Ein gebrauchtes Wohnmobil kaufen – Tipps & Tricks

Mit einem Wohnmobil durch fremde Städte und Länder reisen: Das ist der Traum von vielen. Da Neufahrzeuge oft sehr teuer (auch in der Miete) sind, ist der Kauf von gebrauchten Wohnmobilen eine gute Alternative, um sich den Traum von einem rollenden Zuhause zu erfüllen. Damit du keine bösen Überraschungen mit deinem gebrauchten Wohnmobil erlebst, solltest du vor dem Kauf auf einige Dinge achten. Die besten Tipps & Tricks haben wir hier für dich zusammengestellt.

Eine gründliche Besichtigung ist das A und O

Wie bei jedem Fahrzeug gilt: Kaufe niemals ein Wohnmobil, bevor du dieses nicht gründlich begutachtet hast – auch wenn es auf den ersten Blick einwandfrei aussieht. Der Schein kann trügen, denn es ist vor allem die Technik an Bord, die in vielen gebrauchten Wohnmobilen in keinem guten Zustand mehr ist. Solltest du Mängel erst nach dem Kauf entdecken, musst du mit teuren Nachbesserungen rechnen. Bei direkt auffallenden Fehlfunktionen kannst du noch vor dem Kauf von einem Gutachter oder in der Werkstatt deines Vertrauens schätzen lassen, wie hoch die Reparaturkosten ausfallen würden.

Wie teuer ist ein gebrauchtes Wohnmobil?

Wie teuer ein gebrauchtes Wohnmobil letztendlich ist, hängt sehr stark von der gegenwärtigen Marktsituation ab. Gerade weil Wohnmobile recht preisstabil sind und im Vergleich zur normalen Autos deutlich weniger an Wert verlieren, sind derzeit vergleichsweise hohe Preise auch für gebrauchte Camper zu zahlen. Hinzu kommt, dass man einerseits auf neue Fahrzeuge teilweise viele Monate warten muss und andererseits viel weniger gebrauchte Fahrzeuge auf dem Markt verfügbar sind als nachgefragt werden. Dadurch klettern die Preise natürlich in die Höhe.

Wie in jedem Bereich sind Modelle beliebter Marken teurer als die von vergleichsweise unbekannten Herstellern. Zudem ist es wichtig darauf zu achten, dass das Wohnmobil mit einer grünen Umweltplakette ausgestattet ist. Laut dem ACE (Auto Club Europa) kann eine Nachrüstung, um die notwendigen Bestimmungen zu erfüllen, bis zu 4.500 Euro kosten.

Bevor du das Wohnmobil kaufst, solltest du dir auf jeden Fall ein Budget setzen und festlegen wie viel du ausgeben willst und kannst. Du kannst dir auch überlegen ein sogenanntes „Wertgutachten” durchführen zu lassen. Dabei wird der Camper von einem sachverständigen Gutachter geprüft und anhand des Zustandes dessen Wert bestimmt. Die Kosten dafür liegen zwischen 250 und 400 Euro. Der Vorteil ist natürlich, dass du eine professionelle Experteneinschätzung erhältst.

Checkliste für den Gebrauchtkauf

Du hast mit dem Verkäufer des gebrauchten Wohnmobils einen Termin zur Besichtigung vereinbart? Dann kann es losgehen: Damit dir bei der Besichtigung auch wirklich nichts entgeht und du weißt, auf welche wichtigen Aspekte du unbedingt achten musst, haben wir für dich hier eine Checkliste zusammengestellt.

Gerüche & Feuchtigkeit

Betrittst du den Innenraum des Wohnmobils, sollten dir keine unangenehmen Gerüche entgegenkommen. Ein muffiger Geruch deutet meist auf undichte Stellen hin. Im schlimmsten Fall sitzt die Feuchtigkeit hinter den Verkleidungen, wo sich dann zusätzlich Schimmel gebildet hat.

Sollte es nicht unangenehm riechen, achte dennoch auf entsprechende Spuren: Es könnten sich z.B. Wasserränder in Staukästen gebildet haben. Fasse zudem mit deiner Hand hinter Schränke, denn auch hier können sich nicht unbedingt sichtbare feuchte Stellen befinden. Ein schnelles Abtasten hilft, um diese Stellen zu entdecken.

Innenraum des Wohnmobils

Lass‘ dir bei der Überprüfung des Innenraums genügend Zeit. Wirf detaillierte Blicke auf Griffe an Türen und Fenstern. Sollten diese sehr starke Abnutzungsspuren aufweisen, deutet dies meist auf einen nachlässigen Besitzer hin. Wenn dir im Innenraum zudem verstreut Aufkleber auffallen, ist dies häufig ein Indiz dafür, dass sich darunter beschädigte bzw. zerkratzte Oberflächen befinden. Überlege dir bei diesen Anzeichen gut, ob du das Wohnmobil kaufen möchtest.

Bordelektronik

Zur Innenraumbesichtigung gehört auch die Überprüfung der Elektronik sowie der Sanitäranlagen. Alle Geräte an Bord sollten vorab von dir getestet werden. Überprüfe unter anderem die Wasserversorgung, elektrische Toilettenspülung, allgemeine Beleuchtung, den Kühlschrank und was es noch alles gibt. Nicht zu vergessen: Teste auch, ob das Radio funktioniert.

Wasser-Tank

Ein Frischwassertank muss regelmäßig gereinigt werden. Wirf daher einen Blick in diesen. Es dürfen sich keine schmierigen oder grünen Substanzen in dem Tank befinden.

Unterboden

Vor allem bei älteren Modellen sollte der Unterboden gecheckt werden, denn diese sind große Angriffsflächen: Schottersteine, (Salz-) Wasser und Matsch greifen den Unterbodenschutz mit der Zeit an. Achte auf rostige Stellen. Wenn der Rost einmal angesetzt hat, sollte dieser so weit wie möglich beseitigt worden sein.

Dämmmaterialien

Wichtig ist ist letztlich auch der Zustand der Dämmung. Frage unbedingt nach dem Material der Isolation, denn je nach Typ hält sich die Dämmung besser oder schlechter bzw. kann auch anfällig für Schimmel werden.

Versicherung, Steuern, Unterhalt

Überprüfe vor dem Kauf, wie viel dich das Wohnmobil im laufenden Betrieb kosten wird. Lass‘ dir dafür vorab vom Verkäufer eine Kopie der Zulassungsbescheinigung zuschicken. Hier findest du die notwendigen Angaben zur Berechnung der Kfz-Steuer und Versicherungskosten. Generell gilt: Die laufenden Kosten richten sich immer nach dem Fahrzeugtyp und deinen Reisegewohnheiten. Prinzipiell ist es so, dass die Kosten steigen je größer und schwerer das Wohnmobil wird. Wenn z. B. ein LKW als Basisfahrzeug unter dem Wohnmobil steckt, kann es schnell doppelt so teuer werden. Frage einfach beim Verkäufer nach, was an Sprit- und Reparaturkosten angefallen ist, um deinen späteren finanziellen Aufwand besser abschätzen zu können. Bedenke aber, dass der im Zweifel eher tiefstapeln wird, um seine Verkaufschancen nicht zu mindern.

Fahrverhalten

Probieren geht über Studieren: Bei einer Probefahrt merkst du ziemlich schnell, ob du gerade dein Traum-Wohnmobil fährst. Achte auf Folgendes: Quietscht oder klappert irgendwas? Hört sich der Motor sauber an? Geht der Gang leicht rein? Hörst du ein quietschendes Geräusch beim Kuppeln? Zieht das Wohnmobil beim Fahren zur Seite oder hat die Lenkung Spiel? Und vor allem: Wie gut greifen die Bremsen? Wenn es sich einwandfrei fährt, ist dies ein sehr gutes Zeichen. Teste auf jeden Fall die Kupplung sowie die Bremse und fahre auch auf holprigen Untergründen und in Kurven – so bemerkst du eventuelle Schäden. Nach der Probefahrt wirf noch einen letzten Blick auf die Beleuchtungssysteme und den Motor.

Wichtige Dokumente beim Wohnmobil Gebraucht-Kauf

Es müssen alle wichtigen Plaketten vorhanden sein und die entsprechenden Dokumente vorliegen: Achte darauf, dass du beide Teile der Zulassungsbescheinigung (Fahrzeugschein und Fahrzeugbrief) ausgehändigt bekommst. Die beim TÜV alle zwei Jahre anfallende Abgasuntersuchung und Gasprüfung müssen ebenfalls dokumentiert vorliegen, damit du das Wohnmobil ohne Probleme auf dich zulassen kannst. Im Idealfall sollte auch das Scheckheft mit den schriftlich festgehaltenen Inspektionen vorliegen.

Nicht zuletzt ist auch ein korrekter und vor allem schriftlicher Kaufvertrag unbedingt empfehlenswert. Darauf sollten neben den Angaben zu Käufer, Verkäufer und Fahrzeug auch die exakte Uhrzeit der Übergabe festgehalten werden – eine Absicherung für beide Parteien, falls der jeweils andere vor oder nach der Übergabe etwa geblitzt wird oder gar in einen Unfall verwickelt ist.

Damit du keine Angaben vergisst, gibt es z.B. vom ADAC kostenlose Muster-Kaufverträge.

Checkliste: Darauf solltest du beim Kauf eines gebrauchten Wohnmobils achten

  • Gerüche & Feuchtigkeit
  • Dichtigkeit des Innenraums
  • Bordelektronik (Licht, Kühlschrank, Wasserversorgung)
  • Tank
  • Unterboden
  • Fahrverhalten (Kupplung, Bremse, Scheinwerfer und Motor)
  • Fahrzeugunterlagen überprüfen
  • Roststellen
  • Gab es schon mal Unfallschäden am Fahrzeug? Wurde alles wieder korrekt Instand gesetzt?
  • Sind Farbunterschiede im Lack zu erkennen? Das kann auf eine Neulackierung hindeuten – frage nach dem Grund.
  • Passen die Abnutzungsspuren von Lenkrad, Sitzen und Pedale in etwa zum Kilometerstand auf dem Tacho?
  • Zustand der Batterien
  • Zustand Polster, Matratzen und des Innenraums gesamt

Der letzte Schritt zum Wohnmobil

Einige Bereiche des Wohnmobils können Laien leider nicht selbst überprüfen, wie z.B. die Gasleitungen. Diese müssen von einem Experten auf undichte Stellen überprüft werden.

Damit du dir sorgenfrei deinen Traum vom Wohnmobil erfüllen kannst, unterstützen wir dich gerne bei der Überprüfung des gebrauchten Fahrzeuges. Zu unseren Serviceleistungen zählen unter anderem die Prüfung der Gasanlage, die Überprüfung der Bremsen, der Bordelektronik sowie der Beleuchtungsanlage. Ruf‘ uns gerne an und vereinbare mit uns einen passenden Termin.

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