Branchen-Statistiken: Kurierfahrer, Paketboten und Expressdienste

Wir alle wissen, dass Paketzusteller zur Zeit einen der härtesten und wichtigsten Jobs haben. Viele Menschen gehen seltener raus, manche sogar gar nicht. Währenddessen schließen Geschäfte. Die Folgen sind klar: Im letzten Jahr boomte die Branche. Statt selbst einkaufen zu gehen, wird bestellt und der Paketbote kommt deutlich häufiger vorbei.

Während draußen die Welt in gewissen Bereichen stillsteht, sorgen Paket- und Kurierfahrer dafür, dass wir in Pandemiezeiten dennoch gut versorgt sind. Der Job ist wichtiger als je zuvor und Arbeiter aus der Branche müssen noch mehr leisten, als sie es ohnehin bisher taten. Wie spiegelt sich das in Statistiken wider? Wir haben für dich einen Überblick über die aktuellen Zahlen!

Paketbote und Kurierfahrer – Zahlen zum Job

Löhne und Gehälter

Zusteller, Expressboten und Kurierfahrer sind im Produzierenden Gewerbe und Dienstleistungsbereich tätig. Der durchschnittliche Verdienst innerhalb der Branche liegt bei 3.994 Euro brutto im Monat. Kurierfahrer liegen mit einem durchschnittlichen Bruttoeinkommen von 2.924 Euro monatlich mehr als 1.000 Euro unter dem Branchen-Durchschnitt. Leitende Angestellte verdienen dabei mehr als doppelt so viel wie Fachkräfte und mehr als drei mal so viel wie angelernte und ungelernte Kräfte.

Im Jahr 2019 lag der Durchschnittsverdienst eines leitendenden Angestellten bei 6.319 Euro, während Fachkräfte im Schnitt 2.907 Euro verdienten. Die Gehälter ungelernter und angelernter Mitarbeiter lagen zum Teil sogar nur bei 2.000 Euro brutto. Im Jahr 2018 lagen 63 % der Mitarbeiter unter dem Durchschnittseinkommen und 37% darüber. 

Während der Verdienst für die im Produzierenden Gewerbe und Dienstleistungsbereich Tätigen im letzten Jahr um 25,6 % anstieg, verzeichnen die Kurierfahrer unter ihnen lediglich ein Einkommens-Plus von durchschnittlich 15,6 %.

 

Arbeitszeiten

Beschäftigte der Kurier-, Post- und Expressdienste arbeiten mit einem Anteil von 63 % häufiger an Wochenenden und Feiertagen als branchenübergreifend mit einem Durchschnitt von 36 % üblich. Vorrangig bewegen sich die Arbeitszeit von morgens bis nachmittags. 21 % arbeiten gelegentlich zwischen 18 und 23 Uhr und 15 % zwischen 23 Uhr und 6 Uhr morgens.

Zusammensetzung der Beschäftigten

Im Jahr 2019 arbeiteten rund 320.000 Kernerwerbstätige – per Definition Menschen zwischen 15 und 64, die weder in (Aus-)Bildung noch Freiwilligendienst sind – in der Branche der Kurier-, Post- und Expressdienste; das sind etwa zwei Prozent mehr als noch im Jahr 2010.

Rund 30 % aller Kernerwerbstätigen war branchenintern atypisch beschäftigt, während der branchenübergreifende Durchschnittswert bei 19% liegt. Zu atypischer Beschäftigung zählt man Zeitarbeit, befristete Anstellung, Minijobs und Teilzeitstellen mit bis zu 20 Wochenstunden. Bei Kurierfahrern ist eine Vollzeitbeschäftigung in Festanstellung somit vergleichsweise seltener als bei anderen Berufsgruppen.

Etwa 75 % der Beschäftigten sind männlich. Im Bezug auf das Alter der Beschäftigten sind im Vergleich mit anderen Branchen keine signifikanten Unterschiede zu verzeichnen.

Kurier-, Post- und Expressdienste – Zahlen zu den Unternehmen

Preisentwicklung

Von 2015 bis Mitte 2020 stiegen die Preise für die Leistungen der Branche um 11,2 % der höchste Preisanstieg im Wirtschaftsbereich “Verkehr und Lagerei”, der im Gesamtdurchschnitt nur einen Anstieg von 6,6 % verzeichnete.

Umsatz

Zu der Branche zählen etwa 16.100 Unternehmen, die im Jahr 2018 einen Gesamtumsatz von 42,6 Milliarden Euro erzielten. Die Riesen unter ihnen, die 26 umsatzstärksten Unternehmen, erzielten dabei alleine schon 34 Milliarden Euro. Die Branche wird also vor allem von einer kleinen Anzahl an großen Unternehmen dominiert.


Wir sind uns alle einig: Ihr Kurierfahrer macht einen harten Job, arbeitet viel und seid  für uns unverzichtbar. Danke für euren Einsatz!

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