Die Geheimnisse hinter den E-Transporter Batterien

In diesem Artikel erklären wir Funktionsweise, Bestandteile und Herkunft der Batterie eines Elektro-Transporters. Wir geben dir einen Überblick über die verschiedenen Arten und was die für Vorteile haben – und natürlich geben wir dir auch Tipps, auf was du beim Thema Batterie beim Kauf achten solltest und wie du die E-Transporter-Batterie pflegen kannst.

Alles zur E-Transporter-Batterie im Podcast

Welche Batterie-Arten gibt es bei E-Transportern?

Vorweg noch ein kleiner Einschub: Heißt es nun Batterie oder Akku beim E-Auto/E-Transporter? Wir hören immer wieder die Frage, was nun richtig ist – tatsächlich ist aber beides korrekt: Denn jeder Akku ist eine Batterie – aber nicht jede Batterie ein Akku. Der offensichtliche Unterschied ist, dass der Akku wieder aufgeladen werden kann, eine einfache Batterie aber nach der Entladung nicht einfach so wieder aufgeladen werden kann. In diesem Artikel werden wir aber beide Begriffe als Synonym verwenden.

Grundsätzlich gibt es bei Elektro-Autos und -Transportern derzeit vor allem eine Akku-Technologie: Lithium-Ionen-Batterien (Li-Ion) – diese sind in nahezu allen aktuellen E-Autos verbaut und vom Prinzip her zumindest baugleich mit den Akkus in Handys oder Notebooks.

In manchen Autos werden auch Lithium-Eisenphosphat-Akkus (abgekürzt „LFP“) verbaut – die sind zwar immer etwas schwerer als Lithium-Ionen-Batterien mit gleicher Kapazität, dafür aber noch robuster und langlebiger – hier gibt es bereits Akkus, die über eine Million Kilometer durchhalten – und damit deutlich länger als die allermeisten Verbrennungsmotoren.  Auch in der Forschung arbeitet man schon an der nächsten Generation, den Natrium-Ionen-Akkus. Bei dieser Art basiert der Akku tatsächlich quasi auf Kochsalz, was den Einsatz von Lithium komplett ersetzen könnte.

Woher kommt das Lithium für E-Transporter-Batterien?

Lithium-Ionen-Batterien werden also am häufigsten in aktuellen Elektro-Fahrzeugen verbaut. Dabei hört man immer wieder in den Medien, dass Lithium in der Kritik steht. Doch warum? Viele kritisieren, dass es teilweise in großen Minen in Afrika und sogar unter dem Einsatz von Kinderarbeit abgebaut werde. Aber wenn man mal genau hinschaut, wird tatsächlich der Großteil des weltweit benutzten Lithiums in Australien abgebaut und von dort exportiert. Und da kann man durchaus guten Gewissens von menschenwürdigen Abbau-Methoden sprechen.

In Australien wird das Lithium zwar im Bergbau abgebaut, was teurer ist, als die Gewinnung aus Salzwasser wie es etwa in der Atacama-Wüste in Chile passiert, jedoch spricht der kürzere und damit günstigere Weg nach China für den australischen Abbau. Denn aktuell werden vor allem in China die meisten Batterien produziert. Aber auch in Deutschland und Europa entstehen gerade die ersten sogenannten Giga-Factories – damit sind riesigen Batteriefabriken speziell für den Einsatz in E-Autos und E-Transportern gemeint.

Tatsächlich ist daher Australien zwar deutlich der größte Lithium-Exporteur der Welt, obwohl es die meisten Lithium-Vorkommen in Chile gibt. Weltweit sollen über 21 Millionen Tonnen Lithium unter der Erde liegen und damit ist es geologisch gesehen gar kein so knappes Gut. Dass es dennoch immer wieder zu Lieferverzögerungen kommt, liegt laut Experten vor allem daran, das zu wenig in die Förderung investiert wird – über 30 bis 50 Milliarden Euro wären zusätzlich nötig.

Auf der anderen Seite muss man jedoch gar nicht so weit fahren, um Lithium zu finden. Auch in Deutschland gibt es einige Vorkommen und so hat sich auch Stellantis, der Mutterkonzern hinter Fiat Professional, an einem Projekt des deutsch-australischen Startups Vulcan Energy beteiligt. Rund 50 Millionen Euro fließen hier in die Vorbereitung der Lithium-Gewinnung aus Thermalwasser. Ab 2025 sollen pro Jahr mindestens 40.000 Tonnen Lithium gefördert werden.

Dabei macht Lithium bei den Lithium-Ionen Akkus sogar nur einen sehr geringen Teil aus: Bei einem rund 700 kg schweren Akku sind nur gut 2 % – also weniger als 15 Kilogramm – Lithium verbaut. Den größten Teil machen die Elektroden-Metalle Nickel, Mangan und Kobalt aus. Leider sind auch diese ziemlich teuer in der Gewinnung und sorgen damit für den hohen Anschaffungspreis.

Es gibt auch schon erste Produktions-Versuche, bei denen mit den Batteriemodulen strukturelle Bauteile des Fahrzeugs entwickelt werden. Das heißt es werden die Batteriezellen so miteinander „verklebt“, dass sie im Endeffekt eine höhere Festigkeit haben als ein klassischer Metallträger. Die Batterie wird dann also nicht im Fahrzeug-Boden eingebaut, sondern sie ist der Boden. Das heißt auch, dass sie durch die Gewichtseinsparung unter Umständen noch mehr Strom speichern kann – zusätzlich führt das Prinzip auch noch zu einer höheren Sicherheit. Allerdings ist hier sicherlich noch ein weiterer Weg bis hin zur Marktreife.

Welche Batterien sind in Fiat E-Transportern verbaut?

Auch bei den Elektro-Transportern von Fiat Professional sind Lithium-Nickel-Mangan-Kobalt-Oxid Batterien verbaut – also eine vergleichsweise leichte Lithium Ionen-Battterie, die perfekt zum Einsatzzweck eines Transporters passt. Im Fiat E-Ducato gibt es eine 47 kWh und eine 79 kWh Batterie zur Auswahl, die bis zu 235 oder 360 km Reichweite nach WLTP ermöglichen. Beim E-Scudo gibt es ebenfalls zwei Batterien mit 50 und 75 kWh, die dich bis zu 230 bzw. 330 km weit bringen können. Und zu guter Letzt gibt es den vollelektrischen Fiat E-Doblò, der über eine 50 kWh Batterie verfügt und damit bis zu 282 km rein elektrisch vorankommt.

Welche E-Transporter Batterie ist die richtige?

Bei der Auswahl der Batterie geht es nicht nur um die maximale Reichweite. Wenn man nicht täglich hunderte Kilometer am Stück unterwegs ist, kann insbesondere aus Nachhaltigkeitsgründen auch der Griff zur kleineren Batterie-Variante sinnvoll sein. Wie der ADAC vorgerechnet hat, gibt es im Grunde zwei Vorteile des kleineren Akkus – wie gesagt, wenn es in dein Fahrprofil passt: 

Zunächst bedeutet ein kleinerer Akku natürlich auch eine niedrigere CO₂-Belastung bei der Produktion. Teilweise verbraucht allein die Produktion des größeren Akkus so viel CO₂ mehr, dass das Fahrzeug mit kleinerer Batterie für die gleichen Emissionen 30.000 km fahren könnte. Das ist schon nicht ohne! 

Als Zweites steht ein zwar geringer, aber durchaus spürbarer Mehrverbrauch auf der Minus-Seite des größeren Akkus. Durch das höhere Gewicht des größeren Stromspeichers wird auch etwas mehr Strom für die Fahrt benötigt. Das führt logischerweise zu leicht höheren CO₂-Belastungen und Strom-Kosten.

Aber natürlich hat auch die Auswahl des größeren Akku ebenso seine Vorteile: Auf der Hand liegt der Reichweiten-Bonus, der dein Leben als Fahrer entspannter und flexibler macht. 

Es gibt aber sogar noch einen weiteren Punkt: Der größere Akku hält in der Regel länger, denn für die gleiche zurückgelegte Strecke benötigt er weniger Ladezyklen. Beispiel am E-Ducato: Bei einer Laufleistung von 200.000 Kilometern hat der größere Akku bereits rechnerische 555 Ladezyklen hinter sich. Der kleinere 47 kWh-Akku benötigt dafür aber rund 850 Ladezyklen, was einen deutlichen Unterschied ausmacht. Obwohl diese Laufleistung von beiden Akkus noch gut weggesteckt werden sollte, muss man im Laufe des E-Auto-Lebens mit einem gewissen Nachlassen der Akku-Kapazität rechnen. Und hier hat der größere Akku natürlich etwas mehr Puffer als die kleinere Akku-Variante. 

Aber keine Sorge: Genau dieser Fall der Verlust der Akku-Kapazität ist auch mit einer gesonderten Batterie-Garantie von Fiat Professional abgesichert: Bis zu acht Jahre oder je nach Modell 160.000 Kilometer oder 220.000 km beim 79 kWh-E-Ducato schützt euch diese Garantie davor, dass die nutzbare Batterie-Kapazität unter 70% fällt.

Können E-Transporter-Batterien wiederverwertet werden?

Selbst wenn die Batterie bzw. das E-Auto selbst seinen Lebenszyklus überschritten hat, heißt das nicht, dass es mitsamt Akku einfach auf die Müllhalde geworfen wird. Hier sind sich alle Experten einig, dass es unabdingbar ist, die Batterien von E-Autos zu recyceln. Nur so kann die E-Mobilität tatsächlich nachhaltig sein.

Beim Recycling-Vorgang werden die Batterien in ihre einzelnen Module zerlegt, es kann sogar die noch gespeicherte Rest-Energie für den Häcksler verwendet werden, der die enthaltenen Rohstoffe in Granulat schreddert. Auch die Elektrolytflüssigkeit wird verdampft und so gesammelt, um sie in der chemischen Industrie weiterverwenden zu können. So können 96% der Bestandteile des Batteriemoduls weiterverwendet werden und 40% des CO₂-Fußabdrucks für die Neu-Produktion weiterer Akkus eingespart werden.

Momentan ist dies zwar zunächst ein fast noch theoretischer Vorgang, da es wohl erst zu Ende der 2020er-Jahre zu größeren und weit verbreiteten E-Auto-Akku-Recycling Vorgängen kommt – aber schon jetzt bilden sich auch hierzulande ganz neue Industriezweige, die wiederum neue Arbeitsplätze schaffen. Und der Vorteil ist, dass die benötigten Stoffe wie Lithium damit weiterverwendet werden können und nicht für jeden Akku neu abgebaut werden müssen.

Wie hält der E-Transporter-Akku länger?

Viele grundsätzliche Optimierungen zur Schonung der Batterie werden zum Glück direkt und automatisch vom Batterie-Management deines E-Transporters durchgeführt. Es gibt aber immer einige Punkte, die du beachten kannst, um den Akku etwas sorgsamer zu behandeln:

  • Erstens: Die wichtigste Grundregel ist bei Litihium-Ionen-Akkus, dass sie sich zwischen 20 und 80% Ladestand am aller wohlsten fühlen. Lade den Akku daher nur dann komplett voll, wenn es auch wirklich notwendig ist. Wenn du nur kurze Strecken zurücklegst, ist eine regelmäßige Aufladung auf maximal 80Prozent ideal. Umgekehrt solltest du den Akku auch nicht zu häufig komplett entladen, das hilft ihm ebenfalls nicht. Wenn du aber einen langen Trip vor dir hast, lade natürlich kurz vor der Abfahrt das Fahrzeug voll auf – damit du auch die volle Reichweite hast!
  • Zweitens: Häufiges Schnellladen belastet den Akku mehr. Wenn möglich und du nicht auf der Durchreise bist, lade ihn am besten bei einer niedrigeren Spannung etwa an der Wallbox zu Hause oder in der Firma – idealerweise einfach über Nacht.
  • Drittens: Vermeide es, dein E-Auto mit voll geladenem oder stark entladenem Akku längere Zeit stehen zu lassen. Wenn du es mehrere Tage oder Wochen nicht nutzen wirst, solltest du den Akku in einem Fenster von 30 bis 70 % Ladung halten.
  • Und zum Schluss noch ein wichtiger Tipp: Werde zum Schattenparker. Das ist nicht nur gut für den Stromverbrauch, weil der Innenraum beim Losfahren nicht so stark von der Klimaanlage heruntergekühlt werden muss, sondern auch für den Akku. Denn der ist weder ein Freund von extremer Hitze noch von extremer Kälte. Daher ist auch im Winter ein Garagen-Stellplatz ideal für eine längere Lebensdauer der Batterie.
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