Die Staubilanz 2020: Deutlich weniger Stau als im Vorjahr

Einschränkungen und Homeoffice sorgen seit letztem Jahr für weniger Autos auf den Straßen. Logischerweise resultiert das auch in weniger Stau. Denn wo weniger Fahrzeuge unterwegs sind, kann sich schließlich nicht mehr so leicht Stau bilden. Gut für die Umwelt und gut für die Nerven finden wir! Wer steht schon gerne im Stau – schließlich gibt es doch kaum nervenaufreibenere Situationen. Wir haben dennoch für dich analysiert, wann und wo sich die meisten Autos angestaut haben und wo es wann besonders ruhig war. Außerdem haben wir ein paar nützliche Tipps zur Stau-Vermeidung für dich.

Das Stauaufkommen 2020 in Zahlen

Auch dieses Jahr hat der ADAC wieder eine Staubilanz veröffentlicht und das Stauaufkommen im Jahr 2020 genau unter die Lupe genommen.

Die gute Nachricht: Im Vergleich haben Autofahrer letztes Jahr nur halb so viel Zeit im Stau gestanden wie noch in 2019, nämlich knapp 256.000 Stunden. Mit einem Stauaufkommen von rund 513.000 ist auch die Anzahl der Staus deutlich gesunken, nämlich um etwa 28 %. Die Gesamtlänge der Staus betrug 2020 zwar 679.000 Kilometer, das sind aber ganze 52 % weniger als noch im Vorjahr.

Wo und wann gab es den wenigsten Stau?

Zu besonders wenig Stau kam es im April. Das lag natürlich an Corona. Viele Berufspendler sind auf Homeoffice umgestiegen und touristische Fahrten sind auch weggefallen. Von Februar auf März 2020 halbierte sich das Stauaufkommen und von März auf April sank es noch einmal um 50 %. Auch die Staulängen halbierten sich von Februar auf März und auf April sank die Staulänge sogar noch einmal um 70%. Auch im zweiten Lockdown im November sanken die Zahlen wieder deutlich im Vergleich zu den Vormonaten.

Der Verkehr ließ 2020 in allen Bereichen gleichermaßen nach. Pendler und Touristen legten keine langen Strecken mehr zurück und geschlossene Schulen, Homeoffice und Geschäftsschließungen sorgten auch für weniger Verkehr innerhalb der Städte.

...und wo und wann den meisten?

2020 war der September der staureichste Monat. Die meisten Staus gab es auf den Autobahnen A1, A3, A5 und A8.

Während die Anzahl der Fahrten und damit die Staus zwar allgemein zurückgingen, stieg die Zahl der Baustellen im Jahr 2020 um 30% im Vergleich zum Vorjahr. Besonders in Baustellen-Nähe kam es also auch 2020 nach wie vor zu Staus.

Der staureichste Wochentag war 2020 der Dienstag und der staureichste Kalendertag war pünktlich vor Ausbruch der Pandemie Donnerstag, der 27. Februar mit rund 5.600 Kilometern Stau.

Ob sich 2021 viel an diesen Zahlen ändern wird und Autofahrten und damit auch Staus wieder zunehmen, hängt natürlich von der Entwicklung der Pandemie ab und davon, ob Homeoffice nicht für viele Arbeitnehmer ein Dauerzustand wird und ob Reisen, dank der Impfung, wieder uneingeschränkt möglich sein werden.

Alles über Stau

Wie entsteht Stau und wie lässt er sich vermeiden?

Stau entsteht, wenn der Verkehr komplett zum Erliegen kommt, weil eine Strecke gar nicht mehr befahrbar ist. Er entsteht aber auch, wenn Fahrer dazu gezwungen sind, plötzlich abzubremsen und langsamer zu fahren, weil beispielsweise eine Spur wegfällt und sie im Reißverschlussverfahren auf eine andere wechseln müssen. Wenn ein Fahrer abbremst, auch wenn es nur kurz ist, muss der Fahrer direkt hinter ihm (meist) ebenfalls bremsen, daraufhin der Fahrer hinter diesem und so weiter. Das führt dazu, dass innerhalb kurzer Zeit, wie bei einer Reihe umfallender Dominosteine, mehrere Fahrzeuge abbremsen. Wenn das nur eine Handvoll Autos betrifft, passiert nicht viel und du kannst schnell weiterfahren. Wenn das aber hunderte Fahrzeuge tun, kann ein kurzes Bremsen für einen kleinen Stau sorgen, der dann exponentiell zu einem Größeren heranwächst.

Die Ursachen für Stau sind vielfältig. Zum einen können Unfälle und Pannen dafür sorgen, dass Fahrzeuge nicht mehr vorwärts kommen, zum anderen können es auch Rettungs- oder Polizeieinsätze sein, die den Verkehr lahmlegen. Solche Faktoren sind nicht kalkulierbar und somit auch nicht vermeidbar. Sprich: Wenn es passiert muss man den entstandenen Stau eben einfach aussitzen.

Anders verhält es sich mit vorhersehbaren Stau-Ursachen wie Baustellen oder der berüchtigten “Rush Hour”. Hier liegt es an dir als Fahrer Zeiten zu wählen, zu denen weniger auf den Straßen los ist und Strecken zu wählen, die uneingeschränkt befahrbar sind. Natürlich lässt sich manchmal weder die Baustellen-Strecke noch die Rush Hour komplett vermeiden, aber soweit wie möglich ist es einen Versuch wert. Manchmal trennen dich nämlich nur wenige Minuten oder ein kleiner Umweg von einem ewig langen Stau.

Um Stau möglichst zu vermeiden gilt also:

  • Fahre zu Zeiten, zu denen möglichst wenig los ist und meide Rush Hours.
  • Vermeide Baustellen, Innenstädte oder sonstige Gegenden, in denen der Verkehr oft stockt. Fahre lieber einen kleinen Umweg.
  • Informiere dich vor deiner Fahrt über aktuelle Staus. Während der Fahrt kannst du Navigations-Apps wie Google Maps nutzen, um aktuelle Stauvorhersagen zu erhalten und Alternativstrecken empfohlen zu bekommen.
  • Fahre so, dass du selbst keinen Stau verursachst: Halte dich rechts, wenn du nicht überholst, nutze die Spur richtig, fädele dich beim Reißverschlussverfahren erst am Ende der Spur ein und fahre vorausschauend, damit du apruptes Abbremsen vermeidest.

Wie musst du dich im Stau verhalten?

  • Fahre langsamer, wenn du ein Stauende siehst.
  • Schalte den Warnblinker ein, um den Fahrer hinter dir vorzuwarnen.
  • Reihe dich so ein, dass eine Rettungsgasse gebildet werden kann. Die Rettungsgasse befindet sich immer rechts von der ganz links gelegenen Spur – bei zwei Spuren also in der Mitte, bei drei Spuren zwischen der mittleren und der linken Spur und bei vier Spuren zwischen der ganz links und der rechts daneben liegenden Spur.
  • Verlasse dein Auto nur im äußersten Notfall und öffne deine Tür dabei so vorsichtig wie möglich. Es besteht unter anderem die Gefahr, dass Motorradfahrer zwischen den Autos abseits der gekennzeichneten Spuren unterwegs sind und dich anfahren könnten oder die Fahrer deiner Autotür ausweichen müssen und infolgedessen einen Unfall verursachen.
  • Bewegt sich der Stau gar nicht mehr und alles steht still, weil zum Beispiel eine vorausliegende Unfallstelle geräumt werden muss, kannst du den Motor abstellen.


Unser Tipp: Ein gutes Infotainment-System lohnt sich gerade in solchen Situationen. So kannst du die Wartezeit im Stau überbrücken und die Zeit geht schneller vorbei. Zudem wirst du über Radio & Co. immer top über die aktuelle Staulage informiert.

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