Autoschilder und KFZ-Kennzeichen Bedeutung in Deutschland: Der Ratgeber

Kennzeichen raten, wer kennt das Spiel nicht? Vor allem auf langen Reisen “fahren” einem die verschiedensten Kennzeichen über den Weg. Ohne darf kein motorisiertes Fahrzeug am Straßenverkehr teilnehmen. Aber welche Bedeutung haben die Buchstaben, Ziffern und Aufkleber eigentlich genau? Sicherlich habt ihr dabei schon einmal das ein oder andere Kennzeichen nicht zuordnen können. Bei über 700 Buchstabenkombinationen ist das auch keine Überraschung. In manchen Ländern gilt für gewisse deutsche Kennzeichen sogar ein Einreiseverbot! Glaubt Ihr nicht? Welche Kennzeichen illegal sind, was ihr tun müsst, wenn euer Kennzeichen gestohlen wurde und viele weitere Fragen, beantworten wir euch in unserem Kfz-Kennzeichen Ratgeber.

 

Aufbau und Bedeutung von Kennzeichen

Im Herbst 1998 hat der Rat der Europäischen Union die Einführung des Kfz-Kennzeichens mit EU-Kennung beschlossen. Seitdem hat sich das Nummernschild mit dem Europa-Streifen in Deutschland schrittweise auf den Straßen ausgebreitet und ist heute an fast allen Fahrzeugen zu finden. Das deutsche Kennzeichen mit der fälschungs-erschwerenden Schrift hat sich bewährt: Mittlerweile findet es nicht nur in Europa Verwendung, sondern wird auch außerhalb der EU genutzt, beispielsweise in manchen Gebieten Australiens. Hier werden die Europa-Sterne dann durch die länderspezifische Flagge ersetzt.

Das Euro-Kennzeichen

In der EU hat jedes Kennzeichen das blau hinterlegte Euro-Feld am linken Kennzeichenrahmen. Darauf sind die zwölf gelben Euro-Sterne abgebildet, die in einigen EU Ländern, optional weggelassen werden dürfen. Darunter befindet sich in weißer Schrift der Ländercode, in dem das Fahrzeug zugelassen ist. In Deutschland ist es das „D“.

Bedeutung der Buchstaben auf dem Kfz-Kennzeichen

Hinter dem Euro-Feld befindet sich das 1 bis 3 Buchstaben lange Kürzel der Gebietskörperschaft, die das Kennzeichen ausgegeben hat. Das kann ein Landkreis oder eine kreisfreie Stadt sein. Seit 2012 können einige alte Kennzeichen, die bereits ausgemustert waren, wieder ausgegeben werden.

Wer die Bedeutung der Zahlen auf Kennzeichen herausfinden möchte, kann diese in der aktuellen Liste der Kraftfahrzeug-Kennzeichen, etwa bei Wikipedia, nachsehen.

Zulassungs-Plakette und TÜV-Plakette

Die Zulassungsplakette ist auf dem vorderen und auf dem hinteren Kennzeichen angebracht. In der Mitte ist das Wappen des Bundeslandes zu sehen und drum herum der Landkreis, in dem das Fahrzeug zugelassen ist.  Mit der Zulassung ist sichergestellt, dass das Fahrzeug versichert ist. Diese Plakette ist äußerst wichtig, denn ohne Haftpflichtversicherung und somit ohne Zulassung darf ein Fahrzeug nicht auf öffentlichen Straßen fahren oder parken.

Am hinteren Kennzeichen ist über der Zulassungsplakette eine weitere Plakette aufgeklebt, die die Frist bis zur nächsten Hauptuntersuchung (HU) anzeigt, umgangssprachlich auch als TÜV-Plakette bezeichnet. Mit der HU wird gewährleistet, dass alle Fahrzeuge im Straßenverkehr den gesetzlichen Sicherheitsstandards entsprechen.

Die HU-Plakette wird so angeklebt, dass man den Monat der nächsten Untersuchung auch aus größerer Entfernung ablesen kann, denn er zeigt immer nach oben. Da die Monate 11, 12 und 1 durch dicke Striche markiert sind, kann man so auch aus der Ferne auf den Monat schließen, der nach oben zeigt.

Das Jahr, in dem die nächste HU fällig ist, wird durch eine Grundfarbe markiert, die jedes Jahr wechselt. Nach einem Zyklus von sechs Jahren wiederholen sich die Farben. Das Jahresdatum steht auch in Ziffernform genau in der Mitte der kreisrunden Plakette.

  • PKWs müssen erstmals drei Jahre nach Anschaffung zur HU, danach alle zwei Jahre. 
  • Nutzfahrzeuge bis 3,5 Tonnen und Motorräder müssen ab der Erstzulassung alle zwei Jahre zur Hauptuntersuchung.
  • Fahrzeuge zur Personenbeförderung, wie beispielsweise Busse und schwere Nutzfahrzeuge, müssen sich jährlich der HU unterziehen.
    Bei Nutzfahrzeugen werden außerdem noch zusätzliche Brems-Untersuchungen durchgeführt. 

Alle Infos zur TÜV-Prüfung erfährst du in unserem Artikel.

Karabag Fun-Fact: Bis zum Jahr 2010 gab es am vorderen Kennzeichen eine sechseckige Plakette für die Abgas-Untersuchung (AU). Heute ist dieser Platz frei, denn die AU ist mittlerweile Teil der HU und wird deshalb nicht extra ausgewiesen.

Bedeutung von Unterscheidungszeichen und Erkennungsnummern auf Kennzeichen

Auf die Plakette folgt das Unterscheidungszeichen, das innerhalb des Verwaltungsbezirks vergeben wird, in dem das Fahrzeug zugelassen wurde. Das Unterscheidungszeichen besteht aus 1  oder 2 Buchstaben und wird zufällig generiert oder als Wunschkennzeichen vergeben, falls die Kombination noch verfügbar ist. Die Erkennungsnummer am Ende des Nummernschildes besteht aus 1 bis 4 Ziffern.

Versicherungskennzeichen für Kleinkrafträder

Kleinkrafträder, Mofas und Leichtkraftfahrzeuge benötigen keine Zulassung, aber trotzdem eine Versicherung. Deshalb bekommen diese Fahrzeugklassen ein sogenanntes Versicherungskennzeichen, das als Nachweis über eine bestehende Fahrzeugversicherung dient. Es wird nicht bei der Zulassungsstelle beantragt, sondern direkt bei der Versicherungsgesellschaft. Der Beitrag muss für ein Versicherungsjahr im Voraus bezahlt werden, im Anschluss bekommt man das Nummernschild. Die Kennzeichen wechseln jedes Jahr die Schriftfarbe, der sich in einem Drei-Jahres-Zyklus wiederholt.

Wunschkennzeichen reservieren: Was kostet ein Wunschkennzeichen?

Ihr habt euch ein neues Fahrzeug angeschafft und wollt es jetzt anmelden – Natürlich habt ihr dabei schon ein bestimmtes Kennzeichen im Kopf. Wie reserviert man also ein Kennzeichen für sich, bevor es jemand wegschnappt und was kostet ein Wunschkennzeichen?

Die Verfügbarkeit eures Wunschkennzeichen könnt ihr in der Regel online auf der Website eurer zuständigen Zulassungsstelle überprüfen und dort auch direkt reservieren lassen. Das Reservieren eines Wunschkennzeichens kostet dann 2,60 € für die folgenden 14 Tage. Soll das Kennzeichen länger blockiert werden, dann könnt ihr die Reservierung bis zu vier Mal, um 90 Tage verlängern. Jede Verlängerung der Reservierung kostet dann jeweils 10 €. Die finale Zuteilung des Kennzeichens wird dann separat mit 10,20 € berechnet.

Sonderkennzeichen in Deutschland: Bedeutung und Erklärung

Zur besseren Unterscheidung gibt es Sonderkennzeichen, die bestimmte Fahrzeugeigenschaften, zeitliche Zulassungsbeschränkungen oder einen Sonderstatus von Fahrzeugen signalisieren. Um der Polizei die Kontrolle zu vereinfachen, sind die Kennzeichen so gestaltet, dass sie auch noch aus 20 Metern Entfernung gut zu erkennen sind.

Das Standardkennzeichen: Bedeutung

Das Standardkennzeichen sollte allen bekannt sein. Es ist das reguläre Kennzeichen im Straßenverkehr und somit auch mit hoher Wahrscheinlichkeit an deinem Fahrzeug zu finden. Wie das EU-kennzeichen aufgebaut ist, findest du im ersten Abschnitt. 

Das E-Kennzeichen: Bedeutung

Noch relativ neu ist das E-Kennzeichen für Elektrofahrzeuge. Auch Hybridfahrzeuge können aktuell das E-Kennzeichen führen, wenn sie einen festgesetzten Schadstoffausstoß nicht überschreiten. Eingeführt wurde es, um den Verkauf von Elektroautos anzukurbeln. Dank des E-Kennzeichens ist es den Halter in einigen Kommunen somit möglich, bestimmte Parkplätze kostenfrei zu nutzen oder auf Sonderfahrstreifen, wie Busspuren, zu fahren. 

Das Behördenkennzeichen: Bedeutung

Ein Behördenkennzeichen sieht etwas anders aus und ist ausschließlich für Fahrzeuge der Bundes- und Landesbehörde, Polizei, Feuerwehr sowie Kreis- und Stadtverwaltung bestimmt. Die Kennzeichen beginnen mit BD und die erste Ziffer verrät dabei in vielen Bundesländern die jeweilige Behörde. Man erkennt die Kennzeichen ebenfalls an den fehlenden Mittelbuchstaben. Ein Behördenkennzeichen besteht somit ausschließlich aus dem Ortskürzel, gefolgt von einer 1- bis 5-stelligen Ziffernfolge.

Das rote Kennzeichen: Bedeutung

Das rote Kennzeichen gilt für mehrere Fahrzeuge. Richtig gehört! Es ist ebenfalls als Händlerkennzeichen bekannt, da es vorrangig für Probefahrten oder fahrzeugüberführungen im Kfz-Gewerbe genutzt wird. Diese Kennzeichen starten nach der Ortskennzeichnung dann mit der 06. (Nicht zu verwechseln mit den roten 05-Kennzeichen, denn diese sind bei Fahrzeugen der Prüfstellen zu finden.) 

Das rote Kennzeichen mit der 07 wird ausschließlich für Oldtimer genutzt und dient für eine unregelmäßige Teilnahme am Straßenverkehr, beispielsweise bei Veranstaltungen. Möchte man seinen Oldtimer dauerhaft auf der Straße nutzen, muss dieser mit einem H-Kennzeichen angemeldet werden. Ab wann sich dein Fahrzeug für das Retro-Statussymbol qualifiziert, liest du weiter unten.

Das grüne Kennzeichen: Bedeutung

Manche Fahrzeuge gemeinnütziger Organisationen, der Land- und Forstwirtschaft oder bestimmte Anhänger tragen ein grünes Kennzeichen und sind somit von der Kraftfahrzeugsteuer befreit. Auch wenn grundsätzlich alle Fahrzeugtypen ein grünes Kennzeichen erhalten können, sind die Voraussetzungen für den Erhalt streng geregelt und man sieht es somit sehr selten auf der Straße.

Das Ausfuhrkennzeichen: Bedeutung

Das Ausfuhrkennzeichen gilt höchstens ein Jahr lang und enthält eine Erkennungsnummer und ein Ablaufdatum auf rotem Grund. Es dient ausschließlich dazu, Fahrzeuge dauerhaft ins Ausland zu bringen und ist daher ebenfalls unter den Bezeichnungen Zoll- oder Exportkennzeichen bekannt.

Das Saisonkennzeichen: Bedeutung

Das Saisonkennzeichen wird besonders gerne für Cabrios, Motorräder und Wohnmobile genutzt, da diese Fahrzeuge vorzugsweise oder ausschließlich in den Sommermonaten genutzt werden. So spart man sich für die Fahrzeuge die Kfz-Steuer im Winter. Der Zulassungszeitraum muss am Stück erfolgen und variiert zwischen zwei und elf Monaten. Markiert werden die Saisonkennzeichen durch die Angabe des Zeitraumes in Form des Start- und Endmonats hinter der Erkennungsnummer. Außerhalb des Zulassungs-Zeitraums darf das Fahrzeug somit weder auf öffentlichen Straßen fahren noch parken.

Das Kurzzeitkennzeichen: Bedeutung

Das Kurzzeitkennzeichen findet dann Anwendung, wenn ein Fahrzeug – wie der Name es schon verrät – nur kurz gefahren wird, nämlich zu Prüfungs-, Probe- oder Überführungsfahrten. Das Kennzeichen gilt maximal 5 Tage, beginnt mit einer 04 nach der Ortsbezeichnung und ist nur für gewerbliche Fahrten zulässig. Zu erkennen ist es daran, dass auf der rechten Seite das Ablaufdatum vermerkt ist und das Kennzeichen eine blaue Zulassungsplakette ohne Landeswappen besitzt.

Das Wechselkennzeichen: Bedeutung

Das Wechselkennzeichen wird verwendet, wenn zwei Fahrzeuge der gleichen Klasse abwechselnd gefahren werden. Das Kennzeichen wird dann immer an dem Fahrzeug montiert, welches gerade in Betrieb ist. Der Vorteil ist hier, dass der Zweitwagen günstiger versichert werden kann.

Das zweiteilige Kennzeichen: Bedeutung

Bei Motorrädern oder Mofas ist weniger Platz am Fahrzeug, daher wurde die Form hier zu einem zweizeiligen Kennzeichen angepasst.

Das Versicherungskennzeichen: Bedeutung

Das Versicherungskennzeichen oder auch Moped-Kennzeichen ist für Leichträder gedacht und ist ebenfalls zweizeilig. Die obere Reihe besteht dabei aus drei zufällig generierten Zahlen, die untere Reihe besteht aus drei Buchstaben, die für die jeweilige Versicherungsgesellschaft stehen. Um das Wiederverwenden zu vermeiden, ändert sich zusätzlich zum Datum, jährlich auch die Farbe (Schwarz, Blau oder Grün).

Siehst du ein Kennzeichen mit einem Y als Ortskennzeichnung, handelt es sich um ein Bundeswehr-Kennzeichen (wird auch für die NATO genutzt). Das Y wurde gewählt, da diese Kennzeichen nur einen Buchstaben tragen sollten und alle Buchstaben, bis X und Y vergeben waren. Zusätzlich ist es das einzige Kennzeichen, das mit einer Deutschlandflagge beginnt. 

Die Botschaftskennzeichen/Diplomatenkennzeichen haben drei verschiedene Ausführungen.
Variante 1: Hohe Diplomaten
Variante 2: Mitarbeiter einer Botschaft
Variante 3: Angehörige eines Konsulats

Nicht erlaubt: Dieses Kennzeichen ist im Ausland unzulässig!

Wer sich mit diesem Kennzeichen über die deutschen Grenzen traut, bewegt sich auf dünnem Eis, denn nicht alle Länder akzeptieren die Deutschen Kennzeichen. Mit Österreich, Italien, Dänemark und der Schweiz hat Deutschland klare Abkommen zur Anerkennung der existierenden Kennzeichen abgeschlossen, sodass du dir hier keine Gedanken machen musst. In Nachbarländern wie Frankreich und den Benelux-Staaten kann es allerdings unangenehm werden, wenn Polizisten das deutsche Kurzzeitkennzeichen in Augenschein nehmen. Hohe Geldstrafen, Einreiseverweigerungen und sogar die drohende Beschlagnahme des Fahrzeugs können die unliebsamen Folgen sein. Zugegeben, mit dem Standardkennzeichen solltest du im Ausland keine Probleme haben, dennoch solltest du dich vor einer Auslandsreise immer über die aktuellen Bestimmungen informieren, damit das beliebte Kraftstoff tanken im günstigen EU-Ausland nicht zu unerwarteten Geldstrafen führt.

Vorsicht vor Kennzeichendiebstahl

Kommt es vor, dass das Kennzeichen fehlt, kann es sein, dass es während der Fahrt, aufgrund einer abgebrochenen Plastikhalterung oder einer gelösten Schraube, verloren gegangen ist. In den meisten Fällen handelt es sich bei einem fehlenden Kennzeichen allerdings um ein gestohlenes Kennzeichen. Daher sollte man immer schnell reagieren, da der Grund von Kennzeichen-Diebstahl fast ausschließlich kriminelle Vorhaben sind. Ein Fahrzeug ohne Kennzeichen ist schlichtweg zu auffällig, daher bedienen sich Diebe an fremden Autos und Transportern, da Fahrzeuge mit gestohlenen Kennzeichen natürlich kaum als solche zu erkennen sind. 

Also was tun, wenn am Fahrzeug plötzlich das Kennzeichen fehlt? Der Verlust sollte sofort bei der Polizei angezeigt werden. Auch eurer Kfz-Versicherung solltet ihr Bescheid geben, um sicherzustellen, dass ihr keine Haftung für mögliche Unfälle des Diebes übernimmt. Das Kennzeichen wird dann aus Sicherheitsgründen gesperrt und ihr müsst ein neues Kennzeichen beantragen. Mit der Anzeigebestätigung von der Polizei und den Zulassungspapieren eures Fahrzeugs könnt ihr dann zur Zulassungsstelle gehen und dort ein neues Kennzeichen beantragen. Ist es tatsächlich nur verloren gegangen, kannst du es unter Umständen weiterverwenden, wenn der Finder es bei der Polizei abgibt.

Top 6 Fragen zu den Autokennzeichen in Deutschland

Kann man sein Kennzeichen beim Wohnsitzwechsel mitnehmen?

Bei einem Umzug innerhalb Deutschlands könnt ihr seit 2015 eigenständig entscheiden, ob ihr das bestehende Kennzeichen behalten wollt, oder ob ihr ein neues Kennzeichen beantragt. In jedem Fall muss die Ummeldung bei der neuen Zulassungsstelle erfolgen. Nehmt ihr das Kennzeichen einfach mit, spart ihr euch die Kosten für ein neues Kennzeichen. Wenn ihr beispielsweise von Hamburg nach München umzieht, könnt ihr also euer Hamburger Nummernschild behalten.

Was ist am amtlichen Kennzeichen wichtig?

Das Kennzeichen ist keine Dekoration, daher gibt es einige Vorgaben, die beachtet werden müssen. 

  • Kennzeichen müssen immer gut lesbar sein 
  • Das hintere Kennzeichen muss bei Dunkelheit beleuchtet sein, damit es auch in der Nacht gut lesbar ist. 
  • Das Autokennzeichen muss an den vorgesehenen Stellen fest montiert werden.

Was darf man am amtlichen Kennzeichen verändern?

Ein Nummernschild ist nicht einfach ein Stück Blech, sondern der Fingerabdruck eures Fahrzeugs und dient demnach der Identifikation. Am Kennzeichen selbst darf man daher gar nichts verändern! Das Abkleben, Beseitigen oder anderweitiges Unkenntlichmachen des KFZ-Kennzeichens zählt als Kennzeichenmissbrauch und kann neben einer Geldstrafe auch eine Freiheitsstrafe mit sich ziehen. Die skurrilsten Bußgelder in Deutschland haben wir in unserem Magazin noch einmal zusammengefasst. 

Kleine Ausnahme: Bei der Halterung darfst du kreativ werden, solange es das Kennzeichen nicht verdeckt oder durch eine Reflektion unkenntlich macht.

Welche Kennzeichen sind verboten?

Tatsächlich gibt es auch innerhalb von Deutschland Kennzeichen, die tabu sind! Dabei hat es mehrere Gründe, weshalb manche Kennzeichen auf der schwarzen Liste gelandet sind. Die Kennzeichen nach dem eigenen Namen zu wählen ist besonders beliebt. Manche Personen müssen hier allerdings eine Alternative für sich finden. 

  1. Laut §8 in der Fahrzeug-Zulassungsverordnung (FZV) sind alle Kennzeichen-Kombinationen verboten, die “gegen die guten Sitten verstoßen”. Einige Abkürzungen sind daher, aufgrund von Bezügen zum Nationalsozialismus, nicht erlaubt – dazu zählen auch verfassungsfeindliche Abkürzungen. 
  • Folgende Buchstabenkombinationen sind bundesweit untersagt: HH, HJ, KZ, NS, SA, SD, SS

KARABAG-Fun-Fact: Aufmerksamen Lesern müsste nun aufgefallen sein, dass eine Stadt von dieser Regel ausgenommen wurde. In “der schönsten Stadt der Welt” beginnt nämlich jedes Kennzeichen mit HH. Gemeint ist dabei natürlich unsere Hansestadt Hamburg.

  1. Die FZV hat ebenfalls klare Regeln für Zahlenfolgen. Wie auch bei den Buchstaben sind hier vor allem Zahlen mit Bezug zum Nationalsozialismus. Die unerwünschten Zahlenreihenfolgen (14, 18, 28, 88 und 188) verkörpern dabei unter anderem die verbotenen Buchstabenfolgen und sind daher ebenfalls verboten.
  2. Ortsbezogene Kennzeichen-Verbote gelten im Gegensatz nur im jeweiligen Landkreis.
    • In Heide (HEI) ist daher der Folgebuchstabe L verboten.
    • Der Kreis Itzehoe (IZ) verbietet die Folgebuchstaben AN, da es rückwärts gelesen gegen die Fahrzeug-Zulassungsverordnung verstößt.
    • In Köln (K) ist das Z bzw. ZZ untersagt.
    • Nürnberg (N) genehmigt keine Zulassung mit den Folgebuchstaben: SU oder PD
    • Im Saalekreis (SK) brauchen Personen mit Initialen “IN” einen Alternativvorschlag.

KARABAG-Fun-Fact: In Folge des Ukraine-Russland-Kriegs haben die Landkreise Düsseldorf, Leverkusen, Herford, Neuss und Wuppertal gemeinschaftlich den Buchstaben “Z” verboten, da sich dieser Buchstabe häufig auf russischen Militärfahrzeugen wieder findet. Kennzeichen, die vor der Veranlassung beantragt wurden, müssen vorerst nicht zwangsläufig getauscht werden.

Wie viele Kennzeichen gibt es in Deutschland?

Von A wie Aachen bis Z wie Zwickau. Deutschland bietet über 700 verschiedene Regionalkürzel, auch Unterscheidungszeichen genannt. Die größte Auswahl innerhalb Deutschlands bietet dabei Bayern, mit über 150 verschiedenen Stadt- und Landkreisen. Den Gegenpol bieten dabei die Hansestädte Berlin, Hamburg, Bremen, mit nur einem Regionalkürzel. Dennoch ist eine der Hansestädte die Stadt mit den meisten Fahrzeug-Zulassungen – Die Hauptstadt zählt beeindruckende 1,4 Millionen zugelassene Fahrzeuge mit dem Regionalkürzel “B”.

Ab wann bekommt man ein H-Kennzeichen für seinen Oldtimer?

Das begehrte H-Kennzeichen – Ein Zeichen von Prestige und Geschichte! Doch ab wann wird das Auto zum echten Oldtimer? Ab 30 Jahren hat sich ein Auto diese besondere Auszeichnung verdient. Bestätigt wird der Retro-Status durch das H als letztes Symbol auf dem Kennzeichen und steht für “historisch”. Um sich dieses Privileg zu verdienen, müssen einige Voraussetzungen folgende werden:  

  • Das Fahrzeug muss sich weitestgehend im Originalzustand befinden oder fachmännisch restauriert worden sein. 
  • Das Fahrzeug muss ein Oldtimer-Gutachten und Hauptuntersuchung bestehen 
  • Die restlichen Anforderungen einer Fahrzeugzulassung müssen eingehalten werden (Fahrzeugschein und -papiere, ggf. amtliches Kennzeichen, Personalausweis, etc. )

Jetzt wo die Karten auf dem Tisch liegen, könnt ihr auf der nächsten Reise euer Wissen im  Kennzeichen-Raten unter Beweis stellen und wenn ihr gerade noch auf der Suche nach einem ausgebauten Wohnmobil seid, haben wir einige Modelle für euch auf Lager. Schaut vorbei!

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