Camping in Südtirol: Zwischen Palmen in Meran und Schneegipfeln in den Dolomiten

Südtirol, die nördlichste Provinz von Bella Italia liegt eingebettet in den Alpen fernab vom Trubel – beschaulich und autonom. Südtirol: Das ist italienische Lebenskultur – und auch nicht. Genau das macht den Reiz vom Camping in Südtirol aus!

Südtirol in Worte zu fassen, ist nicht leicht. Das Fleckchen Erde, direkt neben dem österreichischen Pendant Tirol, ist wohl am ehesten mit “urig” zu beschreiben. Und das ist alles andere als altbacken gemeint. Vielmehr scheint um die Provinz eine Art Schutzmantel in Alpenform zu liegen, die das Gebiet vor den Widrigkeiten der Zeit bewahrt.

Natur, Kultur, Romantik

Das Ticken der Armbanduhr wird leiser und die Verpflichtungen zu Hause verblassen im Moment, wenn beim Bummel durch pittoreske Bergdörfer die Hände über das uralte Gestein der Häuser streifen. Und wo, wenn nicht auf den Gipfeln der Dolomiten, hoch oben über den Wolken, könnte der Alltag mehr in den Hintergrund rücken.

Der Norden Italiens kann Romantik, kann Nostalgie und Entrücktheit. Gleichzeitig ist alles viel weniger kitschig als bodenständig zünftig, mit Speck und Käse und einem ordentlichen Glas Wein. Warum du unbedingt einmal mit dem Wohnmobil in Richtung Norditalien aufbrechen solltest, was du beim Camping in Südtirol alles entdecken kannst und wo es sich lohnt zu verweilen, haben wir für dich einmal aufgefächert.

Das alles erwartet Sie im vielfältigen Norden Italiens:

  • alpine Bergwelt
  • italienisches Flair
  • tiefblaue Seen
  • Kultur in den Städten
  • pittoreske Dörfer

Meran, die Mediterrane

Meran ist wohl das Herzstück Südtirols. Ihre einzigartige Lage an der Südseite der Alpen macht die Kurstadt nicht nur zu Pforte zwischen Nord und Süd, sondern auch zu einem klimatischen Kleinod. Ganzjährig herrscht in Meran ein mildes Klima, welches die Flora geradezu überbordend sprießen lässt. Wer zum Camping nach Meran kommt, spaziert durch pflanzenprächtige Gärten und an Jugendstil-Gebäuden vorbei, während auf den nahen Gipfeln noch der Schnee weiß schimmert. Meran ist mediterran und bergig zu gleichen Teilen und ein fantastischer Ausgangspunkt für ausschweifende Wanderungen in den wärmeren Jahreszeiten. Im Winter lohnt es sich die Ski anzuschnallen: Kaum ein Skigebiet ist so abwechslungsreich wie die nahen Dolomiten.

Meraner Höhenweg

Er gilt als DER Wanderweg in Südtirol und ist ebenso bekannt wie beliebt. Der Wanderweg ist knapp 100 Kilometer lang, je nach Trainingsstand ist Wanderer fünf bis acht Tage von Start bis Ziel unterwegs. Der Weg führt durch den Naturpark Texelgruppe. Während der südliche Teil des Rundwanderwegs eher durch mediterranes Flair besticht, wird’s im Norden zum Teil hochalpin. Unterwegs bieten sich atemberaubende Ausblicke übers Meraner Land und den Vinschgau, bei guten Bedingungen auch auf die Dolomiten. Der Wanderweg kann in Einzelstrecken erlaufen werden. Wer Probleme beim Blick in Schluchten hat oder bei rutschigem Untergrund schnell ins Schleudern kommt, sollte nicht blindlings loslaufen, sondern zuvor einen Blick auf die Streckenführung werfen. Manche Abschnitte können für ungeübte Wanderer herausfordernd sein.

Meraner Waalrunde

Einmal das Meraner Land sehen und zurück? Mit der Meraner Waalrunde ist das ganz einfach möglich. 80 Kilometer weit kann man auf dieser Runde gehen, die elf Waalwege miteinander verbindet. Gelaufen wird im gebirgigen Gelände auf bis zu 900 Metern und man kommt dabei an Schlösser und Kirchen, aber auch an Waalerhütten und Waalerschellen vorbei und hört mit ein bisschen Glück nicht nur Vögel singen, sondern auch Murmeltiere pfeifen. Funfact: Waale sind Wasserläufe, die im 13. Jahrhundert zur Bewässerung angelegt wurden. Die Wege, die zu ihnen führten, wurden Waalwege genannt. Die Runde eignet sich wunderbar für eine Wochenwanderung, kann aber auch ebenso gut in kürzere Einzeletappen aufgeteilt werden.

Tappeinerweg

Diese leichte Wanderung ist für alle geeignet, die einigermaßen gut zu Fuß sind. Der Ausgangspunkt liegt inmitten der Stadt. Von dort führt der Tappeinerweg den Hang des Küchelbergs entlang, vorbei an Weinbergen und endet am Pulverturm. Und wer sich auch das nicht zutraut oder einfach einmal die Beine gemütlich baumeln lassen möchte, der kann sich in den Panorama-Sessellift Küchelberg schwingen. In Einzelsitzen geht es damit direkt aus dem Stadtzentrum gemütlich über die Weinstöcke hinweg nach oben.

Bozen, die Hauptstadt

Bozen ist kultureller und kulinarischer Dreh- und Angelpunkt im Alto Adige und kein Stopp, den du mit deinem Wohnmobil auslassen solltest. Wenn du zum Camping nach Bozen anreiset, findest du in der Hauptstadt Südtirols nicht nur den Dom in der Altstadt und den Ötzi zu bestaunen, du kannst dich dort auch immer wieder aufs Neue zwischen den Marktständen und den dargebotenen Köstlichkeiten verlieren. In Bozen wird die Marktkultur großgeschrieben. Vom Obst- und Gemüsemarkt bis zu Bauernmärkten, Kunsthandwerkermärkten und Flohmärkten gibt es sie in beinahe jeder Facon. Und obendrauf die Weinberge und Obstgärten, die zum Müßiggang einladen.

Ötzi, Mann aus dem Eis

Die Entdeckung von Ötzi, dem Mann aus dem Eis, ist inzwischen weltbekannt. 5000 Jahre lang hatte er im Eis gelegen, bevor ihn 1991 Spaziergänger entdeckten. Sieben Jahre ist der Körper des Mannes, der Ötzi getauft wurde, und alles, was er bei sich trug wie Bärenfellmütze und Mantel, untersucht worden. Seit 1998 ist er im Archäologiemuseum Bozen Teil der festen Ausstellung.

Cobo und seine Fischbänke

Dort, wo früher der Fischmarkt war, gibt es nun in der Altstadt eine kleine, feine Freiluft-Bar, die inzwischen für viele ein fixer Anlaufpunkt in Bozen ist. Die kleine Lokalität in der Dr.-Streiter-Gasse besticht vor allem durch ihr Ambiente und das liebevolle, kreative, leicht extravagante Dekor. Probiere dich unbedingt durch die vielen Bruschetta-Variationen!

Erdpyramiden Ritten

Die Erdsäulen gehören zu den höchsten in Europa. Zu erreichen sind sie beispielsweise ab Lengmoos. Von dort führt ein Wanderweg, der auch mit Rollstuhl oder Kinderwagen zu befahren ist, zu einer Aussichtsplattform. Eine schöne Alternative bietet aber auch die Fahrt mit der historischen Rittner Schmalspurbahn. Sie fährt ab Klobenstein über Oberbozen bis Mariahimmelfahrt – und das ganzjährig.

5 Sehenswürdigkeiten an einem Tag

In Bozen gibt es so viel zu entdecken, dass es beinahe unmöglich ist, eine Auswahl der besten Plätze zu geben. Unsere eintägige Bozen-Entdeckungstour beginnt in der Renaissance, im Schloss Maretsch aus dem 13. Jahrhundert. Danach geht es zum Merkantilgebäude, das in fußläufiger Nähe ist. Ab dem 17. Jahrhundert war dort der Sitz des Messegerichts, später zog die Handelskammer ein. Einen kurzen Spaziergang später befindest du dich vor der spätgotischen Kirche Maria Himmelfahrt, mit ihrem Marmordach. Wer dann noch nicht genug hat, steigt für eine zehnminütige Fahrt ins Auto zur Claudia Augusta Straße, die den Römern damals als wichtige Verbindungsstraße diente. Bei gutem Wetter geht’s danach ans Ufer des Eisack, um sich die frischen Wasserströme um die Füße spülen zu lassen und beim Picknick alle Fünfe gerade sein zu lassen.

Dolomiten, über den Wolken

Hoch oben über den Baumwipfeln ist der Wow-Effekt sicher. Das Bergpanorama in den Dolomiten ist atemberaubend, die Landschaft ein Naturspektakel. Wer im Winter die Ski anschnallt, kann dort einen ganzen Tag auf der Sellarunde unterwegs sein, ohne einen Hang doppelt zu befahren. Das Skigebiet gehört zu den abwechslungsreichsten der Welt. Aber auch ab vom Wintersport sind die Dolomiten mit der Marmolata als höchstem Gipfel auf mehr als 3.300 Metern, ihren Seen und pittoresken Orten immer einen Abstecher wert. Die folgenden vier Besonderheiten solltest du beim Camping in den Dolomiten nicht auslassen!

Messner Mountain Museum

Reinhold Messner ist eine Berühmtheit. Der Italiener war der Bergsteiger, der als erster alle Gipfel der vierzehn Achttausender erkraxelt hatte. Er durchquerte die Antarktis und die Wüste Gobi. Seine Erfolge machten ihnen zu einem der bekanntesten Bergsteiger der Welt. Inzwischen ist Messner über 70 und lässt es ruhiger angehen. Er züchtet Yaks und betreibt das Messner Mountain Museum. Ein Projekt, das sich auf sechs Standorte verteilt. Das Zentrum der Bergmuseen ist in Firmian, weitere gibt es unter anderem am Monte Rite, das MMM Dolomites und das MMM Corones auf dem Kronplatz. Dies besticht auf 2.275 Metern nicht nur durch seine Architektur – entworfen wurde es von Architektin Zaha Hadid –, sondern auch durch das Panorama.

Naturpark Drei Zinnen

Er ist eines der Wahrzeichen der Südtiroler Dolomiten: der Naturpark Drei Zinnen. Seit 2009 darf der Park den Titel Unesco Weltnaturerbe tragen. Das Herzstück des Parks, du ahnst es, sind die Drei Zinnen – ihre Ansicht eines DER beliebtesten Dolomiten-Fotomotive. Die höchste Zinne des Gebirgsstock ist knapp 3.000 Meter hoch, die zwei kleineren nur wenig niedriger. Die Drei Zinnen sind beliebtes Ausflugsziel für Kletterer. Wer sich an den Felsen abarbeiten möchte, findet dort verschiedene Kletterrouten. Aber auch für Wanderer ist der Naturpark ein guter Ort, um sich in den Sextner Dolomiten die Füße zu vertreten.

Pragser Wildsee

Wer nicht ganz so hoch hinaus will, kann sich umgeben vom Bergmassiv auch einfach treiben lassen – auf dem Pragser Wildsee. Er liegt inmitten der Pragser Dolomiten und wird nicht zu Unrecht auch als “Perle der Dolomitenseen” bezeichnet. Wer sich traut, kann mit einem Ruderboot durchs tiefblaue Wasser gleiten oder direkt ins kühle Nass springen. Aber Vorsicht: Der Legende nach befindet sich das Tor zur Unterwelt am südlichen Ende des Sees. Die Runde um den See dauert im Schlendergang rund anderthalb Stunden. Der Pragser Wildsee ist außerdem Ausgangspunkt für diverse Bergtouren, so nimmt der Dolomiten-Höhenweg Nr. 1 seinen Anfang dort.

Reinbachfälle

Bei den Reinbachfällen kann man sehen, mit welcher Gewalt sich die Natur Bahn bricht. Dreimal stürzen hier die Wasser des Reinbach in die Tiefen. Am obersten Wasserfall kann man das Naturschauspiel von einer Brücke aus beobachten, die über die Schlucht führt. Erreichen kann man die Reinbachfälle unter anderem über den besinnlichen Franziskusweg, auf dem du durch ein Tor im Ortsteil Winkel bei Sand in Taufers kommst und der nach rund zwei Kilometern an einer Burgkapelle am Kofel endet. Im Frühjahr sind die Wasserfälle besonders tosend, im Sommer erfrischend. In gefrorenen Zustand im Winter sind die Reinbachfälle eher ein Geheimtipp.

Kaltern, Tramin und Kalterer See

Ab zum Baden: Der Kalterer See ist der wärmste Badesee in den Alpen. Der kleine, aber schmucke See liegt eingebettet zwischen den Bergen, an deren Hängen die Trauben reifen und lädt zum Entdecken ein. Die kleinen Dörfer am Kalterer See bieten eine Symbiose aus Bergdorf und mediterranem Ambiente, wirken immer auch ein wenig aus der Zeit gefallen.

Tramin und Kaltern

Die Gemeinde Kaltern und auch das Dorf Tramin stehen ganz im Zeichen des Südtiroler Weines. Weinreben, wohin das Auge blickt. In Tramin an der Weinstraße reift heran, was später als Gewürztraminer im Weinglas landet. Tramin hat einen wunderschönen historischen Dorfkern und ist durch seine Feste bekannt. Im Sommer werden im Wochentakt Weinfeste gefeiert und du kannst direkt verkosten, was die Winzer dort von den Weinstöcken holen.

Und wer sich einmal mit der edlen Traube auseinandersetzen möchte, besucht das Südtiroler Wein- oder Rebenmuseum, macht einen Abstecher in eine der vielen Kellereien oder Vinotheken in Kaltern.

Kalterer See

Wer in Südtirol ins Wasser hüpfen möchte, ohne sich einen Kälteschock einzufangen, landet über kurz oder lang am Kalterer See. Der See gilt als der wärmste in der Gegend und kann sich in der Saison (Mai bis September) auf bis zu 28 Grad aufheizen. Diese wohlige Badewannentemperatur macht den Kalterer See zum beliebten Spot für Urlauber, die zum Camping am See vorbeikommen. Neben dem Planschen ist auf dem Kalterer See auch Wassersport wie Segeln und Windsurfen möglich.

Campingplätze in Südtirol – 5 Tipps

Ob Sommer oder Winter, Frühling oder Herbst – Campingurlaub in Südtirol ist immer eine Option. Die folgenden Stellplätze können wir dir dür deinen Aufenthalt empfehlen.

Camping bei Meran

Camping Passeier Meran

Wer einen Wohnmobilstellplatz bei Meran sucht, findet einen schnuckeligen 80-Plätze großen Platz im Passeiertal. Er liegt in unmittelbarer Nähe des Flusses Passer und der Hirzer-Seilbahn auf etwa 500 Metern.

Camping Passeier Meran, Pseirerstraße 10, 39010 Saltaus.

Camping bei Bozen

Campingpark Steiner

Perfekter Ausgangspunkt für Aktivurlauber ist der familiäre Campingpark Steiner. Er liegt unweit diverser Wander- und Bike-Möglichkeiten inmitten von Obstgärten.

Campingpark Steiner, Kennedystraße 32, 39055 Leifers.

Campingpark Markushof

Bei Auer finden Urlauber, die in Nähe Bozen campieren wollen eine gediegene Option inmitten der Weinberge. Allerdings: Der Platz ist eher etwas für Gäste gehobeneren Alters.

Camping Markushof, Truidnweg 1, 39040 Auer.

Camping in den Südtiroler Dolomiten

Camping Seiser Alm

Bergerleben pur – auf dem Wohnmobilstellplatz in Völs am Schlern ist beim Camping die Sicht aufs Schlern-Massiv inklusive. Der Platz wurde in den Hang gebaut und in Terrassen angelegt.

Camping Seiser Alm, Dolomitenweg 10, 39050 Völs am Schlern.

Camping am See

Camping Gretl am See

Mit dem Wohnmobil direkt ans Wasser: am Kalterer See ist das bei Camping Gretl am See möglich. Der Platz hat einen eigenen Bade- und Bootssteg, auf der See-abgewandten Seite wächst der Südtiroler Wein.

Camping Gretl am See, St. Josef am See 18, 39052 Kaltern.

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