Rückblende: Die Motorisierung von Nutzfahrzeugen

Am Anfang stand das Rad, denn mit diesem kam vor etwa 6000 Jahren alles ins Rollen. Emissionsfreie Antriebe, Servo-Lenkung und Fahrerassistenz wurden nicht von heute auf morgen entwickelt. Die Geschichte des Automobils schrieb sich nicht in einer Nacht. Die Evolution der Nutzfahrzeuge vom Karren über Pferdefuhrwerke zu ersten Antriebsvarianten mit Dampfmaschinen bis hin zum Verbrennungsmotor dauerte. Der Erfolg speiste sich aus dem unermüdlichen Fleiß zahlreicher Automobil-Pioniere.

Mit dem Verbrennungsmotor in die Zukunft der Nutzfahrzeuge

Das Jahr 1895 veränderte den Verkehr auf deutschen Straßen, aus der Kutsche war das Kraftfahrzeug geworden. Carl Benz, Pionier der Automobilbranche, motorisierte den zweiachsigen, vierrädrigen Landauer und holte ihn in die Zukunft. Der erste mit Benzin betriebene Omnibus in Deutschland fuhr mit fünf Pferdestärken. Der Achtsitzer schaffte eine Maximalgeschwindigkeit von 20 Kilometern in der Stunde. 

Omnibus: Erster Linienbus pendelt

Mit dem Fahrzeug für alle war es damals aber noch nicht allzu weit her. Zwar gilt das Gefährt aus der Feder des Innovateurs Carl Benz als erster Linienbus und pendelte ab März 1895 kurzzeitig zwischen Siegen und Netphen, aber die Fahrt war zu teuer, das Fahrzeug zu wartungsintensiv. Der erste Großraum-Omnibus mit 52 Sitzplätzen von der Süddeutschen-Automobil-Fabrik kam 1905, ein Jahrzehnt nach den ersten Versuchen, auf den Markt.

Motorisierte Nutzfahrzeuge: Transport neu gedacht

Nicht nur der Personentransport machte Ende des 19. Jahrhunderts Fortschritte. Der Gütertransport über die Straße wurde immer wichtiger. Bereits ab 1891 tüftelten Wilhelm Maybach und Gottlieb Daimler gemeinsam an Lastkraftwagen und schafften es im selben Jahr auf ein LKW-Portfolio von vier Modellen mit bis zu fünf Tonnen Nutzlast und maximal zehn Pferdestärken. Fünf Jahre später konnte zum ersten Mal ein LKW für den Straßenverkehr an den Mann gebracht werden. Allerdings sollte das Nutzfahrzeug nicht in Deutschland eingesetzt werden. Der LKW wurde nach London verkauft.

Weltausstellung: Entwicklung des Automobils

Um die Jahrhundertwende rückte neben kraftstoffbetriebenen auch die Möglichkeit elektrobetriebener Fahrzeuge in den Fokus. Ob Allgemeine Berliner Omnibus AG oder Siemens & Halske – etliche Hersteller beteiligen sich an der Weiterentwicklung des Segments der Nutzfahrzeuge in Deutschland, das zu dieser Zeit ein großes Experimentierfeld ist. So sorgte auf der Weltausstellung 1900 in Paris unter anderem Ferdinand Porsche mit seinem “Lohner Porsche” für Aufsehen. Das Elektromobil gilt als erstes Fahrzeug mit sowohl Allrad-, als auch Hybridantrieb.

Trend E-Mobilität

Größere Omnibusse wurden der Öffentlichkeit vorgestellt und erste Straßenbahn-Omnibusse, die über elektrische Oberleitungen betrieben werden, in Deutschland eingesetzt. Unzählige E-Varianten verließen zu dieser Zeit die Werkstätten der Fahrzeugbauer: dynamo- oder ottoelektrisch, Hybridantrieb, Batterie-Elektromotor-Kombinationen und etliche mehr. Im Privatgebrauch kamen die modernen Nutzfahrzeuge Anfang des 20. Jahrhunderts weniger zum Einsatz, dafür waren sie beispielsweise bei Feuerwehr und Müllabfuhr in Gebrauch.

Zeitleiste zu wichtigen technischen Erfindungen in der Geschichte des Automobils

  • 1860 Vier-Takt-Motor von Christian Reithmann

  • 1893 Rudolf Diesel baut ersten Dieselmotor mit Verbrennungsmotor

  • 1897 Wilhelm Maybach entwickelt den Wasserkühler

  • 1897 Arnold Zähringer erfindet Magnetzündung

  • 1900 Vierzylindermotoren werden in Nutzfahrzeugen Vorschrift

  • ab 1900 die schräg gestellte Lenkstange wird eingeführt

  • 1903 Mary Anderson bekommt Patent für handbetriebenen Scheibenwischer

  • 1900-1913 Stahlgussräder lösen Holzräder ab 

  • ab 1902 Tests mit Luftreifen

  • 1906 erster Sechs-Zylinder-Motor wird gebaut

  • 1907 Luftreifen bei kleineren Lkw-Formen

  • 1907 erster Doppeldecker-Omnibus von Büssing

  • 1910 Kässbohrer baut Omnibus-Holzkarosserie mit geschlossener Fahrerkabine

  • 1912 knapp 5.400 Lkw fahren auf deutschen Straßen

  • ab 1913 fahren in Deutschland alle Lkw mit Gummireifen

  • 1913 beginnen die FIAT Werke mit Lizenz-Produktion von Personenfahrzeugen und Lastwagen

  • 1919 Gesamtgewicht für Zwei-Achser wird auf 9 Tonnen beschränkt 

  • 1920 In Lkw und Omnibussen werden zunehmend Sechs-Zylinder-Motoren verbaut

  • 1921 Bosch erfindet die Hupe, das Getriebeschalten wird durch die Zahnrad Fabrik vereinfacht

  • 1922 der erste Fahrtrichtungsanzeiger und die Vierrad-Druckbremse kommen auf den Markt

  • 1923 Rückspiegel wird Pflicht

  • 1924 Auf der IAA werden die ersten dieselbetriebenen Lkw vorgestellt, Scania bringt den Dreiachser auf die Straße

  • 1926 Büssing entwickelt Dreiachs-Doppeldecker-Busse, Ford startet die Produktion eines leichten Transporters 

  • 1928 Kleinlaster werden entwickelt

     

Die 80er: Fiat denkt den Transporter neu

1981 revolutioniert Fiat den Markt. Mit der Erfindung des Kastenwagens gelingt dem italienischen Unternehmen ein Quantensprung in der Transporterbranche. Fiat schickt den Ducato auf die Straße. Das neuartige Konzept mit Frontantrieb und Ein-Volumen-Karosserie erobert die Welt der Nutzfahrzeuge im Handumdrehen. Es ist der Auftakt einer Erfolgsgeschichte, die bis heute währt. Heute zählt der Fiat Ducato zu den meistverkauften Transportermodellen weltweit. Lies hier noch einmal die einzigartige Entwicklungsgeschichte des Fiat Ducato.

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