E-Fahrzeuge werden zunehmend beliebter und haben sich auf den Straßen bereits etabliert. 2023 beträgt der Marktanteil von E-Autos laut ADAC, rund 17,3 Prozent. Auch wenn viele die Vorteile an alternativen Antrieben erkannt haben, verbinden viele E-Autos mit einer hohen Brandgefahr. In den Medien sieht man regelmäßig spektakuläre Videos, in denen die Brandgefahr von elektrobetriebenen Fahrzeugen behandelt wird. Kein Wunder also, dass Verbrenner immer noch mit Abstand den größten Anteil auf Deutschlands Straßen einnehmen. Stimmt das denn überhaupt? Ob die Brandgefahr bei E-Autos im Vergleich zu Verbrennermotoren tatsächlich höher ist, was genau die Gründe für einen Brand sind und wie du sie verhindern kannst, liest du hier.
E-Transporter und die Brandgefahr
Die Fakten: Brandgefahr Elektroauto vs. Verbrenner
Die Zahlen sind eindeutig: Auch wenn brennende Elektroautos immer wieder für negative Schlagzeilen sorgen, stellt sich die Brandgefahr bei Verbrennern und Hybrid-Fahrzeugen als sehr viel höher heraus. Das bestätigt auch die Statistik der größten US-Versicherung: Demnach entzünden sich auf 100.000 Fahrzeuge gerechnet gerade mal 25 Elektrofahrzeuge. Bei Diesel und Benzinern sind es hingegen 1.530, also 60 mal so viele. Wer demnach mit einem E-Fahrzeug unterwegs ist, muss mit einer verschwindend geringen Wahrscheinlichkeit von 0,025 % mit einem Brand rechnen.
Gründe für brennende Autos und E-Fahrzeuge
Auch wenn der ADAC Fahrzeugbrände als seltenste Unfall- oder Pannenart klassifiziert hat und das Risiko im Vergleich zu anderen Unfall-Gründen gering ist, sollte man einen Fahrzeugbrand in keinem Fall unterschätzen. Folgende Gründe können zu einem Fahrzeugbrand führen:
Fahrzeugbrand – Grund 1: Technischer Defekt
Unabhängig von Fahrzeugen kann ein technischer Defekt in diversen Situationen zum Brand führen. Darunter fallen ebenfalls durch Tiere verursachte Beschädigungen, wie Marderbefall. Deshalb sind technische Defekte auch die häufigste Brandursache, sowohl bei Verbrennern als auch bei E-Fahrzeugen. Kritische Systeme werden mittlerweile so konzipiert, dass sie sich im Zweifelsfall automatisch abkoppeln und so eine Entzündung verhindern.
Fahrzeugbrand – Grund 2: Der Verkehrsunfall
Kommt es zum Crash, erhöht sich für jedes Fahrzeug das Brandrisiko. Dabei ist es egal, ob es sich um ein Elektroauto oder ein Kraftfahrzeug handelt. Wichtig ist, dass man sich und alle Personen im Fahrzeug in Sicherheit bringt, da jede Brandsituation anders verlaufen kann. Wie in der ersten Brandursache erwähnt, besitzen viele Fahrzeuge technische Systeme, die im potentiellen Brandfall für eine Entkopplung von der Technik zum Strom sorgen. Insassen, Akku und Elektrotechnik werden bei E-Autos also bestens geschützt, was einer Entzündung zusätzlich entgegenwirkt.
Fahrzeugbrand – Grund 3: Komplikationen beim Aufladen/ Betanken
Im Gegensatz zu Brandquellen, die unerwartet auftreten, wie technische Defekte oder Beschädigungen durch äußere Einflüsse, hat man auf diese Brandursache den größten Einfluss.
Für Verbrenner ist die Gefahr aufgrund der extrem hohen Entflammbarkeit von Benzin und Diesel sehr eindeutig. Offenes Feuer in Form von Feuerzeugen oder Zigaretten ist daher an Tankstellen oder Orten, an denen Kraftstoff gelagert wird, strengstens verboten. Bei Elektroautos ist es etwas weniger offensichtlich, da hier nicht das Medium selbst, in diesem Fall der Strom, die Gefahr darstellt, sondern die Werkzeuge, mit denen der Strom in das Fahrzeug überführt wird. Defekte Ladekabel oder -stationen sowie die nicht bedarfsgerechte Wahl der Stromquelle sind hier der Ursprung für eine Entzündung. Deshalb gilt: Auf äußere Schäden an Ladestationen und -Kabeln/-Steckern achten und vor dem Ladevorgang die passende Ladeleistung und Steckerart für das eigene Fahrzeug checken!
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Der richtige Umgang bei einem brennenden Auto
Im Brandfall gilt immer: Safety first!
Das bedeutet: Bewahre Ruhe, bringe dich und alle Mitfahrenden in Sicherheit, halte ausreichend Abstand zur Brandquelle und rufe die Feuerwehr. Ein Hinweis, dass es sich um Verbrenner, Hybridfahrzeuge, E-Autos oder Transporter handelt, kann vor der Ankunft hilfreich sein. Halte zusätzlich, wenn möglich, die Rettungskarte bereit, um den eintreffenden Rettern zu zeigen, wo sich die entsprechenden Systeme im Auto befinden.
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Können brennende Autos explodieren?
Wir können dich beruhigen: Explosive Szenarien wie in Hollywood gibt es weder bei Verbrennern noch E-Fahrzeugen. Kleinere Explosionen sind ebenfalls unwahrscheinlich. Wie der ADAC verrät, kommt es nur zu einer Explosion, wenn sich im Tank eines Fahrzeugs ein Gasgemisch aus Ausdünstungen des Kraftstoffes und Sauerstoff ergibt und eine Zündquelle direkt in den Tank gerät.
Brennende Elektroautos: Das Löschen dauert
Der Brand von Kraftfahrzeugen sorgt kaum noch für Schlagzeilen, während die Brandgefahr bei E-Autos stark diskutiert wird. Der Grund für die starke Prominenz der Brandgefahr bei Elektrofahrzeugen ist ebenfalls dem Grund geschuldet, dass die Brandgefahr um E-Autos noch ungewohnter ist. Auch wenn Experten bereits klargestellt haben, dass die Brandgefahr bei Elektrofahrzeugen weitaus geringer ist, fällt die Löschdauer bei Bränden von elektrisch angetriebenen Fahrzeugen im Brandfall weitaus länger aus. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein E-Auto überhaupt Feuer fängt, ist allerdings 60 Mal kleiner als bei Kraftfahrzeugen mit Verbrennermotoren. Diese extrem kleine Brandgefahr ist vor allem dem Entkoppeln der Batterie vom Stromnetz geschuldet, die automatisch eingeleitet wird, um potentielle Brände zu verhindern.
Kommt es dennoch zu einem Brand, muss folgendes beachtet werden. Fängt die Hochvoltbatterie Feuer, ist die Brandursache mit einem aufgerissenen Tank eines Verbrenners zu vergleichen und das Löschen dauert, nach Aussagen des Vizepräsidenten des deutschen Feuerwehrverbandes, demnach einfach länger. Es ist demnach wichtig, brennende E-Fahrzeuge nicht pauschal mit Verbrennern zu vergleichen, da kleinere Brände bei E-Transportern fast gänzlich verhindert werden können.
Die allgemein längere Brenndauer hat dabei für Autos aller Antriebsarten denselben Grund: Durch die Zunahme von verbauten brennbaren Stoffen, wie mehr Dämmung, mehr Kunststoffe breitere Reifen oder auch einer größeren Ausstattung, brennen Fahrzeuge in der Regel grundsätzlich länger, als noch vor 10 Jahren.
Der richtige Umgang bei Brand in der Tiefgarage
Brände von Elektroautos in Tiefgaragen sind gefährlicher! Dieser Mythos ist weit verbreitet. Dabei resultiert die Angst hauptsächlich aus einem Grund: Elektroautos brennen in der Regel länger als Autos mit Verbrenner-Motoren. Die Aussage, dass Brände bei Elektroautos schwieriger zu löschen sind, stimmt ebenfalls nicht. Selbst große Versicherer gehen nicht von einem höheren Risiko durch E-Autos in Tiefgaragen und Parkhäusern aus. E-Autos müssen nach einem Brand allerdings 24 Stunden lang sicher abgestellt werden, da sie sich durch chemische Prozesse in der Batterie erneut entzünden können. Dieser Unterschied sollte in jedem Fall beachtet werden.
Fazit
Der Mythos, dass Elektrofahrzeuge ein höheres Brandrisiko darstellen, ist nicht gerechtfertigt. Es ist bei einem E-Fahrzeug sogar sehr viel unwahrscheinlicher, dass es sich im Gegensatz zu einem Hybrid oder Verbrenner entzündet. Trotzdem gibt es bei Elektrofahrzeugen einige Besonderheiten, die zur Brandvermeidung und beim tatsächlichen Brandfall zu beachten sind. Wer sich an diese Punkte hält, hat so gut wie nichts zu befürchten.
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