Einreiseverbot mit diesem Kennzeichen: Autoschilder und KFZ-Autokennzeichen in Deutschland
Die wichtigsten Kennzeichen: Welche Kennzeichenarten gibt es in Deutschland
Das Standardkennzeichen sollte allen bekannt sein. Es ist das reguläre Kennzeichen im Straßenverkehr und somit auch mit hoher Wahrscheinlichkeit an deinem Fahrzeug zu finden.
Ein Behördenkennzeichen sieht etwas anders aus und ist ausschließlich für Fahrzeuge der Bundes- und Landesbehörde, Polizei, Feuerwehr sowie Kreis- und Stadtverwaltung bestimmt. Die Kennzeichen beginnen mit BD und die erste Ziffer verrät dabei in vielen Bundesländern die jeweilige Behörde. Man erkennt die Kennzeichen ebenfalls an den fehlenden Mittelbuchstaben.
Das rote Kennzeichen gilt für mehrere Fahrzeuge. Richtig gehört! Es ist ebenfalls als Händlerkennzeichen bekannt, da es vorrangig für Probefahrten im Kfz-Gewerbe genutzt wird. Diese Kennzeichen starten nach der Ortskennzeichnung dann mit der 06. (Nicht zu verwechseln mit den roten 05-Kennzeichen, denn diese sind bei Fahrzeugen der Prüfstellen zu finden.)
Das rote Kennzeichen mit der 07 wird ausschließlich für Oldtimer genutzt und dient für eine unregelmäßige Teilnahme am Straßenverkehr. Möchte man seinen Oldtimer dauerhaft auf der Straße nutzen, muss dieser mit einem H-Kennzeichen angemeldet werden. Ab wann sich dein Fahrzeug für das Retro-Statussymbol qualifiziert, liest du weiter unten.
Fahrzeuge gemeinnütziger Organisationen, der Land- und Forstwirtschaft oder bestimmte Anhänger tragen in der Regel ein grünes Kennzeichen und sind somit von der Kraftfahrzeugsteuer befreit.
Das Ausfuhrkennzeichen gilt höchstens ein Jahr lang und enthält eine Erkennungsnummer und ein Ablaufdatum auf rotem Grund. Es dient ausschließlich dazu, Fahrzeuge dauerhaft ins Ausland zu bringen und ist daher ebenfalls unter den Bezeichnungen Zoll- oder Exportkennzeichen bekannt.
Das Saisonkennzeichen ist relativ selbsterklärend und wird besonders gerne für Zweirad-Fahrzeuge oder Wohnmobile genutzt.
Brauchst du eine zeitlich begrenzte Zulassung für dein Fahrzeug, ist das Kurzzeitkennzeichen genau das Richtige für dich. Es wird in der Regel für Probe- oder Überführungsfahrten genutzt, beginnt mit einer 04 nach der Ortsbezeichnung und ist maximal für fünf Tage gültig. Der Zeitraum wird rechts auf einem gelben Untergrund definiert.
Bei Motorrädern oder Mofas ist weniger Platz am Fahrzeug, daher wurde die Form hier zu einem zweizeiligen Kennzeichen angepasst.
Das Versicherungskennzeichen oder auch Moped-Kennzeichen ist für Leichträder gedacht und ist ebenfalls zweizeilig. Die obere Reihe besteht dabei aus drei zufällig generierten Zahlen, die untere Reihe besteht aus drei Buchstaben, die für die jeweilige Versicherungsgesellschaft stehen. Um das Wiederverwenden zu vermeiden, ändert sich zusätzlich zum Datum, jährlich auch die Farbe (Schwarz, Blau oder Grün).
Siehst du ein Kennzeichen mit einem Y als Ortskennzeichnung, handelt es sich um ein Bundeswehr-Kennzeichen (wird auch für die NATO genutzt). Das Y wurde gewählt, da diese Kennzeichen nur einen Buchstaben tragen sollten und alle Buchstaben, bis X und Y vergeben waren. Zusätzlich ist es das einzige Kennzeichen, das mit einer Deutschlandflagge beginnt.
Die Botschaftskennzeichen/Diplomatenkennzeichen haben drei verschiedene Ausführungen.
Variante 1: Hohe Diplomaten
Variante 2: Mitarbeiter einer Botschaft
Variante 3: Angehörige eines Konsulats

Nicht erlaubt: Dieses Kennzeichen ist im Ausland unzulässig!
Wer sich mit diesem Kennzeichen über die deutschen Grenzen traut, bewegt sich auf dünnem Eis, denn nicht alle Länder akzeptieren die Deutschen Kennzeichen. Mit Österreich, Italien, Dänemark und der Schweiz hat Deutschland klare Abkommen zur Anerkennung der existierenden Kennzeichen abgeschlossen, sodass du dir hier keine Gedanken machen musst. In Nachbarländern wie Frankreich und den Benelux-Staaten kann es allerdings unangenehm werden, wenn Polizisten das deutsche Kurzzeitkennzeichen in Augenschein nehmen. Hohe Geldstrafen, Einreiseverweigerungen und sogar die drohende Beschlagnahme des Fahrzeugs können die unliebsamen Folgen sein. Zugegeben, mit dem Standardkennzeichen solltest du im Ausland keine Probleme haben, dennoch solltest du dich vor einer Auslandsreise immer über die aktuellen Bestimmungen informieren, damit das beliebte Kraftstoff tanken im günstigen EU-Ausland nicht zu unerwarteten Geldstrafen führt.
Top 5 Fragen zu den Autokennzeichen in Deutschland
Das Kennzeichen ist keine Dekoration, daher gibt es einige Vorgaben, die beachtet werden müssen.
- Kennzeichen müssen immer gut lesbar sein
- Das hintere Kennzeichen muss bei Dunkelheit beleuchtet sein, damit es auch in der Nacht gut lesbar ist.
- Das Autokennzeichen muss an den vorgesehenen Stellen fest montiert werden.
Was darf man am amtlichen Kennzeichen verändern?
Ein Nummernschild ist nicht einfach ein Stück Blech, sondern der Fingerabdruck eures Fahrzeugs und dient demnach der Identifikation. Am Kennzeichen selbst darf man daher gar nichts verändern! Das Abkleben, Beseitigen oder anderweitiges Unkenntlichmachen des KFZ-Kennzeichens zählt als Kennzeichenmissbrauch und kann neben einer Geldstrafe auch eine Freiheitsstrafe mit sich ziehen. Die skurrilsten Bußgelder in Deutschland haben wir in unserem Magazin noch einmal zusammengefasst.
Kleine Ausnahme: Bei der Halterung darfst du kreativ werden, solange es das Kennzeichen nicht verdeckt oder durch eine Reflektion unkenntlich macht.

Welche Kennzeichen sind verboten?
Tatsächlich gibt es auch innerhalb von Deutschland Kennzeichen, die tabu sind! Dabei hat es mehrere Gründe, weshalb manche Kennzeichen auf der schwarzen Liste gelandet sind. Die Kennzeichen nach dem eigenen Namen zu wählen ist besonders beliebt. Manche Personen müssen hier allerdings eine Alternative für sich finden.
Nummer 1:
Laut §8 in der Fahrzeug-Zulassungsverordnung (FZV) sind alle Kennzeichen-Kombinationen verboten, die “gegen die guten Sitten verstoßen”. Einige Abkürzungen sind daher, aufgrund von Bezügen zum Nationalsozialismus, nicht erlaubt – dazu zählen auch verfassungsfeindliche Abkürzungen.
- Folgende Buchstabenkombinationen sind bundesweit untersagt: HH, HJ, KZ, NS, SA, SD, SS
KARABAG-Fun-Fact: Aufmerksamen Lesern müsste nun aufgefallen sein, dass eine Stadt von dieser Regel ausgenommen wurde. In “der schönsten Stadt der Welt” beginnt nämlich jedes Kennzeichen mit HH. Gemeint ist dabei natürlich unsere Hansestadt Hamburg.
Nummer 2:
Die FZV hat ebenfalls klare Regeln für Zahlenfolgen. Wie auch bei den Buchstaben sind hier vor allem Zahlen mit Bezug zum Nationalsozialismus. Die unerwünschten Zahlenreihenfolgen (14, 18, 28, 88 und 188) verkörpern dabei unter anderem die verbotenen Buchstabenfolgen und sind daher ebenfalls verboten.
Nummer 3:
Ortsbezogene Kennzeichen-Verbote gelten im Gegensatz nur im jeweiligen Landkreis.
- In Heide (HEI) ist daher der Folgebuchstabe L verboten.
- Der Kreis Itzehoe (IZ) verbietet die Folgebuchstaben AN, da es rückwärts gelesen gegen die Fahrzeug-Zulassungsverordnung verstößt.
- In Köln (K) ist das Z bzw. ZZ untersagt.
- Nürnberg (N) genehmigt keine Zulassung mit den Folgebuchstaben: SU oder PD
- Im Saalekreis (SK) brauchen Personen mit Initialen “IN” einen Alternativvorschlag.
KARABAG-Fun-Fact: In Folge des Ukraine-Russland-Kriegs haben die Landkreise Düsseldorf, Leverkusen, Herford, Neuss und Wuppertal gemeinschaftlich den Buchstaben “Z” verboten, da sich dieser Buchstabe häufig auf russischen Militärfahrzeugen wieder findet. Kennzeichen, die vor der Veranlassung beantragt wurden, müssen vorerst nicht zwangsläufig getauscht werden.

Wie viele Kennzeichen gibt es in Deutschland?
Von A wie Aachen bis Z wie Zwickau. Deutschland bietet über 700 verschiedene Regionalkürzel, auch Unterscheidungszeichen genannt. Die größte Auswahl innerhalb Deutschlands bietet dabei Bayern, mit über 150 verschiedenen Stadt- und Landkreisen. Den Gegenpol bieten dabei die Hansestädte Berlin, Hamburg, Bremen, mit nur einem Regionalkürzel. Dennoch ist eine der Hansestädte die Stadt mit den meisten Fahrzeug-Zulassungen – Die Hauptstadt zählt beeindruckende 1,4 Millionen zugelassene Fahrzeuge mit dem Regionalkürzel “B”.
Ab wann bekommt man ein H-Kennzeichen für seinen Oldtimer?
Das begehrte H-Kennzeichen – Ein Zeichen von Prestige und Geschichte! Doch ab wann wird das Auto zum echten Oldtimer? Ab 30 Jahren hat sich ein Auto diese besondere Auszeichnung verdient. Bestätigt wird der Retro-Status durch das H als letztes Symbol auf dem Kennzeichen und steht für “historisch”. Um sich dieses Privileg zu verdienen, müssen einige Voraussetzungen folgende werden:
- Das Fahrzeug muss sich weitestgehend im Originalzustand befinden oder fachmännisch restauriert worden sein.
- Das Fahrzeug muss ein Oldtimer-Gutachten und Hauptuntersuchung bestehen
- Die restlichen Anforderungen einer Fahrzeugzulassung müssen eingehalten werden (Fahrzeugschein und -papiere, ggf. amtliches Kennzeichen, Personalausweis, etc. )
Ab September 2023 ist es ebenfalls möglich die Sonderkennzeichen für Oldtimer oder Sonderfahrzeuge online zu beantragen!

Jetzt wo die Karten auf dem Tisch liegen, könnt ihr auf der nächsten Reise euer Wissen im Kennzeichen-Raten unter Beweis stellen und wenn ihr gerade noch auf der Suche nach einem ausgebauten Wohnmobil seid, haben wir einige Modelle für euch auf Lager. Schaut vorbei!