Die verschiedenen Heizungssysteme für Wohnmobile

Die Herbst- und Wintertage stehen vor der Tür. Vor allem im Winter, aber auch in kühlen Frühlings- und Herbstnächten, ist es wichtig, dass im Wohnmobil eine wohlige Wärme herrscht, denn nur so macht Campen richtig Spaß. Es ist die Heizung, die den Innenraum des Wohnmobils kuschelig warm macht und zugleich dafür sorgt, dass die Leitungen nicht einfrieren. Eine gut funktionierende Heizung ist daher unabdinglich. Wir stellen dir die verschiedenen Heizungssysteme vor.

Standheizung sorgt für angenehme Wärme

Wohnmobile lassen sich ganz einfach mit einer Standheizung nachrüsten. Ohne dass der Motor läuft, wird der Innenraum per Luft- oder Wasserheizung erwärmt. Auch wenn es draußen kalt ist, du wirst immer in einem warmen Fahrzeug wach. Dank der Standheizung bleiben Motor-Kaltstarts aus und auch Eiskratzen gehört der Vergangenheit an. Optional kannst du via Smartphone die Wärme regulieren. Die innovative Smartphone-App erinnert dich sogar an das Vorheizen.

Wohnmobil-Heizungsarten

Bei der Wahl der richtigen Heizung für dein Wohnmobil hast du die Möglichkeit, dich zwischen unterschiedlichen Arten und Modellen zu entscheiden. Neben der klassischen Kraftstoffheizung, die mit Benzin oder Diesel betrieben wird, gibt es außerdem Gas-Luft-Heizungen, Wasserheizungen und sogar Elektro- und Hybrid-Heizungen.

Diesel oder Gas?

Der Unterschied zwischen einer Diesel-/Kraftstoff- und einer Gas-Heizung liegt natürlich von vornherein im Brennstoff. Eine Dieselheizung hat im Vergleich zu einer Gasheizung enorme Vorteile. Ist die Gasflasche aufgebraucht, ist es aufwendig diese auszubauen und vor allem im Ausland ist es teilweise sehr schwierig die richtige Flasche mit dem richtigen Anschlusssystem zu finden. Selbst, wenn du die Gasflasche direkt am Wohnmobil wieder befüllen kannst, musst du erstmal eine Tankstelle finden, an der du dies tun kannst. Bei einer Dieselheizung gibt es diese Probleme nicht, denn du kannst dir ganz bequem Nachschub an jeder Tankstelle holen. Nichtsdestotrotz musst du bei längerem Betrieb darauf achten, dass die Batterie an eine externe Stromversorgung angeschlossen ist.

Luftheizung

Wenn du ausschließlich den Innenraum deines Wohnmobils ohne Verzögerung aufheizen möchtest, dann ist die Luftheizung das ideale Heizungssystem. Diese wird direkt im Fahrzeuginnenraum eingebaut. Die Kabinenluft wird angesaugt, über ein Brennersystem erhitzt und anschließend in den Innenraum zurückgeblasen. Somit verteilt sich die Wärme gleichmäßig im Wohnmobil.

Vorteile:

  • Schnelle Erwärmung der Raumluft
  • Geringe Aufheizzeit
  • Geringer Kraftstoff- und Stromverbrauch
  • Luftstrom individuell anpassbar
  • Umluft- oder Frischluftbetrieb wählbar
  • Geringer Installationsaufwand
  • Vermindert die Bildung von Schwitzwasser an der Frontscheibe

Wichtige Information:

Sofern die Batterie voll geladen ist, läuft die Luftheizung problemlos zwei Stunden. Das Heizungssystem ersetzt die Gasheizung aber nicht, denn diese muss im Innenraum des Wohnmobils installiert werden.

Wasserheizung

Die Wasserheizung ermöglicht eine Allround-Wärme im Fahrzeug: Neben einer angenehmen Wärme im Wohnbereich und in der Fahrerkabine hast du immer eine freie Sicht nach vorn. Zusätzlich wird der Motor erhitzt und der Vorteil liegt auf der Hand: Bei Kälte springt der Motor leichter an und wird nicht mehr durch nervenaufreibende Kaltstarts belastet. Der vorgewärmte Motor benötigt weniger Brennstoff, was den Kraftstoffverbrauch und die Schadstoffemissionen gleichermaßen reduziert. Bei der Wasserheizung wird zunächst ein geschlossener Wasserkreislauf erhitzt. Per Umwälzpumpe wird die Wärme verteilt und über ein Innenraumgebläse abgegeben. Die Verteilung der Wärme erfolgt dabei sehr gleichmäßig.

Vorteile:

  • Vorgewärmter Motor: Bei frostigen Temperaturen startet er ohne Probleme
  • Keine Kaltstarts mehr: Geringerer Motorenverschleiß
  • Wohlige Wärme im gesamten Wohnmobil
  • Motor kann für eine kurze Zeit ausgeschaltet werden, ohne dass der Heizvorgang unterbrochen wird
  • Vermindert die Bildung von Schwitzwasser an der Frontscheibe

Wichtige Information:

Eine Wasserstandheizung benötigt viel Strom: Sofern die Batterie voll geladen ist, läuft die Heizung ca. eine Stunde.

Elektro- & Hybrid-Heizung

Hybrid-Heizungen haben einen besonderen Vorteil: Sie sind zur Hälfte elektrisch.

In ihren Wärmetauschern befinden sich zusätzliche Elektroheizstäbe, die mit Strom betrieben werden. Zum anderen Teil funktionieren sie wie reguläre Brennstoff-, Wasser- oder Luftheizungen. Die Heizungen sind im Mischbetrieb oder rein elektrisch einsetzbar.

Neben der Hybride gibt es zudem volle Elektro-Heizungen, die komplett mit Strom betrieben werden. Damit die Autobatterie nicht zu schnell leer wird, sollte man die Heizung beim Elektro-Betrieb an Landstrom anschließen.

 

Vorteile:

  • man spart Brennstoff und Gas
  • sie sind umweltfreundlich und emissionsfrei
  • sie ermöglichen Motorvorwärmung

5 Tipps fürs richtige Heizen im Wohnmobil

  • Ansaug- und Abgaslüftungen sollten eisfrei sein
  • regelmäßiges Lüften verhindert Schwitzwasser
  • das Wohnmobil regelmäßig von Eis und Schnee befreien, um weitere Auskühlung zu vermeiden
  • das Gebläse erst dann voll einsetzen, wenn die Heizung auf die gewünschte Temperatur gebracht wurde
  • zuerst die wichtigsten Bereiche heizen – dazu einfach Ausströmer in den anderen Bereichen schließen

Wohnmobil Standheizungen: Nachrüstung & Wartung

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