustellen. Auch in diesem Surferort, ganz in der Nähe von Hossegor, campierst du inmitten eines wunderschönen Pinienwaldes. Der Duft allein ist bereits betörend. Zum Meer musst du nur einmal über die Düne. Der Platz ist eher ruhig und lädt zum Entspannen nach dem Wellenreiten ein. Mehr zum Wohnmobil-Stellplatz liest du auf der Webseite von Camping Les Tourterelles.

Camping im Baskenland: Surfen in der Autonomie

Das Baskenland ist traumhaft schön. Ein kleiner Fleck Welt, der aus dem Rahmen fällt: nicht mehr richtig französisch, aber auch nicht wirklich spanisch, die Steilküsten steinig, die Sandbuchten verwunschen und die Wellen hervorragend. Die Côte Basques kommt naturbelassen daher, wirkt zuweilen, wie ein aus der Zeit gefallenes Eldorado. Von Anglet bis Guéthary, San Sebastian bis Meñakoz gibt es diverse Spots. Eine detaillierte Auflistung gibt es auf der Seite von Baskultur.

Gran Camping Zarautz, Zarautz

Es gibt luxuriösere Plätze, keine Frage. Die Parzellen sind eher klein, der Campingplatz meist voll. Der Platz besticht in erster Linie durch seine atemberaubende Terrassenlage. Du parkst auf einem Hügel, mit etwas Glück ergatterst du einen Stellplatz mit Atlantiksicht. Auch wenn Romantik nicht dein erstes Anliegen ist, die Sonnenuntergänge, die du von dort oben erleben kannst, sind atemberaubend. Zum Strand kommst du über 441 Stufen. Das ist etwas beschwerlich, stimmt, aber direkt am Fuße der Treppe, kannst du dich in die Wellen stürzen. Mehr Infos findest du auf der Webseite von Gran Camping Zarautz.

Surfen in Spanien: Von Steilküsten und kleinen Buchten

Wer in Europa surfen will, denkt zuerst an Frankreich. Aber auch Spanien mausert sich zum Hotspot für Surffreunde und Surffreuden. Die Spots sind gerade im Norden noch nicht überlaufen. Anstelle von kilometerlangen Sandstränden wie im französischen Nachbarland, besteht die Landschaft aus Steilküsten und hübschen, kleinen Buchten. Anfänger wie Profis auf dem Brett können ihren Spot an der spanischen Küste finden.

In Kantabrien mit dem Camper direkt ans Meer: Übernachtungsparkplatz, San Vicente de la Barquera

Landschaftlich ist Kantabrien ebenso spektakulär wie die Surfbedingungen. Der Hafenort San Vicente de la Barquera beispielsweise, eingerahmt von Berg und Flussmündung, ist zum Verlieben. Die Wellen in der Bucht sind meist gediegen und damit auch für Neu-Surfer gut zu bewältigen, außerdem ist meist nicht übermäßig viel im Wasser los. Die Übernachtungsmöglichkeit ist ein Parkplatz – nicht mehr und nicht weniger. Toiletten gibt es keine. Der Platz ist in unmittelbarer Nähe der Surfbucht und liegt zwischen den Naturparks Oyambre und Picos de Europa.

Mit dem Wohnmobil in Andalusien unterwegs: Camping El Palmar

Vielleicht sind die Wellen in Andalusien nicht die absolute Sahnehaube, aber trotzdem ordentlich – und zwar für alle. Außerdem ist Andalusien von Cádiz bis Tarifa bislang vom großen Massentourismus verschont geblieben und auch, wenn im Sommer die Ansässigen an den Strand stürmen, hast du im Meer meist Platz. Lange Warteschlangen wie an den Surf-Hotspots in Frankreich sind in Andalusien eine Seltenheit. El Palmar ist ein kleines andalusisches Küstenörtchen an der Costa de la Luz, an dem du eine Welle nach der anderen reiten kannst. Vor allem für Surf-Einsteiger ist El Palmar super.

Außerdem geht’s in dem Örtchen extrem entspannt zu und ist genau richtig für alle, die keine Lust auf Trubel und Party haben. Nahe dem Naturpark La Breña y Marismas del Barbate befindet sich der kleine Campingplatz Camping El Palmar nicht weit vom Strand entfernt. Weitere Infos zu dem Wohnmobilstellplatz in Andalusien findest du auf der Webseite von Camping El Palmar.

Camping in Portugal: Urbane Surfer-Städtchen

Das beste zum Schluss: Portugal. Klar, bis man mit dem Wohnmobil am portugiesischen Atlantik angelandet ist, dauert es ein Momentchen. Wer es aber einmal dorthin geschafft hat, kommt wieder. Portugal ist schon lange kein Geheimtipp mehr unter der Surf-Gemeinschaft, dafür gibt es in dem kleinen Land zu viele tolle Möglichkeiten ins Wasser und aufs Brett zu springen. Beachbreaks, Riffe, Points – Portugal hat sie alle. Die Surfelite ist regelmäßig an der portugiesischen Küste anzutreffen, aber auch weniger Geübte finden in Portugal Surfspots, an denen sie sich austoben können. Und obschon das Wasser auch im Hochsommer reichlich kalt ist, ohne Neoprenanzug nichts geht, schreckt das niemanden ab. Im Gegenteil. An den meisten Surfspots in Portugal ist inzwischen Anstehen angesagt. Manchmal – und das kann ein Manko sein – ist so viel los, dass die einheimischen Surfer genervt auf ihr Vorrecht pochen. Kein Grund sich die Stimmung vermiesen zu lassen, dafür sind die Wellen einfach zu gut. 

Wellenreiten in Lissabon und Umgebung

Die Hauptstadt Portugals gilt als eine der schönsten Europas. Mit ihren verwinkelten Gässchen, der weltberühmten Tram und dem Tejo ist Lissabon eine Stadt, in der man sich flanierend verlieren kann. Und: Lissabon liegt umgeben von Surfspots wie Ericeira und Peniche, die nur einen Katzensprung entfernt sind. In Portugal ist Surfen ganzjährig möglich. Allerdings nicht überall. Mancherorts wird der Nordwind so stark, dass man schon sehr geübt sein muss, um mit der Kraft der Wellen mithalten zu können. Andersherum ist es beispielsweise an der Südküste bei Lissabon zur Sommerzeit nicht möglich, auch nur eine kleine Welle zu finden. Das Meer liegt dort zu dieser Zeit flach wie eine Flunder. 

Die Surfspots Carcavelos und Costa da Caparica

In Carcavelos kommen richtig gute Wellen an. Das ist aber auch bekannt. Deswegen ist dieser schöne Ort auch sehr überlaufen. Zu Hochzeiten kann das sogar gefährlich werden. Dann wird kreuz und quer gesurft und ab und zu kann man auch einmal ein Brett abbekommen. Dieser Surfspot in Portugal ist also nichts für Menschen, die Angst vor Gemengelagen haben. Auf der anderen Seite des Tejo, dort wo sich der lange Sandstrand der Costa da Caparica erstreckt, findet jeder sein Plätzchen, um sein Glück beim Surfen in Portugal zu verwirklichen.

Camping Lisboa, Lissabon

Der Platz ist vielleicht nicht der schönste, auf dem du jemals dein Wohnmobil abgestellt hast, dafür liegt er aber mit nur zehn Minuten Fahrtzeit nah an Lissabon. Die Anlage selbst liegt im Park von Monsanto, also im Grünen. Einen guten Eindruck vom Stellplatz bekommst du auf der Webseite von Camping Lisboa

Surfen an der Algarve

Im Zentrum Portugals gibt es richtige Pilgerstätten für Surfer, an der Algarve nicht. Dafür gibt es wunderbare Plätze, die wie gemacht sind für einen Wohnmobiltrip. Schließlich bist du mobil und kannst von Spot zu Spot fahren. Allerdings sollte dein Wohnmobil geländetauglich sein. Die Wege sind oft holprig, führen aber direkt zum Meer. Geparkt wird mit Sicht aufs Wasser, im Kreise anderer, die dort ebenfalls vor Anker gehen, um sich aufs Brett zu schwingen. Wer noch nicht ganz fit ist auf dem Surfbrett, sollte nicht unbedingt den Süden und die Surfgegenden bei Zavial oder Beliche ansteuern. Dort kann das Surfen in Portugal recht anspruchsvoll werden. Entspannter ist es an der Westküste beispielsweise in Arrifana. Dort finden Anfänger einen Einstieg und Fortgeschrittene mitunter ein paar der spannendsten Wellen Portugals.

Camping Serrão, Aljezur

In der Gemeinde Aljezur findest du einen kleinen Campingplatz mit Namen Camping Serrão. Dieser liegt ein paar Kilometer im Landesinneren, dafür gibt es in der kleinen Gemeinde, die im 10. Jahrhundert gegründet wurde, einige Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Mehr zum Camping in Portugal und den kleinen Platz an der Algarve liest du auf der Webseite von Camping Serrão.

Surfreports: Diese drei digitalen Tools helfen das Meer richtig zu lesen

Wer auf dem Surfbrett richtig performen will, muss das Meer kennen. Wind und Strömungen können das Wellenreiten zur Tortur machen. Mit diesen drei digitalen Helferlein behältst du den Überblick über den Status quo an den Surfspots Europas.

  • Neoprenanzug oder nicht? Wie es um die Wassertemperatur bestellt ist, kannst du auf der Webseite von Sea Temperatures nachschauen.
  • Wann kommen die besten Wellen des Tages? Mit der App Windy können die Bewegungen von Wind und Wellen in Echtzeit verfolgt werden.

  • Wie steht’s um das Meer heute? Welche Wellen sind zu erwarten? Wie ist der Wind? Die App Magicseaweed analysiert den Zustand des Meeres für Surfer in Echtzeit, dazu gibt’s Live-Berichte von Einheimischen und auch Web-Kameras vor Ort.

 

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