Ladungssicherung – so sicherst du Ladung im Transporter

Bereits vor Jahren musste das Pferd samt Karren seine Pole Position zugunsten der stählernen Konkurrenz aufgeben. Doch die schöne neue motorisierte Welt beschert dem Menschen nicht nur Vorteile. So sind beispielsweise Fahrer starker Transporter mit Fragen konfrontiert wie: "Muss ich meine Ladung beim Transport wirklich sichern?“ und „Hat es Konsequenzen, wenn ich es nicht tue?" Die wenig überraschende Erkenntnis lautet meistens, genauer gesagt immer: ja. 

Gut gepackt ist halb gesichert

Ob du nun ein einzelnes Möbelstück, Werkzeuge und Maschinen oder einen Haufen Pakete transportierst, es gilt die goldene Regel, dass man vor dem richtigen Sichern zunächst richtig packen muss. Dabei hilft der gesunde Menschenverstand, sowie der folgende Tipp: Schwere Sachen kommen nach unten und dienen als stabile Unterlage. Darauf kommen die leichteren. Ebenfalls ist es immer eine gute Idee, Zwischenräume zu vermeiden, um das Verrutschen während der Fahrt bereits im Keim zu ersticken.

Falls die Menge des Transportguts es erlaubt, empfiehlt es sich, den Wagen selbst als „natürliche“ Begrenzung zu benutzen. Bei dieser als „Formschluss“ bekannten Methode grenzt die Fracht möglichst dicht an die Innenwände des Transporters, was die Schleudergefahr deutlich reduziert.

Wie sichere ich meine Ladung richtig? Zurrprinzipen im Überblick

Diverse Hilfsmittel versprechen Gewerbetreibenden eine garantierte Sicherung des wertvollen Transportguts. Grundlegende Basis sind Zurrgurte, die in verschiedensten Längen und Stärken zu kaufen sind. Damit kannst du die Ladung problemlos sichern und transporttauglich machen. Doch auch hier ist Vorsicht geboten. So raten viele Experten vom so genannten „Niederzurren“ ab. Dabei umschlingen mehrere Gurte die Ladung von oben und werden unten an den Innenwänden des Transporters festgemacht. Prinzipiell lässt sich die Ladung so sichern, jedoch ist einerseits das Risiko hoch, dass man nicht genug Kraft aufwenden kann, um die Zurrgurte wirklich festzumachen. Anderseits wird die Ladung bei diesem Zurr-Prinzip selbst bei ausreichend gespannten Guten weniger festgebunden, sondern eher künstlich schwerer gemacht und heruntergedrückt – bei längeren Fahrten und unebenem Gelände können sich die Gurte lösen und die Ladung kann verrutschen.

Daher solltest du, wenn möglich, dem Diagonalzurren den Vorzug geben. Besonders für einzelne große Objekte eignet sich diese Methode ideal. Dabei benötigst du vier Zurrgurte, die du mit einem Ende jeweils an den oberen Ecken der Ladung befestigst. Das andere Ende bringst du dann an der gegenüberliegenden unteren Ecke des Transporters an und spannst dann den Gurt möglichst stramm. So verbindet zum Beispiel ein Zurrgurt die obere linke hintere Ecke der Ladung mit der unteren rechten hinteren Ecke der Ladefläche. Dieses überkreuzte Vorgehen verspricht mehr Stabilität und minimiert die Schleudergefahr deutlich.

Eine andere beliebte Taktik ist die Kopfschlinge. Dabei umspannt der Zurrgurt wie ein Stirnband die Vorderseite des Transportguts und wird mit beiden Enden an der hinteren Wand des Transporters befestigt.

Wenn du ganz sicher gehen willst, dass dir die Ladung unterwegs nicht abhandenkommt, kannst du beide Methoden und zusätzlich das Niederzurren kombinieren. Außerdem reduzieren spezielle Antirutschmatten die nötige Zurrkraft (und somit die Anzahl der Zurrgurte) sowie die Rutschgefahr enorm. 

Konsequenzen bei falscher Ladungssicherung

Sicherst du Ladung falsch oder gar überhaupt nicht, so kann es dramatische Folgen haben. Zum einen können einzelne Teile, je nach Bauart des Transporters, nach vorn geschleudert werden und Kopf- sowie Wirbelsäulenverletzungen und Schnittwunden verursachen. Zum anderen ist es nicht selten der Fall, dass unachtsame Fahrer ihre Ladung verlieren, wodurch es zu den berühmt berüchtigten „Gegenständen auf der Fahrbahn“ kommt. Das Nutzfahrzeug selbst kann ebenfalls ins Schleudern geraten, wenn sich beispielsweise ein schweres Teil im Laderaum verselbständigt. Unnötig zu erwähnen, dass du auch strafrechtlich belangt werden kannst – je nach Schwere des Vergehens mit bis zu 75€ Bußgeld oder gar einem Strafverfahren und Führerscheinverlust bei einem Unfall.

Sei dir also der Verantwortung gegenüber dir selbst und anderen Verkehrsteilnehmern bewusst und sichere deine Ladung von vornherein richtig, damit Pakete und Co. beim Kunden und nicht auf der A2 landen.

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