Sobald die Straßen auf Grund von Regen oder Schnee nass und rutschig sind oder sich der erste Frost ankündigt, wird es Zeit, dem Transporter Winterreifen aufzuziehen. Welche Winterreifen du für deinen Transporter wählen solltest und worauf du vor dem Kauf unbedingt achten musst, erfährst du hier.
Transporter-Winterreifen: Damit du nicht ins Rutschen kommst!
Wann auf Winterreifen wechseln?
Gesetzlich gibt es keinen vorgeschriebenen Zeitpunkt für die Montage von Winterreifen. Die Verwendung hängt ganz von den jeweiligen Wetterbedingungen ab. Diese Regelung solltest du aber dennoch nicht auf die leichte Schulter nehmen. Denn wenn du bei Winterwetter angehalten wirst und du noch mit Sommerreifen unterwegs bist, musst du das teuer bezahlen.
Bußgelder bei falscher Bereifung
Für die Fahrt mit Sommerreifen bei Winterwetter musst du mit einem Bußgeld in Höhe von 60 Euro rechnen (plus 1 Punkt in Flensburg).
Hast du zusätzlich andere Verkehrsteilnehmer behindert, steigt die Strafe auf 80 Euro (plus 1 Punkt in Flensburg).
Wenn andere Verkehrsteilnehmer durch diese Fahrt gefährdet wurden, werden 100 Euro fällig (plus 1 Punkt in Flensburg).
Verursachst du mit Sommerreifen bei Winterwetter einen Unfall, kostet das 120 Euro (plus 1 Punkt in Flensburg).
Wann müssen Winterreifen auf den Transporter?
Der ADAC empfiehlt jedem Fahrzeughalter, sich an der sogenannten O-bis-O-Regel zu orientieren. Kurz: Zwischen Oktober und Ostern sollten auf deinem Transporter Winterreifen montiert sein, damit du von plötzlichen Temperaturstürzen nicht überrascht wirst. In diesem Zeitraum kann es zu Glatteis, Schneematsch, Schnee-, Eis- und Reifglätte kommen. Aber eben nicht nur in diesem Zeitraum. Deshalb ist der Blick in den Wetterbericht unerlässlich. Denn sobald auf den Straßen winterliche Straßenverhältnisse herrschen, bist du laut Straßenverkehrsordnung verpflichtet, auf Winterreifen zu wechseln.
Übrigens: Lange Zeit hielt sich die Meinung, dass die Temperaturgrenze für den Reifenwechsel bei 7 Grad Celsius liege – allerdings gibt es einen solchen Grenzwert nicht. Ab wann sich die Materialeigenschaften des Reifens verschlechtern, hängt ganz von Bauart und Reifengröße ab. Laut Expertenmeinungen ist es aber dennoch sinnvoll, bei Temperaturen unter 7 Grad Celsius auf Winterreifen zu wechseln – sinkende Temperaturen sind meist ein Indiz für winterliche und somit schlechte Straßenverhältnisse.
Woran erkennt man Winterreifen?
Auf welche Faktoren du bei der Auswahl des richtigen Winterreifens achten musst, haben wir hier für dich zusammengetragen:
Was macht gute Winterreifen aus?
Gute Winterreifen sind mit klar erkennbaren Lamellen versehen. Lamellen sind feine, meist zickzackförmige Einschnitte in den Profilblöcken. Sie garantieren eine bessere Reifenhaftung bei Nässe, Schneematsch und Eis: Die Reifenoberfläche verzahnt sich mit dem Untergrund und gewährleistet somit eine optimale Fahrstabilität und Brems-Performance.
Wie viel Profil haben Winterreifen?
Laut der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) müssen alle Winterreifen eine Profiltiefe von mindestens 1,6 mm aufweisen. In Sachen Profil wird keine Unterscheidung zwischen Sommer- und Winterreifen gemacht. Verkehrsexperten empfehlen ein Profil der Reifen im Winter von mindestens 4 mm. Vor allem bei Matsch und Schnee ist ein tiefes Profil sinnvoll, denn je tiefer das Profil, desto besser der Grip und du kommst weniger schnell ins Rutschen. Gehe also kein Risiko ein und überprüfe regelmäßig die Profiltiefe deiner Reifen. Tipp: Der silberne Rand der 2 €-Münze ist knapp 4 mm breit – so kannst du unkompliziert checken, ob der Reifen noch über ausreichend Profil verfügt. Außerdem verfügen viele Reifen über kleine “Brücken“ im Gummi, die ebenfalls die Mindesttiefe anzeigen.
M+S und Schneeflocke: Die Winterreifen-Kennzeichnung
Seit 2018 sind ordentliche Winterreifen mit dem Alpine-Symbol in Form einer Schneeflocke gekennzeichnet. Die ältere M+S-Kennzeichnung („Matsch und Schnee“) ist nicht mehr ausreichend. Wenn du allerdings noch ein solches Set in der Garage hast, das noch in Ordnung ist, kannst du dieses bis September 2024 nutzen. Nach dieser Übergangszeit sind die M+S-Reifen nicht mehr zulässig.
Wie alt dürfen Winterreifen sein?
Auch Reifen leben nicht ewig. Empfohlen wird, spätestens alle sechs Jahre die Winterreifen zu ersetzen. Wie immer sind solche Schätzungen aber an Durchschnittswerte gekoppelt. Wenn du Vielfahrer bist, wirst du sehr viel früher neues Equipment benötigen. Holst du deinen Transporter ungewöhnlicherweise nur sonntags für eine Spazierfahrt aus der Garage, werden die Winterreifen bei guter Pflege möglicherweise länger halten.
Eine Auskunft über das Alter der Reifen gibt die sogenannte DOT-Nummer („Department of Transportation“) an den Reifenflanken. Hier ist das Herstellungsdatum (Jahr und Kalenderwoche) notiert. Bilden sich allerdings Risse in den Winterreifen, ist es höchste Zeit, sich ein neues Set zuzulegen. Denn wird die Materialermüdung zu groß, kann der Reifen platzen.
Die wichtigsten Facts zu Winterreifen von Werkstattmeister Dennis Günes zusammengefasst:
- Winterreifen tragen die M+S-Kennzeichnung und in der Regel auch das Schneeflocken-Symbol. Ein Reifen, der nur mit M+S gekennzeichnet ist, ist kein gesetzlich anerkannter Winterreifen. Achte daher auch immer auf das Alpine-Symbol mit der Schneeflocke.
- Die Mindestprofiltiefe für Winterreifen beträgt gesetzlich zwar 1,6 mm, aber auch wir empfehlen eine Profiltiefe von mindestens 4 mm.
- Winterreifen sollten nicht länger als sechs Jahre genutzt werden.
Warum sind Winterreifen wichtig?
Vor allem bei kritischen Wetterbedingungen wie Schnee und Eisglätte sind Winterreifen den Sommerreifen um ein Vielfaches überlegen. Winterreifen sind speziell für unterschiedliche Boden-Zustände konzipiert. Die Reifen haften besser auf nasser, vereister und schneebedeckter Fahrbahn. Die Gummimischung bei Winterreifen ist so konzipiert, dass sie auch bei winterlichen Temperaturen elastisch genug ist und für eine ausreichende Haftung auf dem Untergrund sorgt. Des Weiteren verfügen Winterreifen über ein tieferes Profil und sind zusätzlich mit Lamellen ausgestattet, die zusätzlich für eine sichere Bodenhaftung sorgen – auch auf Schnee.
Der Unterschied zwischen Allwetter- und Winterreifen
Allwetter- oder Ganzjahresreifen können sowohl im Sommer als auch im Winter genutzt werden. Experten halten Allwetterreifen jedoch bei extremen winterlichen Straßenverhältnissen für nicht optimal, denn je nach Jahreszeit variieren die Ansprüche an die Materialzusammensetzung und die Profilbeschaffenheit eines Autoreifens. Vor allem die Materialmischung von Ganzjahresreifen ist für die Verwendung bei Kälte, Schnee und Eis nicht allzu gut geeignet.
Winterreifen hingegen bleiben vor allem bei Kälte besonders elastisch und sorgen für mehr Haftung, da diese über eine weiche Gummimischung verfügen. Bei Minusgraden ist somit eine bessere Fahrstabilität gewährleistet. Allwetterreifen sind eher für diejenigen zu empfehlen, die in der kalten Jahreszeit sowieso nicht so viel unterwegs sind. Der Gesetzgeber erlaubt allerdings sowohl Winterreifen als auch Ganzjahresreifen bei winterlichen Witterungsverhältnissen – sofern sie denn mit dem Schneeflocken-Symbol gekennzeichnet sind.
Wann Winterreifen kaufen?
Warte mit dem Winterreifen-Kauf nicht, bis der erste Schnee fällt! Denn wenn es droht glatt zu werden, haben es plötzlich sehr viele mit dem Reifenwechsel eilig und die Werkstatttermine gehen schneller weg als warme Brezeln. Wer klug ist, kauft daher vor – schließlich sind auch die Angebote meist besser, wenn die Nachfrage gerade nicht am größten ist.
Wir helfen dir gerne!
Wir beraten und unterstützen dich gerne bei allen Fragen rund um das Thema Winterreifen. Komme einfach in einer unserer Werkstätten vorbei und unser qualifiziertes Serviceteam kümmert sich umgehend um dein Anliegen. Den jährlichen Reifenwechsel von Sommer- auf Winterreifen erledigen wir ebenfalls für dich und übernehmen auf Wunsch auch die Einlagerung des jeweils nicht benötigten Reifensatzes.