Automatik oder Schaltgetriebe – Welches Getriebe sorgt wirklich für den Turbo unter der Motorhaube?

Welches Getriebe liefert das ultimative Fahrerlebnis – was sagt das Bauchgefühl? Es hat sich viel getan und dennoch basieren viele Meinungen auf veralteten Vorurteilen. Du wirst überrascht sein, wie interessant dieses simple Thema doch sein kann. Zum gängigsten Vorurteil gehören definitiv der höhere Verbrauch und die schlechte Fahrleistung der Automatikschaltung. Was viele nicht wissen: Automatik ist nicht gleich Automatik. Jetzt ist Schluss mit Spekulationen – wir bringen Klarheit in die Kontroverse um Automatikgetriebe. Schnall dich an und wir enthüllen die Fakten, die Mythen und die Zukunft der Automatik- und Schalttechnologien.

  • Vorurteile aufgedeckt
  • Welches Getriebe haben Elektroautos?
  • Mit Automatik-Führerschein auch Gangschaltung fahren? 
  • Vor- und Nachteile im Direktvergleich

Jetzt wird aufgeräumt: Vorurteile gegenüber Automatikgetriebe und Gangschaltung

Automatikgetriebe verbrauchen mehr als Fahrzeuge mit manueller Schaltung

Das Argument, Automatik-Schaltungen würden mehr verbrauchen als Fahrzeuge mit Schaltgetriebe, stimmt schon lange nicht mehr. Vor Jahrzehnten war das noch der Fall, doch heutige Automatik-Getriebe sind deutlich ausgeklügelter. Dank präziser Schaltvorgaben der Steuergeräte verbrauchen sie gleich viel – teilweise sogar weniger als der Handschalter. Auch wenn es mancher nicht zugeben mag, hier sind Computer doch ein bisschen effizienter als der Mensch.

Niemand möchte Automatikgetriebe

Hier sprechen die Verkaufszahlen eine ganz andere Sprache. Zwar sind manuelle Getriebe in Entwicklung und Herstellung weniger aufwändig und daher günstiger, was für einen Preisvorteil bei der Anschaffung sorgt. Doch immer mehr Käufer greifen trotzdem zur bequemeren Automatik-Variante, weshalb sich die parallele Entwicklung immer weniger lohnt. Somit verringern sich die Angebote an handgeschalteten Fahrzeugen immer mehr, einige Modelle werden sogar nur noch mit Automatikgetriebe angeboten.

Automatische Schaltungen sind langsamer

Falsch. Moderne Automatik-Schaltungen oder automatisierte Schaltgetriebe schalten nicht langsamer als Fahrzeuge mit Schaltgetriebe. Das liegt unter anderem an der Anzahl der Gänge: Standen früher nur wenige Gänge zur Verfügung, sind im Automobil-Bereich mittlerweile sogar schon 10-Gang-Automatik-Schaltungen verfügbar. Die aktuell beliebtesten Antriebe für Transporter kommen mit bis zu 9 Gängen daher, wie auch schon der Name 9Speed-Automatik beim Fiat Ducato sagt.

Karabag Fun-Fact: Während die Akzeptanz des Automatikgetriebe sich in Europa nur langsam durchgesetzt hat, hat es sich in den USA bereits ab den 1940er Jahren schnell etabliert. In europäischen Ländern galt es lange Zeit als unsportlich, wurde als Spritfresser und Spaßbremse deklariert. Die Auswirkungen merkt man auch heute noch. Während der Anteil an Fahrzeugen mit Automatikgetriebe in den USA bei über 90% liegt, fahren in Europa bislang nur etwas unter 50% der Autos mit Automatik.

Welches Getriebe haben Elektroautos?

Ist dir aufgefallen, dass die meisten Elektroautos keinen Schaltknüppel mehr haben und nur mit einem kleinen Hebel in der Mittelkonsole oder am Lenkrad auskommen? Dabei gilt hier nicht das Gleiche wie für die Automatikschaltung eines Verbrenners. Die Elektromobilität verändert die Spielregeln, aber wie sieht es denn jetzt mit den Getrieben aus? Die Antwort ist simpel: Elektroautos haben kein Getriebe – zumindest nicht im herkömmlichen Sinn. Sie verzichten logischerweise auf den klassischen Verbrennungsmotor und nutzen eine andere Antriebstechnik, die in der Regel auf einem 1-Gang-Getriebe basiert. Das dreht sich entweder vorwärts oder rückwärts, damit man das Fahrzeug auch zurücksetzen kann. Die Drehzahl eines Elektromotors liegt bei bis zu 15.000 Umdrehungen pro Minute und ist damit ca. dreimal so hoch wie bei einem Verbrenner.

Gangschaltung fahren mit Automatik-Führerschein – geht das?

Der Automatik-Führerschein geht im Vergleich zum Führerschein mit Gangschaltung schneller und kostet weniger Geld. Mit dem steigenden Anteil an Automatikgetrieben im Straßenverkehr entscheiden sich daher viele für die kostengünstigere Variante. Bis 2021 bedeutete das den Verzicht auf das Fahren mit Handschaltgetriebe – fast. Einfach so in ein Fahrzeug mit Schaltung einsteigen und fahren, darfst du noch nicht. Allerdings wurde der Übergang vereinfacht. Das solltest du beachten:

Inzwischen gilt, dass Inhaber eines Klasse B-Führerschein mit Automatik-Vermerk weitere 10 Fahrstunden auf einem Fahrzeug mit Schaltgetriebe absolvieren und anschließend in einer 15 Minuten Testfahrt mit dem Fahrlehrer ihre Schalt-Fähigkeit beweisen müssen. Danach kann der Vermerk von der Fahrerlaubnisbehörde aus dem Führerschein entfernt werden. Das gilt allerdings nicht, wenn die Beschränkung auf Automatikfahrzeuge aufgrund medizinischer Gründe, wie körperlicher Beeinträchtigung oder Behinderung, verhängt wurde.

Rasen oder Rollen: Die Vor- und Nachteile von Automatik und Gangschaltung

Wahrheit Nummer 1: Automatik-Getriebe sind teurer als Schalt-Getriebe!

Der mit Abstand größte Anteil an Nutzfahrzeugen hat ein Schaltgetriebe. Der Grund ist so einfach wie nachvollziehbar: Automatik-Getriebe sind bis zu 1.500 EUR teurer in der Anschaffung. Im direkten Vergleich ist das Schaltgetriebe bis zu 10% günstiger. Das gilt sowohl für Neuwagen als auch für gebrauchte Fahrzeuge. Der Preis-Leistungs-Sieg geht bei der Frage „Automatik oder Schaltgetriebe“ eindeutig an das Schaltgetriebe.

Wahrheit Nummer 2: Der Fahrer hat den meisten Einfluss auf den Verbrauch!

Der wichtigste Faktor für einen geringen Verbrauch ist nicht das Automatik- oder Schaltgetriebe – es ist der Fahrer! Er hat den größten Einfluss auf den tatsächlichen Verbrauch des Fahrzeugs. Die beste Automatik kann den Verbrauch nicht senken, wenn der Fahrer pausenlos per + und - eingreift. Und wenn der Fahrer eines Schaltgetriebes die Drehzahlen ständig ans Maximum treibt und pausenlos hochtourig fährt, treibt auch das den Verbrauch in die Höhe. Hier ist die Schaltpunktanzeige im Cockpit der modernen Fiat Transporter sehr hilfreich. Sie zeigt an, wann der optimale Schaltzeitpunkt ist. Resultat: Ein möglichst geringer Kraftstoffverbrauch. Hier findest du zudem die 5 besten Spritspar-Tipps.

Wahrheit Nummer 3: Automatik-Getriebe sind getriebeschonender

Der häufigste Grund für Getriebeschäden sind Fehler des Fahrers. Beim normalen Getriebe kommt es oft vor, dass die Kupplung beim Einlegen des Gangs noch nicht richtig gedrückt ist. Das Ergebnis: Das Geräusch, das als „Gruß vom Getriebe“ oder „Zähneputzen“ bekannt ist. Auch das Fahren in zu niedrigen oder zu hohen Drehzahlbereichen erhöht den Verschleiß der Motoren. Derartige Erscheinungen treten beim Automatik-Getriebe nicht auf, da die Automatik dem Fahrer die Arbeit abnimmt. Den Punktsieg in der Haltbarkeitsfrage gewinnt also die Automatik.

Fazit: Automatik oder Schaltgetriebe – was ist besser?

Die Frage, ob Automatik oder Schaltgetriebe besser ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Abhängig von den individuellen Bedürfnissen und Anforderungen sollte sie jeder Fahrer für sich selbst beantworten. Die Entscheidung PRO oder KONTRA hängt dabei stets von mehreren Faktoren ab, wobei der Preis oft die größte Rolle spielt. Beide Antriebsarten haben ihre Vorteile und Nachteile und werden permanent weiterentwickelt. So bietet die Automatik im neuen Fiat Ducato viele qualitative Verbesserungen wie z. B. kürzere Getriebeübersetzungen oder eine neue hydraulische Steuerung der Motoren. Doch auch wenn eine Pauschalantwort nicht möglich ist, lässt sich festhalten, dass besonders im Stadtverkehr ein modernes Automatikgetriebe definitiv entspannter ist – mit der zunehmenden Anzahl an E-Transportern kommen sowieso immer mehr “Automatik“-Getriebe auf den Markt.

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